Bischof Zsifkovics und Delegation aus der Diözese Eisenstadt besuchen Flutopfer in südindischer
Partnerdiözese –Obdachlose Familien bekommen neues Zuhause
Kerala/Eisenstadt (martinus) - Auf dem Gebiet der Partnerdiözese Kanjirapally angekommen, galt Eisenstadts
Bischof Ägidius Zsifkovics’ besondere Aufmerksamkeit der persönlichen Begegnung mit Opfern der Jahrhundertflut
vergangenen Jahres und dem mit Hilfe der Diözese Eisenstadt erfolgten Wiederaufbau von Häusern für
obdachlos gewordene Familien. Die Begegnung mit der Kirche und den Menschen in Südindien hinterließ
bei der burgenländischen Gruppe tiefe Eindrücke und offenbarte die hohe Qualität einer Freundschaft
über Kontinente hinweg, die beide Seiten menschlich und spirituell bereichert.
Zsifkovics in Kumily: "Unvorstellbarer Eifer und Solidarität" beim Bau einer neuen Kirche
Mit Kumily erreichte die Pilgergruppe mit Bischof Zsifkovics endlich den Bundesstaat Kerala und die Diözese
Kanjirapally - das eigentliche Ziel der Reise. Ein erster Augenschein führte zur neuen St. Thomas Forane Church,
die fünf Tage vor ihrem Weihetermin noch eingerüstet war und außen wie innen vor Handwerkern nur
so wimmelte. Ob man es bis zur Kirchweihe tatsächlich schaffen würde? Der imposante Kirchbau geht auf
die Initiative von Pfarrer Thomas Vayalunkal zurück, der 8 Jahre lang Kaplan im Burgenland gewesen ist und
seiner auf 5000 Gläubige angewachsenen Gemeinde in Kumily eine eigene Kirche geben wollte.
Mit Bischof Arackal an den Orten des Wiederaufbaus
In Pothupara kam es zur langerwarteten Begegnung mit Bischof Arackal, dem Oberhaupt der Eparchie und Diözese
Kanjirapally, und dessen Weihbischof Jose Pulickal, den beiden Gastgebern der burgenländischen Pilgergruppe.
An der Herzlichkeit der Begrüßung wurde ersichtlich, wie groß die Freundschaft zwischen den Diözesen
Eisenstadt und Kanjirapally in Jahrzehnten geworden ist.
Es waren insgesamt an die 40 große Projekte - die Beförderung von Bildung, Gesundheit, Sozialem, der
Bau von Kirchen und Seminaren und vieles mehr -, die beide Diözesen und die in Ihnen wirkenden Menschen in
beinahe 40 Jahren zusammengeschweißt haben. So wie jetzt etwa die bei der Jahrhundertflut des vergangenen
Jahres völlig zerstörte Kirche von Keerikara, die die Bischöfe gleich im Anschluss an ihr Wiedersehen
aufsuchten. Mit Bestürzung nahm Bischof Zsifkovics das nach einem Erdrutsch eingestürzte Kirchenschiff
in Augenschein. Dabei grenzt es an ein Wunder, dass niemand zu Schaden kam: noch kurz vor der Katastrophe hatte
in der Kirche von Keerikara ein Kindergottesdienst mit hunderten von Kindern stattgefunden.
Kein Glück hatten die am Periyar River lebenden Familien. Die Flutwelle hatte ihre Häuser weggerissen
und Chaos und Elend zurückgelassen. Mit Unterstützung der Diözese Eisenstadt und vieler großherziger
Spender aus dem Burgenland konnten vielen von ihnen ein neues Dach über dem Kopf gegeben werden. Doch noch
ist viel zu tun, entlang des Flussufers sind noch immer Teile des Trümmerfelds zu sehen, in den Bäumen
hängen meterhoch Stofffetzen, Plastiktüten und anderer Unrat - stumme Zeugen des Ausmaßes der meterhohen
Flutwelle. Aber es gibt Hoffnung und Aufbruchstimmung unter den Menschen, von der sich Bischof Zsifkovics beim
Besuch von Flutopfern überzeugen konnten, unter anderem im wieder aufgebauten Haus einer betroffenen Familie.
Dem Bischof schlugen Freude und Dankbarkeit über die Hilfe aus der Diözese Eisenstadt und dem Burgenland
entgegen. Zsifkovics: "Ich wünschte, die vielen guten Spender in der Heimat könnten sehen, was ihre
Hilfsbereitschaft hier in Kerala bewirkt.
Ein Dach für Leib und Seele: Bischof Zsifkovics legt Grundstein für neue Kirche und übergibt
Flutopfern Schlüssel für ein neues Zuhause
Aufbruchstimmung, oder besser gesagt: Gründerstimmung erlebte die burgenländische Delegation auch
bei der am selben Tag erfolgenden Grundsteinlegung für die neue Kirche von Keerikara, deren Trümmer man
eben noch besichtigt hatte. Nach der Flutkatastrophe und dem dadurch ausgelösten Hangrutsch hatte man beschlossen,
die neue St. Antony‘s Church an einem anderen, sichereren Ort zu bauen. Die Feier der Grundsteinlegung durch Bischof
Zsifkovics inmitten grüner Wälder gestaltete sich zu einem einzigartigen Fest der Freude, Klänge
und Farben.
Anschließend besuchte die Pilgergruppe weitere Flutopfer der Gegend. Bischof Zsifkovics segnete im Beisein
von Bischof Arackal und Weihbischof Pulickal die mit Hilfe aus dem Burgenland neu erbauten Häuser, überreichte
den Menschen, die so viel durchzumachen hatten, die ebenfalls gesegneten Hausschlüssel und durfte in viele
dankbare Augen und strahlende Gesichter blicken.
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