Auftakt der Asien-Reise – Treffen mit Südkoreas Premierminister – Rede bei Forum zum Thema
"Nachhaltige Entwicklung"
Seoul/Wien (bka) - Zu Beginn seines Aufenthalts in Südkorea nahm Bundeskanzler Sebastian Kurz am Global
Engagement and Empowerment Forum zu den UNO-Nachhaltigkeitszielen an der Yonsei-Universität in Seoul teil.
"Die 'Sustainable Development Goals' der Vereinten Nationen ermöglichen als eine Art Kompass einen ganzheitlichen
Blick auf Ziele wie Frieden, Gerechtigkeit und Wohlstand. Das ist gerade in einer Zeit mit rasanten Veränderungen,
in der der technologische Fortschritt immer rascher voranschreitet, von zentraler Bedeutung", erläuterte
der Bundeskanzler bei seiner Ansprache.
Sebastian Kurz wies zudem auf die Wichtigkeit der internationalen Zusammenarbeit hin, mit der diese Nachhaltigkeitsziele
zu erreichen seien. Solche Kooperationen würden etwa die Bekämpfung von Hunger und Armut, die Schaffung
starker Institutionen sowie den Zugang zu Bildung und Arbeitsplätzen betreffen. "Der größte
technologische Fortschritt hilft uns nur wenig, wenn nicht alle Menschen gleichermaßen davon profitieren
können", ergänzte der österreichische Regierungschef.
Beiträge zum Klimaschutz – Abkehr von der Abrüstung vermeiden
"Gleichzeitig geht es aber auch darum, auf die Ressourcen der Erde und die Umwelt zu achten. Rückschläge
bei der Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele würden alle Staaten treffen", betonte Bundeskanzler
Kurz mit Verweis auf die notwendigen Beiträge zum Klimaschutz und die zu vermeidende Abkehr von der Abrüstung.
Abschließend warnte er vor zu viel Bürokratie und Überregulierung in der EU: "Dadurch wird
die Freiheit der Bürgerinnen und Bürger eingeschränkt, Innovationskraft gehemmt und der Wettbewerbsfähigkeit
geschadet." Österreich wolle er von Rang neun im SDG-Index der UNO bis 2020 unter die Top fünf bringen.
Das Forum an der Yonsei-Universität bot auch die Gelegenheit zu einem Treffen mit dem ehemaligen UNO-Generalsekretär
Ban Ki-moon. Beide unterzeichneten dabei eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit des Bundeskanzleramts mit
dem "Ban Ki-moon Centre for Global Citizens"zur Umsetzung der "Sustainable Development Goals".
Ban Ki-moon lobte Bundeskanzler Sebastian Kurz im Rahmen seiner einleitendenden Rede und bezeichnete ihn als jungen,
tatkräftigen und visionären Regierungschef von Weltformat.
Unterstützung bei der Lösung des Konflikts mit Nordkorea
In weiterer Folge traf Bundeskanzler Sebastian Kurz mit dem Premierminister von Südkorea Lee Nak-yeon zusammen:
"Ich möchte meinem südkoreanischen Amtskollegen volle Unterstützung bei seiner Politik zur
Lösung des Konflikts mit Nordkorea zusagen. Vor allem mit der UNO kann das Ziel einer atomwaffenfreien koreanischen
Halbinsel erreicht werden." Premierminister Lee betonte nach dem Gespräch in Seoul, dass man sich bemühen
werde, das Zeitalter des Kalten Krieges zu beenden und ein Zeitalter des Friedensprozesses herbeizuführen.
Beide Regierungschefs wollen die Zusammenarbeit und den bilateralen Austausch auf wirtschaftlicher Ebene sowie
in Wissenschaft und Forschung weiter ausbauen. Der Bundeskanzler sieht vor allem bei der Kooperation in den Bereichen
Digitalisierung und Künstliche Intelligenz sowie im wechselseitigen Tourismus großes Potenzial. In Südkorea
standen auch noch Treffen mit Staatspräsident Moon Jae-in und dem Vize-Vorsitzenden von Samsung Electronics,
Boo-Keun Yoon, auf dem Programm. Bereits vor der Reise zeigte sich der Bundeskanzler erfreut darüber, dass
"das bilaterale Handelsvolumen im vergangenen Jahr ein historisches Hoch erreicht hat." Südkorea
ist damit nach China und Japan drittgrößter österreichischer Exportmarkt in Asien. Die österreichischen
Direktinvestitionen liegen derzeit bei rund 1,1 Milliarden Euro.
Bevorstehende Treffen mit Japans Premier Abe und Kronprinz Naruhito
Die Asien-Reise führt Bundeskanzler Sebastian Kurz, Wissenschaftsminister Heinz Faßmann und Verkehrsminister
Norbert Hofer weiter nach Japan. Auf dem Programm stehen dabei Treffen mit Premierminister Shinzo Abe, Kronprinz
Naruhito sowie ein Besuch von Honda Red Bull in Tokio. Auch hier wurde bereits im Vorfeld auf die sich für
österreichische Unternehmen in Ostasien bietenden Chancen verwiesen, etwa was die Erfahrungen in den Bereichen
Digitalisierung, 5G-Netze und Innovation betreffe. Nach Japan exportierte Österreich 2017 ein Volumen von
rund 1,4 Milliarden Euro. Zugleich stiegen die Einfuhren aus Japan um 8,9 Prozent an. Mit einem bilateralen Handelsvolumen
von etwa 3,5 Milliarden Euro zählt Japan zu den wichtigsten Handelspartnern Österreichs außerhalb
der EU.
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