Pernkopf: Maßnahmen für Klimaschutz und Ertragssicherheit
St. Pölten (nlk) - Mit der Elektrifizierung von Feldbrunnen setzt das Land Niederösterreich einen
weiteren Schritt für die Umstellung von fossiler auf erneuerbare Energie. Im Marchfeld sollen in den nächsten
Monaten insgesamt über sechs Millionen Euro zur Umstellung der Feldbrunnen von Dieselpumpen auf E-Pumpen investiert
werden. Sie werden dabei vom Land Niederösterreich, dem Bund und der Europäischen Union unterstützt.
Darin inkludiert sind auch aktuelle Projekte in Lassee (Investition von 1,45 Mio. Euro) sowie Gerasdorf und Deutsch-Wagram
(Investition von 1,9 Mio. Euro), deren Umsetzung mit einer Förderung von rund 725.000 Euro (Lassee) und 950.000
Euro (Gerasdorf und Deutsch-Wagram) im Sinne der blau-gelben Energiewende ermöglicht wird.
„Der Anschluss der Feldbrunnen an den Strom, statt der Verwendung von Diesel, bringt viele Vorteile für die
Bäuerinnen und Bauern und die Bevölkerung. Die elektrischen Pumpen sind wirtschaftlicher und sorgen für
eine Kostenreduktion. Hinzukommt, dass die Pumpen nicht nur viel leiser, sondern auch deutlich umweltfreundlicher
sind“, betont LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und erinnert: „In Niederösterreich wird unser Strom ja zu
100 Prozent aus erneuerbarer Energie erzeugt.“
Die Gründe für den Umstieg von Diesel auf Strom liegen auf der Hand:
Durch die Umstellung von fossiler auf elektrische Energie wird die Energieeffizienz erhöht sowie Treibhausgas-Emissionen
verringert. Das Projekt bewirkt zudem eine nachhaltige Sicherung landwirtschaftlicher Erträge, zumal der Klimawandel
für die Bauern in den letzten Jahren deutlich zu spüren war. „Man denke nur an den letzten Sommer und
die Trockenheit zurück. Die Bäuerinnen und Bauern sind die ersten Opfer des Klimawandels“, hält
Pernkopf fest. Zudem werden Arbeitsplätze gesichert und die Abwanderung aus ländlichen Regionen eingedämmt.
Ebenfalls bedeutend ist der Wettbewerbsvorteil auf europäischer Ebene der Landwirte, der durch die elektrische
Bewässrung entsteht. Projektkoordinator Paul Weiß erklärt: „Gewürze, Saatmais und Gemüse
können so dank der Elektrifizierung auch von kleinen Betrieben in Exportmengen produziert werden. In der Landwirtschaft
können Wasserdefizite in Einzeljahren nicht nur zu Mindererträgen, sondern bei Kulturen mit höheren
Wasseransprüchen sogar zu vollständigen Produktionsausfällen führen. Dies führt dann nicht
nur zur erheblichen Einkommensverlusten, sondern auch zu Zukunftsproblemen am Standort.“ Damit sei die Versorgungssicherheit
mit heimischen Nahrungsmitteln hoher Qualität künftig nicht immer gewährleistet und die regionale
Entwicklung gefährdet, betont Weiß und hält fest: „Dem steuert das Land Niederösterreich mit
den anderen Projektunterstützern entgegen. Wir machen mit diesem Projekt die Betriebe zukunftsfit.“
Überzeugt von der Umstellung auf Strom ist auch Landwirtschaftskammerobmann Manfred Zörnpfenning (Bezirk
Gänserndorf): „Das ist ein Projekt für unsere Bäuerinnen und Bauern, das eine nachhaltige Wirkung
hat. Für unsere Region bedeutet die Elektrifizierung der Feldbrunnen eine zukunftsweisende Erneuerung und
Marktchance.“
Die Investitionen umfassen die Errichtung der Stromversorgung, die Herstellung bzw. Adaptierung von Trafostationen
samt Anschluss an das Hochspannungsnetz sowie die Niederspannungsverkabelung zur entsprechenden Energieverteilung
inklusive der erforderlichen Erdarbeiten.
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