Startschuss für Kooperation zwischen Veterinär-
 medizinischer Universität Wien und Land Kärnten

 

erstellt am
21. 02. 19
13:00 MEZ

LH Kaiser und LHStv.in Prettner: Unterzeichnung eines Letter of Intent legt Grundstein für intensive Zusammenarbeit – Mögliches Betätigungsfeld soll Nationalpark Hohe Tauern werden
Wien/Klagenfurt (lpd) - Durch die Umsetzung gezielter Maßnahmen stärkt die Veterinärmedizinische Universität Wien (Vetmeduni Vienna) das Bewusstsein für die Bedeutung der Veterinärmedizin im ländlichen Raum. Am 20. Feber wurde beim Kick-Off in Klagenfurt am Wörthersee der Grundstein für eine intensive Zusammenarbeit zwischen der Vetmeduni Vienna und dem Bundesland Kärnten gelegt. Rektorin Petra Winter und Otto Doblhoff-Dier, Vizerektor für Forschung und internationale Beziehungen der Vetmeduni Vienna, stellten gemeinsam mit Bildungsreferent Landeshauptmann Peter Kaiser und Tierschutzreferentin LHStv.in Beate Prettner die geplanten Maßnahmenpakete vor. Für die offizielle Kooperation mit Kärnten wurde ein Letter of Intent unterzeichnet.

Kaiser zeigt sich erfreut über den jüngsten Ausbildungs-Kooperations-Coup: „Die Zusammenarbeit mit der Vetmeduni Wien ist von großer Bedeutung für den Bildungsstandort Kärnten, der damit weiter ausgebaut wird und an Attraktivität gewinnt. Kärnten bietet mehr und mehr Möglichkeiten für hochqualitative Ausbildungen und legt damit den Grundstein für eine berufliche Verwirklichung in Kärnten.“ Der Landeshauptmann unterstrich die Wichtigkeit der geplanten Schritte: „Ich sehe es ganz klar als Aufgabe der Politik, die Rahmenbedingungen für Erwachsenenbildung sowie Bildung im Allgemeinen zu schaffen. Mit der heutigen Unterzeichnung des Letter of Intent gehen wir einen modernen Weg und rücken das Bundesland Kärnten einmal mehr in den Mittelpunkt einer zukunftsorientierten Ausbildung.“

Als Bildungssoziologe freue er sich, dass in Kärnten bereits sehr viele Chancen im Bildungsbereich wahrgenommen worden seien. Besonders die Vernetzung im wissenschaftlichen Bereich sei sehr wichtig, sagte der Landeshauptmann und wies auf die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Bereich der Euregio „Senza Confini“ und der Alpen-Adria-Allianz hin. „Hier besteht die große Chance, Dinge neu anzudenken und zu entwickeln.“ Besonders hervorgehoben hat der Bildungsreferent auch die geplante private „Gustav-Mahler-Musikuniversität“, die sich derzeit in der Akkreditierungsphase befindet. Mit ihr soll ab Herbst in Kärnten ein weiterer Bildungsimpuls gesetzt werden.

Prettner betonte, dass sie als die für den Tierschutz zuständige Referentin diese neue Bildungsinitiative sehr begrüße. „Mir ist es wichtig, in diesem Bereich so viel Wissen wie möglich zu vermitteln, daher setzten wir sehr auf Schulungen und Fortbildung der Veterinärmedizinerinnen und –mediziner.“ Es sei wichtig, laufend neue Impulse und Erkenntnisse der Wissenschaft anbieten zu können. Prettner hob auch hervor, wie vorbildhaft Kärnten in Sachen Tiertransporte agiere. „Unsere ständigen strengen Kontrollen haben uns einen sehr guten Ruf gebracht und dürften Beispielwirkung haben: Es gibt nämlich immer seltener gravierende Fehlverhalten.“

„Als einzige veterinärmedizinische Universität in Österreich und aufgrund der forschungsgeleiteten Ausbildung zukünftiger Tierärztinnen und Tierärzte nimmt die Vetmeduni Vienna landesweit eine wichtige gesellschaftspolitische Rolle ein“, betonte Rektorin Winter. Kooperationen wie diese seien unerlässlich, um das Bewusstsein für die Wichtigkeit der Veterinärmedizin in der Gesellschaft zu fördern. „Wir wollen Verantwortung für die tierärztliche Versorgung in Österreich übernehmen“, so Winter. Gemeinsam mit dem Land Kärnten sollen Synergien geschaffen werden. „Wir nehmen uns spezifischer regionaler Themen der Veterinärwissenschaft und –medizin, ein mögliches gemeinsames Betätigungsfeld soll der Nationalpark Hohe Tauern werden“, informierte die Rektorin.

Im Rahmen der 2018 ins Leben gerufenen Regionalisierungsinitiative VetRegio-VetmedAustria habe sich die Vetmeduni Vienna zum Ziel gesetzt, die Wahrnehmung der Veterinärmedizin als Gesundheitsberuf in der Gesellschaft zu verankern und zu stärken und somit die tierärztliche Versorgung auch in ländlichen Regionen langfristig zu gewährleisten. „Im Gesundheitssektor sind Tierärztinnen und Tierärzte unverzichtbar, da sie aufgrund ihrer fachlichen Expertise einen einzigartigen Beitrag zur flächendeckenden Aufrechterhaltung der Tiergesundheit, der Sicherheit tierischer Lebensmittel und damit zur menschlichen Gesundheit in allen Regionen Österreichs leisten“, betonte Winter.

Doblhoff-Dier verwies auf die Wichtigkeit von „Responsible Science“: „Es müssen ständig die Fühler ausgestreckt werden, um auf Bedürfnisse zu reagieren.“ Auch er verwies auf die große Attraktivität des Nationalparks Hohe Tauern. „Wir haben viele Ideen und wollen mit Experten da raus.“

Das Maßnahmenpaket, das in Kärnten umgesetzt wird, umfasst unter anderem die Durchführung von Forschungsprojekten der Vetmeduni Vienna zusammen mit Expertinnen und Experten des Nationalparks Hohe Tauern sowie die Etablierung von Summer- bzw. Winterschools zur Weiterbildung im Sinne des lebenslangen Lernens.

Studierende der Veterinärmedizinischen Universität Wien sollen durch die Kooperation mit Kärnten außerdem die Möglichkeit erhalten, sich bereits während ihres Studiums regional zu vernetzen. So werden Anreize für zukünftige Tierärztinnen und Tierärzte geschaffen, sich nach dem Studienabschluss im ländlichen Raum niederzulassen, um dort zu praktizieren und zu forschen. Damit leistet die Vetmeduni Vienna einen gezielten Beitrag zur Stärkung der tierärztlichen Versorgung in Kärnten.

Des Weiteren sind Veranstaltungen mit dem Ziel geplant, interessierten Schülerinnen und Schülern die Bedeutung, das Berufsbild und die Vielfältigkeit der Veterinärmedizin zu vermitteln. Daher wird auch eine verstärkte Kooperation mit landwirtschaftlichen Schulen angestrebt. Ebenso soll langfristig die VetRegio-VetmedAustria-Initiative der Vetmeduni Vienna mit dem Bundesland Kärnten um die Zusammenarbeit mit der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Ljubljana im Rahmen von grenzüberschreitenden Kooperationen erweitert werden.

Unter den Anwesenden bei der heutigen Unterzeichnung waren auch NP-Direktor Peter Rupitsch und Hermann Schobesberger von der Vetmeduni Vienna.

Die Vetmeduni Vienna ist eine der führenden veterinärmedizinischen, akademischen Bildungs- und Forschungsstätten Europas. Ihr Hauptaugenmerk gilt den Forschungsbereichen Tiergesundheit, Lebensmittelsicherheit, Tierhaltung und Tierschutz sowie den biomedizinischen Grundlagen. Die Universität beschäftigt 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, zurzeit werden 2.300 Studierende ausgebildet. Der Campus in Wien Floridsdorf verfügt über fünf Universitätskliniken und zahlreiche Forschungseinrichtungen. Ebenfalls zur Vetmeduni Vienna gehören zwei Forschungsinstitute am Wiener Wilhelminenberg, ein Lehr- und Forschungsgut in Niederösterreich (VetFarm) sowie das Wolfsforschungszentrum in Ernstbrunn (WSC). Die Vetmeduni Vienna spielt in der globalen Top-Liga mit: 2018 belegt sie den exzellenten Platz 6 im weltweiten Shanghai-Hochschulranking im Fach „Veterinary Science“.

 

 

 

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