Landwirtschaftsschüler, Berg- und Naturwacht sowie Schutzgebietsbetreuer helfen zusammen
Tamsweg/Salzburg (lk) - Er ist klein, zerbrechlich und kommt nur mehr selten vor: Der Blauschillernde Feuerfalter.
Die Schutzgebietsbetreuung Lungau, die Berg- und Naturwacht und die Landwirtschaftliche Fachschule (LFS) Tamsweg
haben sich nun zusammengetan, um den Lebensraum dieses besonderen Schmetterlings zu erhalten. Das Landes-Medienzentrum
war im Lungau, um mehr über das Projekt zu erfahren.
„Es ist eine Premiere und ein einzigartiges Projekt, das von allen mitgetragen wird. Und es betont einmal mehr
die Vorreiterrolle Salzburgs beim Landschafts- und Artenschutz“, sind sich Naturlandesrätin Maria Hutter und
der für Landwirtschaft und Forst zuständige Landesrat Josef Schwaiger einig.
Mooshamer Moor Ost „aufgelichtet“
Im Europaschutzgebiet Mooshamer Moor Ost in der Gemeinde Unternberg geht es bereits zur Sache: Franz und Peter
Ferner sowie Alois Doppler von der Berg- und Naturwacht sind mit Motorsäge, Axt und Zappel zugange und holzen
das kleine Birkenwäldchen aus. Sie tun es - wie alle ihre Tätigkeiten, für den Naturschutz – freiwillig
und ganz unter dem Motto: „Die Natur kann nur nützen, wenn man sie schützt“. Und auch die Schüler
der zweiten Klasse der LFS Tamsweg haben bereits eifrig nach einer kurzen Unterweisung und einem Sicherheitscheck
der Schutzkleidung durch die Forstfachlehrer mit den Holzarbeiten begonnen.
Unterstützung ohne Zögern
Lungaus Schutzgebietsbetreuerin Clara Leutgeb ist an die Berg- und Naturwacht und auch an die LFS Tamsweg herangetreten
und hat sie um Unterstützung beim Ausholzen gebeten. Niemand hat lange gezögert, der Zusammenhalt bei
der Mission „Einsatz für die Natur“ ist groß.
Schlangenknöterich ist Futter für seltenen Schmetterling
Sie alle helfen nun tatkräftig zusammen, um den Lebensraum des Blauschillernden Feuerfalters zu erhalten.
„Diese vom Aussterben bedrohte Schmetterlingsart ist unter anderem auf das Vorkommen des Schlangenknöterichs
angewiesen. Er ist die einzige Raupenfutterpflanze und gedeiht genau hier am Rande einer Streuwiese und eines Hochmoores
besonders gut“, so Leutgeb.
Grundbesitzer: „Eine große Hilfe“
Dass die ehemalige Pferdewiese „aufgelichtet“ wird, freut auch Grundbesitzer Johann Brugger. Früher habe er
alles selber herausgeschnitten, doch dies sei in seinem Alter schon schwer zu bewältigen. Und dass dies nun
der „Nachwuchs“ und die Berg-und Naturwacht übernehme, sei eine große Hilfe.
Alle an einem Strang für den Naturschutz
Georg Kleinferchner, Lehrer an der LFS Tamsweg, Fachbereich Waldwirtschaft ergänzt: „Das kleine Holz ist für
die Schüler ideal zum Üben. Wir helfen dem Grundbesitzer und tragen aktiv zum Natur- und Artenschutz
bei.“ Für die Schüler Florian Wieser sind die Praxisstunden im Wald „eine tolle Abwechslung zum sonstigen
Unterricht und machen zudem Spaß“. Die Holzarbeiten hier seien jedoch erst der Beginn: „Ich bin gespannt,
wie sich nun die Vegetation und die Population des Schmetterlings entwickeln“, so Leutgeb.
Wo Naturschutz ein Gesicht hat
Mit den Schutzgebieten und der Betreuung nimmt das Land Salzburg österreichweit eine Vorreiterrolle ein. In
allen Bezirken gibt es Schutzgebietsbetreuerinnen und -betreuer, die als wichtiges Bindeglied zwischen Land, Grundbesitzern,
Bewirtschaftern und Touristen fungieren.
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