Neue Ausrichtung in der Positionierung und klare Zuständigkeiten in der Ausbildung
St. Pölten (nlk) - Über 1.000 Kurse mit 23.400 Teilnehmern wurden im Zuge der Feuerwehrausbildung
in der Landes-Feuerwehrschule Tulln im Jahr 2018 abgehalten. Darüber hinaus nutzten im Vorjahr auch andere
Organisationen wie beispielsweise Bundesheer, Polizei, EVN, Zivilschutzverband oder die UNO die Möglichkeit,
in 113 Kursen mit 2.500 Teilnehmern das Gelände in Tulln für Übungszwecke und Weiterbildung.
Für die zukünftige Ausrichtung und Positionierung der Landes-Feuerwehrschule wird es nun zwei Neuerungen
geben. Zum ersten die Umbenennung der Landes-Feuerwehrschule in ein NÖ Feuerwehr- und Sicherheitszentrum.
„Es wird Zeit, die Landes-Feuerwehrschule als das zu bezeichnen, was sie eigentlich ist. Nämlich viel mehr
als ein gewöhnliches Schulgebäude. Sie ist ein wahres blau-gelbes Zentrum der Sicherheit, und daher wird
sie in Zukunft auch NÖ Feuerwehr- und Sicherheitszentrum heißen“, betont Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
Am Gelände der jetzigen Landes-Feuerwehrschule in Tulln können die Kameradinnen und Kameraden nicht nur
die Schulbank drücken, wie der Name vielleicht vermuten lässt, sondern auch die verschiedensten Einsatz-Szenarien
üben (Hausbrand, Gasunfälle, Taucheinsätze, Verkehrsunfälle, Abseil- und Sicherungstätigkeiten).
Im Moment werden am Standort auch 3,6 Millionen Euro für einen neuen Containerterminal für Katastropheneinsätze
investiert. Darüber hinaus soll auch die Zusammenarbeit mit befreundeten Organisationen noch weiter ausgebaut
werden. „Wir wollen in Zukunft das Miteinander und die Zusammenarbeit weiter verstärken – auch am Gelände
des neuen NÖ Feuerwehr- und Sicherheitszentrums. In Zukunft sollen noch mehr Organisationen die Möglichkeit
bekommen, am Gelände in Tulln zu üben, sich weiterzubilden und sich damit auf schwierige Einsätze
vorzubereiten“, betont Mikl-Leitner.
Die zweite Neuerung betrifft die Feuerwehrausbildung für die rund 98.000 Florianis selbst. „Wir werden klar
festschreiben, dass in Zukunft die Feuerwehr für die Ausbildung der Kameradinnen und Kameraden zuständig
ist“, betont LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und erklärt: „Das macht Sinn: Schließlich sind es die
Feuerwehrleute selbst, die am besten ihr Wissen und ihre Einsatzerfahrung weitergeben können.“
Das bedeutet im konkreten: Die Schirmherrschaft über die Ausbildung der Feuerwehr trägt dann der NÖ
Landesfeuerwehrverband, das Land Niederösterreich stellt wie bisher die Ausbildungsstätte und das Personal
in Tulln zur Verfügung. Durch diese verbesserte Aufgabenverteilung sollen in Zukunft die notwendigen Prozesse
in der Zusammenarbeit noch effizienter und rascher ablaufen und so Niederösterreichs Feuerwehrleute noch besser
ausgebildet werden. „Wir wissen, was wir an unseren Feuerwehren in Niederösterreich haben. Die Feuerwehrausbildung
ist seit jeher ein Schwerpunkt seitens des Verbandes. Diesen wollen wir bestmöglich unterstützen“, so
Pernkopf weiter.
Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner sagt dazu: „Mit dieser Änderung wird die Feuerwehrausbildung
zur Gänze dem Landesfeuerwehrkommandanten, also der Feuerwehr direkt übertragen. Das wiederum bringt
bessere Kompetenzen für den Einsatz des Ausbildungspersonales im neuen Feuerwehr- und Sicherheitszentrum.
Beispiel: Neue Kursangebote, attraktivere Lehrgangszeiten, anrechenbare Erwachsenenausbildung bis hin zur derzeit
in Ausarbeitung befindlichen Disponentenausbildung für das neue Alarmierungssystem ELKOS, das gemeinsam mit
dem Bundesministerium für Inneres installiert wird.“ Weiters betont er: „Durch diese Neuausrichtung bekommt
der NÖ Landesfeuerwehrverband, der immerhin 1.714 Feuerwehren mit 98.000 Mitgliedern vertritt, jedenfalls
erheblich mehr Einfluss auf die Ausbildung. Zudem wollen wir wollen den Standort Tulln auch bei der Forschung im
allgemeinen Brandschutz wissenschaftlich an die Spitze Österreichs bringen."
|