LHStv.in Schaunig: Land Kärnten schafft mit Glasfaseratlas digitales Planungstool für
effizienten Breitbandausbau - Kelag-Vorstand Freitag präsentiert Glasfaser-Clusterprojekt in der Region Gerlitzen/Ossiachersee
Klagenfurt (lpd) - Das Land Kärnten setzt beim Breitbandausbau auf strategische Planung, Kooperation
und Koordination. Die Breitbandinitiative Kärnten GmbH (BIK) fungiert als Drehscheibe. Mit dem „Glasfaser-Atlas
Kärnten“ liegt nun ein digitales Planungstool vor, das Basis für ein übergeordnetes Netzkonzept
und Grundlage für weitere Ausbauschritte ist. „Mit unserer Masterplanstrategie konnten wir bislang 92 Prozent
aller Kärntner Gemeinden erreichen. 121 Masterpläne liegen vor, die nun zusammengeführt und vereinheitlicht
werden. Mit wenigen Klicks wird sichtbar, wo welche Technologien und Anschlüsse vorhanden sind, wo es Lücken
gibt und wie diese strategisch am besten zu schließen sind“, erklärte Technologiereferentin LHStv.in
Gaby Schaunig am 13. Feber bei einer Pressekonferenz auf der Gerlitzen.
Neben einer Detailplanung ermöglicht der Glasfaser-Atlas auch eine wirtschaftliche Betrachtung der auszubauenden
Cluster. 60 Millionen Euro setzt das Land Kärnten in dieser Legislaturperiode für den Breitbandausbau
ein. Ziel ist es, EU- und Bundesmittel in höchstmöglichem Maße zu lukrieren. Die BIK ist dabei
Partner für die privaten Anbieter, koordiniert Projekte, unterstützt bei Förderansuchen und setzt
auch konkret Ausbauprojekte um.
In der Region Gerlitzen/Ossiacher See setzt Kelag-Connect ein Glasfaser-Clusterprojekt um. Eine Reihe von Unternehmen
haben sich für den Anschluss an das Glasfaser-Netz von Kelag-Connect entschieden und können in Zukunft
für ihre digitale Kommunikation nahezu unbegrenzte Bandbreiten nutzen.
Der Stromverbrauch der touristischen Betriebe auf der Gerlitzen ist stark gestiegen, deswegen hat die KNG-Kärnten
Netz GmbH im Herbst 2018 die bestehende Infrastruktur durch ein neues, stärkeres 20-kV-Kabel verstärkt.
Gleichzeitig ist die Versorgungsqualität im Fall von Störungen durch Unwetter erheblich verbessert worden.
Dies geschieht durch die Automatisierung und Digitalisierung der Betriebsmittel über Glasfaser-Verbindungen.
Einen kleinen Teil der Glasfaser-Kapazität hat die KNG-Kärnten Netz GmbH an Kelag-Connect vermietet.
Kelag-Connect setzt das Glasfaser-Clusterprojekt Gerlitzen/Ossiacher See gemeinsam mit der Gerlitzen-Kanzelbahn-Touristik
um. „Dieser Partner hat der KNG-Kärnten Netz GmbH gestattet, Trassen für Bauarbeiten zu benutzen“, sagte
Kelag-Vorstand Manfred Freitag. „Ohne diese Erlaubnis wäre es nicht möglich gewesen, die Gerlitzen so
rasch mit Glasfaser zu erschließen.“
„Wir haben schon vor Jahren erkannt, dass die Datenübertragung mit Glasfaser technologisches Zukunftspotential
hat“, erläuterte Hans Hopfgartner, Geschäftsführer der Gerlitzen-Kanzelbahn-Touristik. „Deshalb
verlegten wir beim Ausbau der Beschneiungsanlagen und Seilbahnen immer Glasfaser-Verbindungen mit. Wir verfügten
bereits über funktionierende Glasfaser-Verbindungen von der Nordseite der Gerlitzen auf den Gipfel und von
dort Richtung Feuerberg. Mit der gemeinsamen Planung und Verlegung einer Glasfaser-Verbindung von Annenheim auf
den Gipfel konnten wir einen wichtigen Lückenschluss erreichen. Durch die gemeinsame Verlegung und den Abtausch
von Kapazitäten unter den beiden Betrieben ist es gelungen, sowohl für uns als auch für Kelag-Connect
das gesamte Gebiet zu vernetzen“, betonte Hopfgartner. „Mit dem Anschluss an das Glasfaser-Netz von Kelag-Connect
können wir nun wichtige Informationen wie Kassenergebnisse, Liftzugangsdaten, Netzwerkverbindungen zum Betrieb
der Schneeanlagen und auch die Sprachtelefonie schneller, blitzgeschützt und sicherer übertragen.“
Das Mountain Resort Feuerberg ist seit Weihnachten 2018 an das Glasfaser-Netz angeschlossen. Eigentümer und
Geschäftsführer Erwin Berger: „Über unseren Glasfaser-Anschluss können wir störungsfrei
arbeiten, bei unserer früheren Lösung mit Richtfunk war das leider nicht so. Heute bringt jeder Gast
mindestens ein digitales Gerät mit, das er im Urlaub verwenden will, deswegen müssen wir in unserem Gäste-WLAN
große Bandbreiten anbieten. Mit Glasfaser-Internet von Kelag-Connect ist das möglich. Aber auch für
unseren Hotelbetrieb brauchen wir den Glasfaser-Anschluss.“ Im Frühling wird auch die Buchungszentrale des
Mountain Resorts Feuerberg in Bodensdorf an das Glasfaser-Netz von Kelag-Connect angeschlossen. „Dann können
wir wirklich optimal arbeiten“, sagte Erwin Berger.
Ähnlich beurteilte Georg Overs, Geschäftsführer der Region Villach Tourismus GmbH die aktuellen
Herausforderungen für Tourismusunternehmen. „Der leichte und schnelle Zugang zum Internet ist in Zeiten der
Digitalisierung aus Gäste- und Hotelierssicht enorm wichtig. Die Gäste erwarten ein schnelles WLAN und
strafen den Gastgeber in der Bewertung ab, wenn er das nicht bieten kann. Außerdem brauchen die Betriebe
zur Abwicklung des Online-Marketings den schnellen Datenaustausch, um die Chancen der Digitalisierung nutzen zu
können. Hochladen von Videos, Anmelden der Gäste, Info-Terminals – dafür braucht es leistungsfähige
Auffahrten auf den Datenhighway.“
Zu den Glasfaser-Kunden von Kelag-Connect auf der Gerlitzen gehört auch das Almresort Gerlitzen Kanzelhöhe.
Geschäftsführerin Maria Zernatto brachte es auf den Punkt: „Glasfaser ist für unser Unternehmen
eines der wichtigsten Zukunftsthemen. Der Anschluss an das Glasfaser-Netz der Kelag ermöglicht uns, diese
Technologie zu nutzen, Glasfaser ist für unser Unternehmen eines der wichtigsten Zukunftsthemen. Wenn wir
im Wettbewerb mithalten wollen, müssen wir jedes Zimmer mit einem leistungsfähigen WLAN ausgestattet
haben. Unsere Gäste wollen im Hotel auch arbeiten können, dafür brauchen sie und wir schnelle Verbindungen.“
In Annenheim arbeiten die Trecolore Architects, die auf dem Gebiet der zukunftsweisenden Technologie des Building
Information Modeling (BIM) eine Vorreiterrolle in Österreich übernehmen. Daraus entsteht ein sehr hoher
Kommunikationsbedarf mit großen Datenmengen. Geschäftsführer Hermann Dorn: „Die technischen Voraussetzungen
für einen schnellen und effizienten Datenaustausch sind an unserem Firmenstandort in Annenheim bis dato nicht
gegeben. Die Versorgung durch unseren bisherigen Internet-Service-Provider war für uns nicht zufriedenstellend.
Höhere Bandbreiten sind nur durch Hybridlösungen möglich, die leider für den produktiven Einsatz
nicht in Frage kommen. Wir haben daher in den letzten Jahren all unsere Hoffnungen auf die Verbesserung der Situation
in die Breitbandinitiative 2020 des Landes Kärnten gesetzt und freuen uns sehr, nun mit Kelag-Connect einen
Partner gefunden zu haben, der uns die technischen Voraussetzungen für unseren Bedarf herstellen kann.“
Neben den Arbeiten auf der Gerlitzen erweitert Kelag-Connect auch am Ossiacher See das Netz, um weiteren Unternehmen
den Zugang zum Glasfaser-Netz zu ermöglichen. „Im Frühling werden wir Unternehmen am westlichen Nordufer
mit Glasfaser erschließen, in weiteren Schritten die anderen Gebiete am See. Der Ausbau ist immer vom Interesse
der Kunden abhängig“, sagte Manfred Freitag. „Wir setzen ausschließlich auf Glasfaser. Sie ist für
uns die Zukunftstechnologie für Unternehmen mit großem Kommunikationsbedarf. Wir arbeiten an verschiedenen
Projekten in Kärnten und haben schon heute Kunden von Dellach im Drautal bis Preitenegg.“
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