Einführung bundeseinheitlicher Herbstferien ab 2020/21
Wien (bka) - "Mehr als 20 Jahre bewegten Herbstferien die Gemüter. Eltern waren die Leidtragenden
einer fehlenden Einigung. Wir wollten nun endlich einen Konsens erzielen – das Ministerium wurde darum ersucht,
Gespräche mit allen Stakeholdern zu führen", erläuterte Bildungsminister Heinz Faßmann
am 18. Feber bei einer Pressekonferenz die Vorgeschichte zur bevorstehenden bundesweit einheitlichen Einführung
von Herbstferien. Er verwies auf die Eindeutigkeit einiger empirischer Erhebungen. So habe sich etwa im Rahmen
einer Umfrage der BundesschülerInnenvertretung eine große Mehrheit für Herbstferien ausgesprochen.
In Oberösterreich habe 2018 der Landesverband der Elternvereine an den Höheren und Mittleren Schulen
bei einer Umfrage ermittelt, dass zwei Drittel der Eltern dafür seien. Bei einer österreichweiten Telefon-
und Onlinebefragung hätten sich 58 Prozent der Eltern und 68 Prozent der Schülerinnen und Schüler
dafür ausgesprochen. Auch aus dem Bereich der Wissenschaft seien Argumente für Herbstferien vorgebracht
worden.
Anzahl der schulfreien Tage bleibt gleich
"Die Regelung ist mit dem Koalitionspartner abgestimmt – vielleicht gelingt es auch noch, die eine oder
andere Oppositionspartei von der Sinnhaftigkeit der Maßnahmen zu überzeugen. In der Zeit von 27.-31.
Oktober wird es Herbstferien geben, wobei ein Teil der bisherigen schulautonomen Tage dafür verwendet wird
– die Anzahl orientiert sich daran, auf welchen Tag der 26. Oktober des jeweiligen Jahres fällt. Die Dienstage
nach Ostern und Pfingsten werden zu ordentlichen Schultagen. Es kommt somit zu keiner Ausweitung oder Reduktion
der schulfreien Tage", hielt Faßmann fest. Es werde weiterhin zumindest zwei schulautonome Tage geben.
Für das Schuljahr 2019/20 hätten die Bildungsdirektionen der Länder in Absprache mit den Bildungsregionen
die Möglichkeit, einheitliche Herbstferien im jeweiligen Bundesland einzuführen.
"Die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Schule wird erleichtert. Für Familien mit mehreren Kindern
in unterschiedlichen Schulen kommt es durch die Vereinheitlichung der freien Tage zu einer Erleichterung. Wir werden
im Bildungsinvestitionsgesetz Anreize setzen, damit Länder und Gemeinden ihr Betreuungsangebot weiterentwickeln
können", betonte der Bildungsminister. Man schaffe eine bessere Balance zwischen dem von Feiertagen perforierten
Sommersemester und dem dichten Wintersemester. Lehrerinnen und Lehrer sollen die Zeit nützen und das Fortbildungsangebot
in Anspruch nehmen. "Wir folgen mit der Regelung jener des Landes Vorarlberg. So macht der Föderalismus
Sinn, wenn wir erfolgreiche Modelle in den Ländern nach einer Erprobung in den Bund übertragen",
so Faßmann abschließend.
Auch Bundeskanzler Kurz äußerte sich zu dieser Einigung der Regierungspartner – Eltern hätten dadurch
mehr Planungssicherheit. Auch Vizekanzler Heinz-Christian Strache hält die bundeseinheitliche Lösung
für sinnvoll.
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