Die Fürstlichen Sammlungen Liechtenstein – von 15. Februar bis 10. Juni 2019 in der Albertina
Wien (albertina) - Anlässlich des dreihundertjährigen Gründungsjubiläums des Fürstentums
Liechtenstein präsentiert die Albertina unter dem Titel Von Rubens bis Makart eine umfassende Auswahl der
herausragendsten Werke der Sammlungen des Fürsten von und zu Liechtenstein. Gleichzeitig widmet die Albertina
unter dem Titel Rudolf von Alt und seine Zeit dem Wiener Aquarell als einem wesentlichen Kernbestand der Fürstlichen
Sammlungen eine Jubiläumsausstellung.
Weit über einhundert der bedeutendsten Gemälde und Skulpturen aus der erlesenen Kollektion eines der
traditionsreichsten Häuser Europas spannen einen beeindruckenden Bogen von der italienischen Frührenaissance
über das Zeitalter des Barocks bis zum Wiener Biedermeier und dem Historismus der Makart-Ära. Ikonische
Werke wie Anticos erst jüngst für die Fürstlichen Sammlungen erworbene Büste des Marc Aurel,
die lebensgroßen Bronzeplastiken des Adrian de Fries oder Peter Paul Rubens' berühmte Venus vor dem
Spiegel stehen dabei im Mittelpunkt einer Schau, die eine veritable Promenade durch fünf Jahrhunderte Kunstgeschichte
ermöglicht.
Seit mehr als 400 Jahren ist die kontinuierliche und leidenschaftliche Sammeltätigkeit der Fürsten dokumentiert:
Geprägt von oft schillernden Persönlichkeiten und ihren individuellen künstlerischen Vorlieben formte
sich so eine private Kollektion, die bis heute ihresgleichen sucht. Als Ort, an dem die Fürstliche Familie
bis 1938 einen ständigen Wohnsitz unterhielt, hat Wien eine exzeptionelle Bedeutung: Unter Fürst Johann
Adam Andreas I., auf den auch die Erwerbung zahlreicher Hauptwerke des flämischen Barocks zurückgeht,
wurde die Sammlung ab 1705 in der zweiten Beletage des neuen liechtensteinischen Stadtpalais in der Bankgasse (ehemals
Schenkenstraße) präsentiert. Im Jahr 1810 machte Fürst Johann I. von Liechtenstein seine Meisterwerke
im Gartenpalais in der Rossau erstmals der Wiener Öffentlichkeit zugänglich. Während des Zweiten
Weltkriegs verlegte die Familie ihren Wohnsitz und damit auch die Sammlungen nach Liechtenstein.
Die Ausstellung zeigt die größten Schätze der liechtensteinischen Sammlungen und führt so
exemplarisch ihren überragenden Reichtum vor Augen. Im Unterschied zur permanenten Präsentation in den
beiden Wiener Palais, in denen die Werke mehr oder weniger in ihrem angestammten Kontext erlebbar sind, liegt eine
der zentralen Absichten dieser Ausstellung in der neuen Kontextualisierung: Der reduzierte Rahmen der Albertina
und ihrer modernen Räumlichkeiten ermöglicht einen frischen Blick auf die gezeigten Hauptwerke. Vorrangiges
Ziel war dabei weniger eine kunsthistorisch stringente als vielmehr eine von ästhetischen Gesichtspunkten
bestimmte Form der Präsentation. Durch alternative Gruppierungen oder gezielte Isolation erzählen die
Gemälde und Skulpturen nun gänzlich andere Geschichten.
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