Graz (stadt) - Im Rathaus versammelten sich rund 130 Grazer Kinder um ihre VertreterInnen für das KinderParlament
im Jahr 2019 zu wählen. Die hohe Wahlbeteiligung zeigt, dass es jungen Menschen wirklich wichtig ist, ihr
Lebensumfeld mitzugestalten.
Als neue Kinderbürgermeisterin und neuer Kinderbürgermeister im Amt sind Martina Kogler (11 Jahre) und
Valentin Watzinger (8 Jahre). Die beiden sind ab sofort Ansprechpersonen für die KinderparlamentarierInnen,
behandeln deren Anfragen und vertreten sie nach außen. Die Angelobung wurde von Kurt Hohensinner, Stadtrat
für Jugend und Familie, und Ingrid Krammer, Leiterin des Amtes für Jugend und Familie, im Anschluss an
die Wahl vorgenommen. Die Amtszeit beträgt jeweils ein Jahr, gewählt werden immer ein Mädchen und
ein Bub, die gleichberechtigt und gemeinschaftlich „regieren".
Mehr Gehör und Mitsprache
„Die neuen Grazer Kinderbürgermeister werden wieder für ein Jahr die Anliegen des KinderParlaments
mit uns Stadtregierern besprechen und mit uns gemeinsam versuchen diese umzusetzen", freut sich Stadtrat Kurt
Hohensinner. „In der vergangenen Periode konnten einige tolle Projekte und Anliegen wie die Beschilderung mit Piktogrammen
der Spielplätze mit Verhaltensregeln (für Erwachsene) wie Nicht-Rauchen, umgesetzt werden. Außerdem
wurden Aktionen wie die Ansage in den Straßenbahnen in der Kinderrechte-Woche umgesetzt. Kindern soll so
mehr Gehör und Mitsprache in unserer Stadt und unserer Gesellschaft verschafft werden. Ich bedanke mich bei
den scheidenden Kinderbürgermeistern für ihre tolle konstruktive Zusammenarbeit und ihre wertvollen Anregungen
für unsere Stadt."
Auch für Amtsleiterin Ingrid Krammer ist die Beteiligung von Kindern wichtig: „Für ein gelingendes Miteinander
in der Gegenwart und in der Zukunft ist es selbstverständlich, dass Kinder die Möglichkeit haben, Anliegen,
die sie betreffen, zu diskutieren und gemeinsame Projekte in ihrer Wohnumgebung zu gestalten. Das Grazer KinderParlament
ist eine derartige Initiative."
Ideen, Anliegen und Pläne
„Vor 30 Jahren wurde die Kinderrechtekonvention in der UN-Generalversammlung angenommen. Die Wahl der Kinderbürgermeisterin
und des Kinderbürgermeisters, die regelmäßigen Treffen der Kinder-ParlamentarierInnen und das Vorbringen
ihrer Anliegen an EntscheidungsträgerInnen sind direkte Folgen dieser Konvention. Die konkrete Umsetzung vieler
ihrer Ideen zeigt den Reichtum und die Bedeutung des KinderParlaments für die Stadt. In diesem Sinn freue
ich mich schon auf die Ideen, Anliegen und konkrete Pläne der Kinder in diesem Jahr", so Thomas Plautz,
Geschäftsführer des Kinderbüros.
Das Grazer KinderParlament
Das KinderParlament ist ein Beteiligungsprojekt für alle Grazer Kinder und Jugendlichen im Alter von 8
bis 14 Jahren. Dieses wird im Auftrag der Stadt Graz (Amt für Jugend und Familie) vom Kinderbüro - Lobby
für Menschen bis 14 überparteilich durchgeführt. In regelmäßigen Treffen werden die Ideen
und Veränderungswünsche der Kinder besprochen sowie gemeinsame Initiativen geplant und umgesetzt. Dafür
bekommen die Kinder eigenes Budget, welches sie mit Unterstützung selbst verwalten dürfen. Durch das
Grazer KinderParlament soll Kindern eine kontinuierliche und nachhaltige Beteiligung ermöglicht werden. Kinder
sollen sich schon frühzeitig als ExpertInnen in Planung und Gestaltung ihres Lebensumfeldes einbringen können.
Sie erhalten die Chance, ihre Anliegen in demokratischen Prozessen zu formulieren, diskutieren, abzustimmen und
wo möglich umzusetzen. Der direkte Austausch mit PolitikerInnen und Einrichtungen der Stadt ist zentraler
Bestandteil der Arbeit des KinderParlaments.
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