Inflation sinkt im Jänner 2019 auf 1,7%

 

erstellt am
22. 02. 19
13:00 MEZ

Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Jänner 2019 lag nach Berechnungen von Statistik Austria bei 1,7%, nachdem sie im Dezember 2018 1,9% betragen hatte. Ausschlaggebend für den Rückgang auf den niedrigsten Wert seit Dezember 2016 (+1,4%) war ein deutlich schwächerer Preisauftrieb bei Treibstoffen, der die Inflation nur noch marginal beeinflusste. Als stärkste Preistreiber zeigten sich die Ausgaben für Wohnung, Wasser und Energie, gefolgt von jenen für Restaurants und Hotels.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2015 (VPI 2015) lag für den Monat Jänner 2019 bei 105,4. Gegenüber dem Vormonat Dezember 2018 ging das durchschnittliche Preisniveau um 0,8% zurück.

Ausgaben für Wohnen und für Restaurants waren für die Hälfte der Inflation verantwortlich
Die Preissteigerungen der Gruppe Wohnung, Wasser, Energie (+2,5%) beeinflussten die Inflationsrate mit +0,49 Prozentpunkten und erwiesen sich damit als bedeutendster Preistreiber im Jahresabstand. Die Mieten zogen insgesamt um 3,3% an (Einfluss: +0,17 Prozentpunkte). Die Kosten für Haushaltsenergie stiegen durchschnittlich um 3,7% (Einfluss: +0,16 Prozentpunkte), wozu vor allem höhere Strompreise beitrugen (+3,9%; Einfluss: +0,08 Prozentpunkte). Die Ausgaben für feste Brennstoffe erhöhten sich um 7,8%, jene für Fernwärme um 2,3% und jene für Gas um 1,1%. Heizöl verteuerte sich um 2,2% (Einfluss: +0,01 Prozentpunkte), deutlich weniger als im Dezember 2018 (+9,5%; Einfluss: +0,04 Prozentpunkte). Die Instandhaltung von Wohnungen kostete durchschnittlich um 2,2% mehr (Einfluss: +0,14 Prozentpunkte).

Für Restaurants und Hotels war durchschnittlich um 2,9% mehr auszugeben (Einfluss: +0,33 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür waren fast ausschließlich höhere Preise für Bewirtungsdienstleistungen (insgesamt +3,0%; Einfluss: +0,31 Prozentpunkte). Beherbergungsdienstleistungen verteuerten sich um 1,6%.

Die Preise der Gruppe Freizeit und Kultur stiegen durchschnittlich um 2,0% (Einfluss: +0,21 Prozentpunkte). Dazu trugen überwiegend Freizeit- und Kulturdienstleistungen bei, die sich um 3,0% verteuerten (Einfluss: +0,13 Prozentpunkte). Die Preissteigerung für Pauschalreisen um 5,0% (Einfluss: +0,07 Prozentpunkte) lag merklich über jener vom Dezember 2018 (+1,3%; Einfluss: -0,03 Prozentpunkte).

Für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke musste man um 1,2% mehr bezahlen (Einfluss: +0,13 Prozentpunkte). Dafür waren nahezu allein die Nahrungsmittel verantwortlich (insgesamt +1,2%; Einfluss: +0,13 Prozentpunkte). Die Preise stiegen für Fleisch um 2,0%, für Gemüse um 3,8% und für Brot und Getreideerzeugnisse um 1,6%. Milch, Käse und Eier kosteten insgesamt um 0,8% mehr. Obst hingegen verbilligte sich um 3,1%. Die Preise für alkoholfreie Getränke stiegen um 0,5%.

Die Ausgaben für Verkehr wiesen mit durchschnittlich +0,8% eine maßvolle Teuerungsrate auf (Einfluss: +0,09 Prozentpunkte). Reparaturen privater Verkehrsmittel verteuerten sich insgesamt um 2,8% (Einfluss: +0,05 Prozentpunkte). Treibstoffe kosteten um 1,1% mehr und beeinflussten die Inflation nur noch mit +0,03 Prozentpunkten (Dezember 2018: +6,9%; Einfluss: +0,21 Prozentpunkte). Die Preise für Flugtickets fielen um 8,5% (Einfluss: -0,04 Prozentpunkte), deutlich weniger als noch im Dezember 2018 (-20,8%; Einfluss: -0,11 Prozentpunkte).

Für Nachrichtenübermittlung gingen die Ausgaben durchschnittlich um 2,2% zurück (Einfluss: -0,05 Prozentpunkte). Telefon- und Telefaxdienste verbilligten sich um 2,2% und Mobiltelefone um 4,5%.

Inflation Jänner 2019 gegenüber Dezember 2018: -0,8%
Als Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand erwies sich mit durchschnittlich -12,8% der Bereich Bekleidung und Schuhe (Einfluss: -0,64 Prozentpunkte). Verursacht wurde dieser starke Preisrückgang vom saisonalen Effekt des Winterschlussverkaufs. Bekleidungsartikel kosteten deshalb gegenüber Dezember 2018 um insgesamt 14,6% weniger, Schuhe um 8,8%.

Hauptpreistreiber im Monatsabstand waren Ausgaben für Wohnung, Wasser, Energie (durchschnittlich +0,4%; Einfluss: +0,07 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür war teureres Material für die Instandhaltung und Reparatur von Wohnungen (+1,3%; Einfluss: +0,05 Prozentpunkte).

Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex liegt im Jänner 2019 bei 1,7%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag im Jänner 2019 bei 105,61. Die harmonisierte Inflationsrate betrug 1,7% und war damit so hoch wie jene des VPI. Gewichtungsunterschiede zwischen VPI und HVPI (siehe Informationen zur Methodik) führten in einzelnen Ausgabengruppen zu unterschiedlichen Veränderungsraten und Einflüssen, die sich jedoch insgesamt ausglichen.

Preissteigerung für täglichen und wöchentlichen Einkauf niedriger als die Gesamtinflation
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, erhöhte sich im Jahresvergleich um 0,4% (Dezember 2018 +0,1%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresabstand um 1,6% (Dezember 2018 +2,8%).

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.statistik. at

 

 

 

 

 

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