LH Platter und LHStvin Felipe: „Kooperation ist der Schlüssel zur Gestaltung einer gemeinsamen
Zukunft“
Mailand/Innsbruck (lk) - LHStvin Ingrid Felipe überreichte im Rahmen eines Festakts in Mailand am 28.
Feber in Vertretung von LH Günther Platter das Kolo Wheel als Symbol für den alljährlichen EUSALP-Vorsitzwechsel
an Attilo Fontana, seines Zeichens Präsident der norditalienischen Provinz Lombardei. Tirol stand 2018 der
alpinen Makroregion EUSALP vor, zu der 48 Regionen des Alpenbogens in sieben Staaten mit rund 80 Millionen EinwohnerInnen
zählen.
Zweck der EUSALP ist es, gemeinsam nachhaltige Schritte zu setzen, um den Alpenraum als attraktiven Lebens- und
Wirtschaftsraum für die nächsten Generationen zu erhalten. Gemäß Tirols Vorsitzmotto „Zukunft.gemeinsam.gestalten.“,
das nun erfreulicherweise auch von der Lombardei übernommen wird, wurden zahlreiche Initiativen erarbeitet
und auf Schiene gebracht. „Die EUSALP ist ein gemeinsames Werk, das nur durch die aktive Beteiligung aller EUSALP-Regionen
und -Staaten und in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission mit Leben erfüllt werden kann“, sind
LH Platter und seine Stellvertreterin überzeugt. Tirol hat seine Hausaufgaben gemacht hat und legt eine Jahresbilanz
vor, die sich sehen lassen kann. Die Schwerpunktthemen unter dem Tiroler Vorsitz lagen beispielsweise in den Bereichen
Arbeitsmarkt, Mobilität, natürliche Ressourcen, Naturgefahrenmanagement und Energie.
Tirol setzt sich weiter beim Thema Verkehr ein
Eine der aktuellsten Herausforderungen, die den gesamten Alpenraum betreffen, sei der Verkehr, sind LH Platter
und LHStvin Felipe überzeugt. Hier gilt es heute mehr denn je, gemeinsam die Entwicklung neuer Logistikmodelle
und nachhaltiger Infrastruktur voranzutreiben. „Gerade die Ereignisse auf der Brennerautobahn vor wenigen Wochen
haben gezeigt, dass ein in den Alpen nicht unübliches Wetterereignis den gesamten Straßenverkehr zum
Erliegen bringen kann und der Brennerpass schon längst seine Kapazitätsgrenzen erreicht hat“, verweist
Tirols Verkehrslandesrätin auf ein aktuelles Beispiel. „Die kontinuierliche Zunahme des Verkehrs zieht viele
negative Auswirkungen nach sich. Die hohe Lärm- und Schadstoffbelastung belastet die Gesundheit der Bevölkerung
und hinterlässt Spuren – sowohl in der Qualität der Luftgüte als auch in der Infrastruktur. Diese
negative Spirale gilt es zu stoppen! Wir dürfen nicht locker lassen und müssen gemeinsam nach Lösungen
suchen. Das Land Tirol wird dabei auch in den EUSALP-Arbeitsgruppen weiterhin die Initiative ergreifen und voran
gehen,“ sagt LHStvin Felipe und erinnert die Lombardei an den Vorschlag zur Brenner-Korridormaut von Kommissarin
Bulc, „dazu braucht es aber auch die politische Unterstützung unserer Nachbarstaaten und Regionen um dieses
zukunftsweisende Verkehrsprojekt umzusetzen zu können.“
Tirols EUSALP-Vorsitz: Von Umwelt über Verkehr bis hin zum Mitspracherecht junger Menschen
Während der Tiroler Präsidentschaft wurde eine alpenweite Deklaration zu nachhaltiger Landnutzung
und zum Bodenschutz verabschiedet, die von sechs Staaten und 20 Regionen unterstützt wird. Auch der Schutz
vor Naturgefahren war und ist ein wesentlicher Schwerpunkt des Landes Tirol. Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt
neben Natur und Umwelt wurde auf die Ausbildung junger Menschen gelegt: Hier sei das System der „dualen Ausbildung“
erwähnt, für das ein Zehn-Punkt-Plan erstellt wurde. Dieser soll aufzeigen, wie duale Ausbildung entweder
insgesamt oder in Teilbereichen der jeweiligen Regionen umsetzbar ist. „Unter Tirols Federführung wurde ein
starkes Fundament errichtet, um die duale Ausbildung künftig in der gesamten EUSALP umzusetzen und zu stärken.
Auf diesem Fundament soll nun aufgebaut werden. Wenn es um die Entwicklung ihres Lebensraumes geht, hat die junge
Generation ein Recht auf Mitsprache, denn sie sind die Zukunft einer starken EUSALP bzw. eines starken Europas“,
betont LHStvin Felipe.
Stichwort Mitspracherecht: Damit die Einbindung junger Menschen kein Strohfeuer bleibt, wurde vom Land Tirol gemeinsam
mit der Schweiz und Liechtenstein die Aktion „jugend.gestaltet.EUSALP“ gestartet. Dabei haben sich Jugendliche
aus dem gesamten Alpenraum Gedanken darüber gemacht, wie junge Menschen langfristig in die Aktivitäten
der EUSALP eingebunden werden können. Dies stellt einen Startschuss für eine langfristige Beteiligung
der Jugend dar, wofür sich das Land Tirol auch nach dem Vorsitz weiterhin einsetzen wird. Ein weiterer Workshop
zur Vertiefung der Ideen steht bereits kommenden März an.
|