Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Jänner 2019 lag nach Berechnungen von Statistik
Austria bei 1,7%, nachdem sie im Dezember 2018 1,9% betragen hatte. Ausschlaggebend für den Rückgang
auf den niedrigsten Wert seit Dezember 2016 (+1,4%) war ein deutlich schwächerer Preisauftrieb bei Treibstoffen,
der die Inflation nur noch marginal beeinflusste. Als stärkste Preistreiber zeigten sich die Ausgaben für
Wohnung, Wasser und Energie, gefolgt von jenen für Restaurants und Hotels.
Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2015 (VPI 2015) lag für den Monat Jänner 2019 bei 105,4. Gegenüber
dem Vormonat Dezember 2018 ging das durchschnittliche Preisniveau um 0,8% zurück.
Ausgaben für Wohnen und für Restaurants waren für die Hälfte der Inflation verantwortlich
Die Preissteigerungen der Gruppe Wohnung, Wasser, Energie (+2,5%) beeinflussten die Inflationsrate mit +0,49
Prozentpunkten und erwiesen sich damit als bedeutendster Preistreiber im Jahresabstand. Die Mieten zogen insgesamt
um 3,3% an (Einfluss: +0,17 Prozentpunkte). Die Kosten für Haushaltsenergie stiegen durchschnittlich um 3,7%
(Einfluss: +0,16 Prozentpunkte), wozu vor allem höhere Strompreise beitrugen (+3,9%; Einfluss: +0,08 Prozentpunkte).
Die Ausgaben für feste Brennstoffe erhöhten sich um 7,8%, jene für Fernwärme um 2,3% und jene
für Gas um 1,1%. Heizöl verteuerte sich um 2,2% (Einfluss: +0,01 Prozentpunkte), deutlich weniger als
im Dezember 2018 (+9,5%; Einfluss: +0,04 Prozentpunkte). Die Instandhaltung von Wohnungen kostete durchschnittlich
um 2,2% mehr (Einfluss: +0,14 Prozentpunkte).
Für Restaurants und Hotels war durchschnittlich um 2,9% mehr auszugeben (Einfluss: +0,33 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich
dafür waren fast ausschließlich höhere Preise für Bewirtungsdienstleistungen (insgesamt +3,0%;
Einfluss: +0,31 Prozentpunkte). Beherbergungsdienstleistungen verteuerten sich um 1,6%.
Die Preise der Gruppe Freizeit und Kultur stiegen durchschnittlich um 2,0% (Einfluss: +0,21 Prozentpunkte).
Dazu trugen überwiegend Freizeit- und Kulturdienstleistungen bei, die sich um 3,0% verteuerten (Einfluss:
+0,13 Prozentpunkte). Die Preissteigerung für Pauschalreisen um 5,0% (Einfluss: +0,07 Prozentpunkte) lag merklich
über jener vom Dezember 2018 (+1,3%; Einfluss: -0,03 Prozentpunkte).
Für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke musste man um 1,2% mehr bezahlen (Einfluss: +0,13 Prozentpunkte).
Dafür waren nahezu allein die Nahrungsmittel verantwortlich (insgesamt +1,2%; Einfluss: +0,13 Prozentpunkte).
Die Preise stiegen für Fleisch um 2,0%, für Gemüse um 3,8% und für Brot und Getreideerzeugnisse
um 1,6%. Milch, Käse und Eier kosteten insgesamt um 0,8% mehr. Obst hingegen verbilligte sich um 3,1%. Die
Preise für alkoholfreie Getränke stiegen um 0,5%.
Die Ausgaben für Verkehr wiesen mit durchschnittlich +0,8% eine maßvolle Teuerungsrate auf (Einfluss:
+0,09 Prozentpunkte). Reparaturen privater Verkehrsmittel verteuerten sich insgesamt um 2,8% (Einfluss: +0,05 Prozentpunkte).
Treibstoffe kosteten um 1,1% mehr und beeinflussten die Inflation nur noch mit +0,03 Prozentpunkten (Dezember 2018:
+6,9%; Einfluss: +0,21 Prozentpunkte). Die Preise für Flugtickets fielen um 8,5% (Einfluss: -0,04 Prozentpunkte),
deutlich weniger als noch im Dezember 2018 (-20,8%; Einfluss: -0,11 Prozentpunkte).
Für Nachrichtenübermittlung gingen die Ausgaben durchschnittlich um 2,2% zurück (Einfluss: -0,05
Prozentpunkte). Telefon- und Telefaxdienste verbilligten sich um 2,2% und Mobiltelefone um 4,5%.
Inflation Jänner 2019 gegenüber Dezember 2018: -0,8%
Als Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand erwies sich mit durchschnittlich -12,8% der Bereich Bekleidung
und Schuhe (Einfluss: -0,64 Prozentpunkte). Verursacht wurde dieser starke Preisrückgang vom saisonalen Effekt
des Winterschlussverkaufs. Bekleidungsartikel kosteten deshalb gegenüber Dezember 2018 um insgesamt 14,6%
weniger, Schuhe um 8,8%.
Hauptpreistreiber im Monatsabstand waren Ausgaben für Wohnung, Wasser, Energie (durchschnittlich +0,4%; Einfluss:
+0,07 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür war teureres Material für die Instandhaltung und Reparatur
von Wohnungen (+1,3%; Einfluss: +0,05 Prozentpunkte).
Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex liegt im Jänner 2019 bei 1,7%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag im Jänner
2019 bei 105,61. Die harmonisierte Inflationsrate betrug 1,7% und war damit so hoch wie jene des VPI. Gewichtungsunterschiede
zwischen VPI und HVPI (siehe Informationen zur Methodik) führten in einzelnen Ausgabengruppen zu unterschiedlichen
Veränderungsraten und Einflüssen, die sich jedoch insgesamt ausglichen.
Preissteigerung für täglichen und wöchentlichen Einkauf niedriger als die Gesamtinflation
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den
Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, erhöhte sich im Jahresvergleich
um 0,4% (Dezember 2018 +0,1%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet
und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresabstand um 1,6% (Dezember
2018 +2,8%).
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