St. Pölten (nöwpd) - Im vergangenen Jahr hat der NÖ Tourismus gegenüber 2017 ein Nächtigungsplus
um 233.000 oder 3,2 Prozent auf mehr als 7,4 Millionen Übernachtungen erzielt und damit eine neue Rekordmarke
geschrieben. Die landesweite Bilanz setzt sich freilich aus der Summe von zum Teil sehr unterschiedlichen Ergebnissen
in den einzelnen Gemeinden zusammen. Der NÖ Wirtschaftspressedienst hat sich einige interessante Zahlen, die
die Statistik Austria erhoben hat, im Detail angesehen.
Waldviertel: Moorbad Harbach hat mit rund 240.900 Nächtigungen ein um 0,9 Prozent schwächeres
Ergebnis erzielt als 2017, bleibt aber mit Abstand größte Tourismusgemeinde in der Region. In anderen
Waldviertler Kommunen sind die Übernachtungszahlen erfreulich gestiegen: Zwettl (plus 4,8 Prozent auf 73.000),
Ottenschlag (plus 3,0 Prozent auf 69.300), Bad Traunstein (plus 3,2 Prozent auf 67.000) Gars/Kamp (plus 3,7 Prozent
auf 66.200), Langenlois (plus 0,1 Prozent auf 62.000) und Raabs/Thaya (plus 12,9 Prozent auf 40.600).
Weniger gut abgeschnitten haben Groß Gerungs (minus 1,0 Prozent auf 95.700 Übernachtungen), Gmünd
(minus 2,5 Prozent auf 72.900), Bad Großpertholz (minus 14,5 auf 29.800) und Litschau (minus 4,9 Prozent
auf 27.600).
Weinviertel: Bad Pirawarth - die größte Tourismusgemeinde im nordöstlichen Niederösterreich
- musste 2018 bei den Übernachtungszahlen gegenüber der Vorperiode einen leichten Rückgang um einen
Prozentpunkt hinnehmen und hält nun bei 111.000. Hingegen zählt Gerasdorf bei Wien mit einem starken
Plus von 9,3 Prozent auf 62.400 Übernachtungen zu den Gewinnern des abgelaufenen Tourismusjahres. Ebenfalls
beachtlich sind die Ergebnisse von Bisamberg mit einem Nächtigungszuwachs um 16,9 Prozent auf 51.500 sowie
von Stockerau (plus 10,0 Prozent auf 39.500 Übernachtungen), Poysdorf (plus 13,7 Prozent auf 32.200) und Wolkersdorf
(plus 2,2 Prozent auf 23.700).
Mäßig dagegen sind im Weinviertel die Ergebnisse ausgerechnet in zwei Gemeinden ausgefallen, wo Beherbergungsbetriebe
mit hohem Qualitätsstandard stehen: In der Thermenstadt Laa/Thaya sank die Zahl der Übernachtungen leicht
um 0,7 Prozent auf 75.600 und in Retz um 3,5 Prozent auf 33.000. Lange Gesichter gibt es besonders in Groß-Enzersdorf
(minus 48,6 Prozent auf 22.700 Nächtigungen), Hollabrunn (minus 17,3 Prozent auf 17.600) und Deutsch-Wagram
(minus 33,0 Prozent auf 13.500).
Wienerwald und Wiener Umland: In Niederösterreichs nächtigungsstärkster Tourismusgemeinde,
der Kurstadt Baden, geht es stetig weiter aufwärts. Im Vorjahr erreichte Baden 442.500 Nächtigungen –
ein Anstieg um 4,0 Prozent. Jedoch rückt Schwechat, die Nummer 2 im NÖ Tourismus, dem langjährigen
Spitzenreiter immer näher. Im Vorjahr gelang der Brau-Stadt dank ihrer Flughafen-Hotels ein Zuwachs um 6,8
Prozent auf nunmehr 431.000 Übernachtungen.
Südlich von Wien gut gelaufen ist es im Vorjahr für Vösendorf (plus 2,3 Prozent auf 266.900 Nächtigungen),
Guntramsdorf (plus 3,2 Prozent auf 66.900), Traiskirchen (plus 1,7 Prozent auf 46.900), Mödling (plus 1,6
Prozent auf 43.100), Gumpoldskirchen (plus 0,6 Prozent auf 42.000) und Himberg (plus 14,1 Prozent auf 41.900),
nicht gut für Bad Vöslau (minus 0,7 Prozent auf 126.600).
Wiener Alpen in Niederösterreich: Bad Schönau, bei den Übernachtungszahlen das touristische
Zugpferd im Süden Niederösterreichs, hat im Vorjahr 211.100 Nächtigungen erzielt – ein leichter
Rückgang um 0,2 Prozent. Wieder erkennbar im Aufwind sind hingegen die Stadt Wiener Neustadt, die die Zahl
ihrer Nächtigungen um 13,2 Prozent auf 137.800 steigern konnte, Reichenau an der Rax (plus 4,9 Prozent auf
137.800 Übernachtungen), Bad Erlach (plus 0,6 Prozent auf 42.900) und Kirchberg am Wechsel (plus 16,6 Prozent
auf 36.100).
Unter den prominenten Verlierern in der Tourismusregion Wiener Alpen finden sich Grimmenstein (minus 8,8 Prozent
auf 81.500 Nächtigungen), Puchberg am Schneeberg (minus 1,4 Prozent auf 74.500) oder Semmering (minus 15,9
Prozent auf 42.600).
Mostviertel: Mit Hilfe der beiden JUFA-Hotels auf dem Hochkar und in Annaberg haben zwei Tourismusgemeinden
im Alpenvorland anscheinend den Turnaround geschafft. Göstling/Ybbs verbuchte einen Anstieg um 11,9 Prozent
auf 117.200 Nächtigungen. Annaberg hat mit 61.500 Übernachtungen eine „schwarze Null“ geschrieben.
Zu den Gewinnern im Mostviertel zählen außerdem Gaming (plus 7,3 Prozent auf 78.000 Übernachtungen),
Lunz/See (plus 2,5 Prozent auf 41.800), Kleinzell (plus 18,1 Prozent auf 40.900), Herzogenburg (plus 11,8 Prozent
auf 38.300) Neuhofen/Ybbs (plus 5,9 Prozent auf 31.500) sowie Mitterbach am Erlaufsee, das die Zahl seiner Nächtigungen
um 5,4 Prozent auf 27.700 steigern konnte. Abgestürzt sind hingegen im Vorjahr Altlengbach (minus 10,5 Prozent
auf 40.000 Übernachtungen) und St. Valentin (minus 8,7 Prozent auf 39.700).
Größte Tourismusgemeinde im Mostviertel ist die Landeshauptstadt St. Pölten, die mit dem Rückenwind
zweier Hotel-Neueröffnungen einen starken Anstieg um 26,6 Prozent auf 174.300 Nächtigungen erreichen
konnte. Waidhofen/Ybbs, die zweite Statutarstadt in der Region, hat im Vorjahr mit 29.800 Übernachtungen ein
um 31,9 Prozent deutlich schwächeres Ergebnis als 2017 erzielt. Amstetten dagegen hat bei den Nächtigungen
0,4 Prozent hinzugewonnen und hält nun bei 41.700.
Donau Niederösterreich: In dieser NÖ Tourismusdestination hat es bei den Übernachtungszahlen
viele Gewinner gegeben. Positiv bilanziert haben u.a. Tulln (plus 22,7 Prozent auf 116.100 Nächtigungen),
Klosterneuburg (plus 3,1 Prozent auf 110.600), Melk (plus 22,8 Prozent auf 73.800), Bad Deutsch-Altenburg (plus
16,9 Prozent auf 61.400), Weissenkirchen in der Wachau (plus 6,0 Prozent auf 58.100), Dürnstein (plus 4,5
Prozent auf 55.900), Emmersdorf (plus 4,1 Prozent auf 44.200) und Rossatz-Arnsdorf (plus 3,1 Prozent auf 40.100).
Scheinbar geschwächelt hat im Tourismusjahr 2018 an der Donau die Stadt Krems, die nach Jahren steten Wachstums
in der Bilanz einen Rückgang der Nächtigungszahlen um 14,5 Prozent auf 248.700 hinnehmen musste. Allerdings
ist das Minus mit dem Wegfall Tausender Übernachtungen aus der Klinik Hollenburg begründbar, wo ab dem
Vorjahr keine Patienten mehr, sondern nur noch die Gäste des Gesundheitshotels in die Nächtigungsstatistik
einfließen. Verlierer am Donaustrom sind Spitz/Donau (minus 2,4 Prozent auf 68.300 Übernachtungen) und
Maria Taferl (minus 5,2 Prozent auf 32.100)
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