Bundesratspräsident Appé: Öffentliche
 Wasserversorgung für die Zukunft schützen

 

erstellt am
14. 02. 19
13:00 MEZ

Kärntner Bundesratsvorsitz tritt gegen Privatisierung von Trinkwasser auf
Klagenfurt/Wien (pk) - "Wasser ist ein öffentliches Gut und muss ein öffentliches Gut bleiben", sagte der neue Bundesratspräsident, der Kärntner Ingo Appé, am 13. Feber in seiner Antrittsrede vor der Länderkammer. Kärnten, das seit Jahresbeginn den Vorsitz im Bundesrat führt, trete Privatisierungsplänen in der Trinkwasserversorgung entschieden entgegen, um das "Lebensmittel Nummer Eins" für künftige Generationen zu sichern. Grundsätzlich sei der Erhalt von qualitativ hochwertigem Trinkwasser von entscheidender Bedeutung für die Gesellschaft, bekannte sich Appé zum nachhaltigen Schutz österreichischer Gewässer vor Verunreinigung. In einer Enquete mit ExpertInnen will er konkrete Maßnahmen zum Trinkwasserschutz erörtern.

Zur Arbeit des Bundesrats generell hielt Präsident Appé fest, er suche bei seinen Vorhaben im Sinne der Länderinteressen den Dialog mit allen demokratischen Parteien. Nicht zuletzt das Vertrauen der Bevölkerung in die Zweite Kammer gelte es dabei zu stärken. Immerhin könne der Bundesrat mit seinem Vetorecht weitergehende Beratungen über Gesetzesvorschläge beziehungsweise deren Überarbeitung erwirken, unterstrich der Bunderatsvorsitzende die Wichtigkeit des Gremiums bei der Gesetzgebung auf nationaler und europäischer Ebene.

Erhalt intakter Umwelt als Verpflichtung
In seinen Ausführungen zum Trinkwasserschutz erinnerte Bundesratspräsident Appé an den Schwerpunkt seiner Vorgängerin Inge Posch-Gruska, die für das Burgenland die Kinderrechte ins Zentrum ihrer Präsidentschaft gestellt hatte. "Die Zukunft sind unsere Kinder", so Appé, daher sei man verpflichtet, ihnen eine intakte Umwelt und die gesicherte Verfügbarkeit sauberen Wassers zu hinterlassen. "Wasserverunreinigung und Wasserknappheit können erhebliche soziale und wirtschaftliche Kosten, aber auch zukünftige Konflikte verursachen." Das Land Kärnten beabsichtige zum Schutz der Wasserressourcen mit einer eigenen "Wassercharta" das kostbare Gut in Verfassungsrang zu heben, beschrieb er das vom Kärntner Landesrat Daniel Fellner vorangetriebene Vorgehen gegen "Privatisierungsbestrebungen" in diesem Bereich. Slowenien, das den Wasserschutz seit 2016 in der Verfassung hat, nehme man dabei als Vorbild.

Als Bürgermeister von Ferlach verwies Appé außerdem darauf, wie er gegen viele Widerstände schon vor Jahren die Hauptwasserquelle seiner Gemeinde in deren Besitz gebracht hatte, um ihre Übertragung in Privatbesitz zu verhindern. Obwohl Österreich noch in der glücklichen Lage sei, über ausreichend hochwertiges Trinkwasser zu verfügen, dürfe man gerade angesichts des Klimawandels und folglich vermehrter Trockenperioden nicht vergessen, dass "Trinkwasser nicht selbstverständlich" ist. Bei einer Bundesratsenquete am 8. Mai 2019 werde man Herausforderungen und Maßnahmen zum Erhalt sauberen Wassers diskutieren, nach dem Motto "Wasser – die Quelle der Zukunft".

Zukunftskammer Bundesrat öffentlich positionieren

Die Länderkammer ist für Bundesratspräsident Appé gleichzeitig auch "Zukunftskammer und Europakammer", setze sie doch zukunftsweisende Themen, die von der Regierung aufgegriffen werden, und wirke maßgeblich an der EU-Gesetzgebung mit. Er spielte damit auf die aktive Interessensvertretung der Länder durch den EU-Ausschuss des Bundesrats an. In der öffentlichen Wahrnehmung müsse der Bundesrat allerdings noch besser positioniert werden, räumte Appé ein. Dementsprechend liege ihm viel daran, der Zweiten Kammer als "Brücke zwischen den Ländern und dem Bund" in der Öffentlichkeit jene Wertschätzung zukommen zu lassen, die sie verdient. So trage die doppelte Beratung von Gesetzesvorschlägen in beiden Parlamentskammern dazu bei, wohlüberlegte und konsensfähige Beschlüsse zu erzielen, hob der Bundesratspräsident hervor.

     

BR-Präsident Appé und Landeshauptmann Kaiser luden zu einem Kärntner Abend
Am Abend luden Bundesratspräsident Ingo Appé und Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser in die Wiener Hofburg zum geselligen Kärnten-Abend ein. Veranstaltet wurde der gesellige Abend im Dachfoyer in der Hofburg, die während der Umbauarbeiten des Parlaments als Ausweichquartier dient.

Dabei präsentierte sich Kärnten kulturell, touristisch und kulinarisch von seiner besten Seite. Für Kärntner Klänge sorgte der Stadtchor Ferlach und die St. Margaretner Buam. Aber was wäre ein Kärntner Abend ohne Kärntner, so nahmen zahlreiche Gäste den Weg über die Pack nach Wien, um mit Ingo Appé gemeinsam zu feiern. Auch eine Abordnung der Ferlacher Goldhaubenfrauen reiste zum Kärnten Abend an und präsentierte ihre glänzende Tracht. "Kärnten verfügt über einen Kulturreichtum, der vor allem durch das Engagement und Ehrenamt von Menschen geschaffen wird. Das gesamte Spektrum hier zu zeigen, würde diesen Abend sprengen", so Ingo Appé. Mit seinem Themen-Schwerpunkt "Trinkwasserschutz und –sicherung" will Appé gemeinsam mit dem Land Kärnten einen nachhaltigen Beitrag in Österreich leisten. Als Vorbild könnte hier Slowenien fungieren, wo Trinkwasser bereits in den Verfassungsrang erhoben wurde.

Landeshauptmann Peter Kaiser ging in seiner Rede auf das Motto seines Vorsitzes in der LH-Konferenz ein "Gemeinsam für Österreich – Miteinander für Europa". Europa steht vor Herausforderungen wie Klimawandel oder Protektionismus. Gemeinsam und Miteinander müsse in den Mittelpunkt des politischen Handelns gestellt werden, so Kaiser.

Kulinarisch wurden die Gäste mit Kärntner Spezialitäten wie Kirchtagssuppe, Kärntner Jause und dem traditionellen Kärntner Reindling vom Ferlacher Gastwirt Walter Bergmann verwöhnt.

Unter den Gästen befanden sich unter anderem die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures, die beiden Kärntner LandesrätInnen Daniel Fellner, Sara Schaar, Landtagspräsident Reinhart Rohr zahlreiche ehemaligen PräsidentInnen des Bundesrates Ana Blatnik, Josef Pfeifer, Edgar Mayer, Mario Lindner und Inge Posch-Gruska. Zudem waren viele Angehörige des Kärntner Landtages, des National- und des Bundesrates vertreten.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
https://www.parlament.gv.at

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at