Monitoringausschuss widmete sich der Barrierefreiheit im öffentlichen Verkehr
Innsbruck (lk) - Dieser Tage fand die Februar-Ausschusssitzung des Monitoringausschusses statt, zu der
die Vorsitzende Isolde Kafka, Mobilitätslandesrätin LHStvin Ingrid Felipe einlud, um mit ihr unter anderem
Verbesserungsmöglichkeiten in Bezug auf eine barrierefreie Öffi-Nutzung in Tirol zu diskutieren.
Rückmeldungen von Betroffenen aufnehmen
„Der Monitoringausschuss hat eine sehr wesentliche Aufgabe in unserem Land zu erfüllen, indem er dort genau
hinschaut und hinhört, wo Menschen wegen ihrer Behinderung Einschränkungen erleben, Schwierigkeiten haben
oder auch diskriminiert werden.“ Der Fokus der Diskussion lag auf dem Thema Mobilität. Isolde Kafka und die
Ausschussmitglieder hatten eine Liste mit Diskussionspunkten vorbereitet, die von der barrierefreien Erreichbarkeit
Osttirols über die Bedienung der Ticketautomaten bis hin zu Führerscheinprüfungen reichten: „Umfassende
barrierefreie Mobilität ist eine wesentliche Voraussetzung, dass Menschen mit Behinderungen am öffentlichen
Leben tatsächlich teilhaben können“, erklärte die Ausschussvorsitzende Kafka.
Barrierefreie Nutzung ermöglichen
Mobilitätslandesrätin LHStvin Felipe erläuterte im Ausschuss: „Wir wissen, dass es noch viele Dinge
zu erledigen gibt, um unsere Öffis barrierefrei zu gestalten und wir haben diesen Aspekt bei allen Planungen
im Fokus. Auch unsere Mobilitätspartner VVT, ÖBB und die Busunternehmen sind sehr engagiert und stellen
neben dem sukzessiven Umbau der Bahnhöfe und Haltestellen und speziellen Angeboten für Gehörlose
und Sehbehinderte auch einen Mobilitätsservice für Menschen mit Behinderung zur Verfügung“, verwies
sie dabei auf bereits bestehende Angebote. Zudem gibt es viele Informationen auch in leicht verständlicher
Sprache, sowohl am Ticketautomaten als auch in Broschüren und fügte hinzu: „Eine flächendeckende
Barrierefreiheit im öffentlichen Verkehr ist unser gemeinsames Ziel. Mir ist aber auch bewusst, dass es da
noch viele Aufgaben zu erledigen gibt. Das bedeutet daher auch, dass bis zu einer ganzheitlich zufriedenstellenden
Lösung, vorübergehende Maßnahmen benötigt werden, die schrittweise die Situationen an Bahnhöfen,
Haltestellen und in den Fahrzeugen verbessern. Aber auch Hinweise, dass etwas nicht barrierefrei ist, hilft schon,
das Bewusstsein dafür zu schärfen.“
Im Zuge des landesweit zu erstellenden Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention wird künftig
ein Fokus auf das Thema Mobilität gelegt. Dieser soll einer regelmäßigen Evaluierung unter Mitarbeit
der Betroffenen unterzogen werden, um die noch bestehenden Lücken in Sachen barrierefreier Mobilität
systematisch und fortlaufend zu schließen.
Ein Gedanke einte alle TeilnehmerInnen nach dem konstruktiven Austausch: Menschen mit Behinderungen soll ein möglichst
eigenständiges, selbstbestimmtes und aktives Leben ermöglicht werden. Sie sollen gleichberechtigt an
der Gesellschaft teilhaben können. „Dazu muss man weiterhin alle Kräfte bündeln um die physischen
Barrieren zu beseitigen und um solche im Kopf zu überwinden“, so Felipe und Kafka abschließend.
Über den Monitoringausschuss
Österreich ratifizierte im Jahr 2008 die UN-Behindertenkonvention und verpflichtete sich damit, die Rechte
von Menschen mit Behinderungen zu fördern, schützen und sicher zu stellen. Seit 2014 gibt es in Tirol
einen entsprechenden Monitoringausschuss, der sich im Land und in den Tiroler Gemeinden mit allen relevanten Themen
in diesem Bereich befasst. Der Ausschuss umfasst 16 Mitglieder, die sich für die Rechte und gegen die Diskriminierung
von Menschen mit Behinderung einsetzen.
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