Die Steiermark auf dem Weg zur Vorzeigeregion für Energieinnovationen
Graz (lk) - Mit dem Projekt „NEFI - New Energy for Industry" positioniert sich die Steiermark - gemeinsam
mit Oberösterreich - als Vorzeigeregion für Energieinnovationen. Ziel sind leistungsfähige Industriestandorte
möglichst ohne CO2-Emissionen. In den nächsten acht Jahren bündelt „NEFI", bestehend aus einem
Konsortium von AIT (Austrian Institute of Technology), der Montanuniversität Leoben, dem oberösterreichischen
Energiesparverband und der oberösterreichischen Wirtschaftsagentur „Business Upper Austria", dafür
heimische Innovationskraft. Der Großteil der über 80 an „NEFI" beteiligten Unternehmen kommt aus
Oberösterreich und der Steiermark. Damit werden die beiden Bundesländer und Österreich insgesamt
zum internationalen Leuchtturm für Energietechnologie von morgen. Die wissenschaftliche Projektleitung liegt
bei der Montanuniversität Leoben.
Die beiden Landesräte Barbara Eibinger-Miedl und Anton Lang präsentierten am 12. Feber gemeinsam
mit Rektor Wilfried Eichlseder und Thomas Kienberger von der Montanuniversität Leoben das Vorzeigeprojekt.
Der Innovationscluster "NEFI - New Energy for Industry" unter der wissenschaftlichen Leitung der Montanuniversität
Leoben wurde als eine von drei Vorzeigeregionen ausgewählt, um Energieinnovationen in Österreich voranzutreiben.
Das österreichische Konsortium will in den nächsten acht Jahren demonstrieren, dass eine vollständige
Dekarbonisierung, also eine drastische Reduktion der CO2-Emissionen, und der Einsatz von bis zu 100 Prozent erneuerbarer
Energie in der Industrie mit Innovationen aus Österreich machbar, wirtschaftlich sinnvoll und ökologisch
vorteilhaft sind.
New Energy for Industry (NEFI)
Die Umsetzung großformatiger Demonstrationsprojekte unter Realbedingungen ist ein zentraler Bestandteil
der vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) und dem Klima- und Energiefonds
präsentierten "Energie Forschungs- und Innovationsstrategie". Dieses Strategiepapier ist das Ergebnis
eines mehrstufigen Dialogprozesses mit Experten aus Wirtschaft, Verwaltung und Forschung und begreift den tiefgreifenden
Wandel des Energieversorgungssystems als Chance für heimische Unternehmen. Gleichzeitig gibt es die zukünftige
strategische Ausrichtung der Energieforschung und -innovation vor.
Steiermark und Oberösterreich als Vorzeigeregionen
Das Land Steiermark ist im Projekt durch die Ressorts von Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl und Anton
Lang prominent vertreten. "Steirische Unternehmen und Forschungseinrichtungen zählen bei der Weiterentwicklung
erneuerbarer Energien international zu den Vorreitern. Das Projekt NEFI mit dem NEFI_Lab wird diese Entwicklung
verstärken und einen Beitrag zur weiteren Attraktivierung des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes Steiermark
leisten. Die im Rahmen des Projektes für die Dekarbonisierung entwickelten Schlüsseltechnologien fördern
die Nachhaltigkeit der heimischen Industrie und tragen zur Sicherung des Standortes und damit auch zur Schaffung
von Arbeitsplätzen bei. NEFI ist somit ein Vorzeigebeispiel für die Kooperation zwischen Wissenschaft
und Wirtschaft, die die Steiermark zum innovativsten Bundesland Österreichs und zu einer der innovativsten
Regionen Europas gemacht hat", so Wirtschafts- und Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl.
"Bei allen Anstrengungen zur Erreichung unserer Klimaschutzziele brauchen wir dafür auch entsprechende
Mitstreiter in allen Lebensbereichen. Partner in den Gemeinden und Regionen, in der Landwirtschaft, im privaten
Bereich und ganz besonders Partner in der Wirtschaft und in unseren großartigen Forschungseinrichtungen.
Die Forschung ist schließlich die Wurzel des Fortschritts in unserer Gesellschaft und damit auch die Basis
für eine erfolgreiche Weiterentwicklung der Wirtschaft. Die Steiermark ist mit großem Abstand das innovativste
Bundesland in Österreich und hält ebenfalls einen Spitzenrang auf europäischer Ebene. Die Projekte
in der Vorzeigeregion NEFI sind für mich ein leuchtendes Beispiel dafür, wenn es um diese Partnerschaften
zur Erreichung unserer Klimaziele geht. Und als Leobner freue ich mich natürlich ganz besonders über
die maßgebliche Rolle, welche bei diesem tollen Projekt die Montanuniversität sowie die höchst
innovativen Betriebe in der obersteirischen Industrie-Region spielen", formuliert LR Anton Lang.
Univ.-Prof. Dr. Thomas Kienberger, Leiter des Lehrstuhls für Energieverbundtechnik der Montanuniversität
und operativer Leiter des Projekts in Leoben, stellt folgende Fragestellungen in den Mittelpunkt: "Wie können
komplexe Energiesysteme entlang der industriellen Wertschöpfungskette optimiert werden? Und wie kann die Energieeffizienz
der industriellen Produktion erhöht werden?" Dazu nennt Kienberger schon einige konkrete Forschungsschwerpunkte:
So wird in bereits laufenden Projekten die Effizienz der Stahlerzeugung durch einen flexiblen Sauerstoffeinsatz
erhöht oder untersucht, wie durch Elemente der Digitalisierung die industrielle Energieversorgung besser an
erneuerbare Energie gekoppelt werden kann.
"Mit der Zunahme des Wohlstands gewinnt die Ressource Energie zunehmend an Bedeutung. Neben der energieintensiven
Industrie mit ihren Hochtemperaturprozessen wird deshalb auch die energieextensive Industrie (Lebensmittel, Automotive,
Elektronik) betrachtet" erklärt Montanuni-Rektor Wilfried Eichlseder. "In einem umfassenden Innovationsprozess,
welcher von der Montanuniversität geleitet wird, geht es vor allem darum, welche neuen Prozesse es braucht,
um einem flexiblen, digitalisierten Energiesystem der Zukunft gerecht zu werden. Besonderes Augenmerk wird auf
die Verknüpfung der Industrie mit den anderen Sektoren gelegt, und wir von der Montanuniversität Leoben
sehen uns hier für den Technologietransfer und die Begleitung bei unseren steirischen Stakeholdern verantwortlich",
erklärte Eichlseder abschließend.
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