1.061.155 Ankünfte bescherten dem heimischen Tourismus 2018 einen Besucherrekord. Weil
Betten wegen Renovierung fehlten, gab's zwar einen Nächtigungsrückgang (- 1,4 %) - doch zeigt
der Trend nach oben.
Eisenstadt (burgenland.info) - Weniger Betten bringen weniger Übernachtungen. Eine einfache Logik,
die in der burgenländischen Tourismusbilanz 2018 - trotz eines neuen Besucherrekords - mit einem Nächtigungsrückgang
von 1,4 % auf 3.050.560 Übernachtungen zu Buche schlug. Vor allem der Neubau des Kurhauses Marienkron (ca.
minus 25.000 Nächtigungen), der Umbau des Kurheimes in Bad Tatzmannsdorf sowie die Schließung eines
Hotels in Jennersdorf machten sich in der Nächtigungsstatistik unangenehm bemerkbar.
"Fehlende Betten und geschlossene Häuser", erläutern Tourismuslandesrat MMag. Alexander
Petschnig und Burgenland Tourismus-Geschäftsführer Hannes Anton unisono, "wirken sich sofort auf
die Übernachtungsstatistik aus. Künftiges Wachstum ist nur über eine Qualitätssteigerung bzw.
über neue Betriebe oder bestehende Betriebe, die investieren, möglich."
Die Energietankstelle vor der Haustüre
In diesem Licht ist der Rekordwert von 1.061.155 Ankünften (+ 0,3 %) noch viel beachtlicher. Das Burgenland
hat sich 2018 einmal mehr als "Energietankstelle vor der Haustüre" in Szene gesetzt - und seine
Rolle als klassisches Kurzurlaubsland und Premium-Region für Tages- und Ausflugstouristen bestätigt.
Immerhin ist seit 2014 das Tagestourismus-Segment um sensationelle 36 % (3,1 Mio. Gäste) gewachsen.
Überaus erfreulich war 2018 das Gästeaufkommen aus Zentral- und Osteuropa mit Zuwächsen von 4,2
% bei den Ankünften und 1,4 % bei den Übernachtungen. So gab's beispielsweise große Nächtigungszuwächse
aus Ungarn (+19,8%), Tschechien (+8,9%), Polen (+7,7%) und der Slowakei (+4,2%). "Burgenland Tourismus hat
in den letzten Jahren auf diesen Märkten ins Marketing intensiviert und wird auch künftig verstärkt
auf diese Märkte setzen", erläutert MMag. Petschnig die positiven Zahlen.
Generationenwechsel am deutschen Markt
Der Zuwachs aus Zentral- und Osteuropa fiel so deutlich aus, dass er auch die Schwächen am deutschen Markt
wettmachen konnte - minus 1 % bei den Ankünften und minus 2,3 % bei den Nächtigungen. "Beim deutschen
Übernachtungsgast", erklärt Anton, "findet ein Generationenwechsel statt. Die ehemaligen Stammgäste
aus Deutschland bleiben vor allem in der Region Neusiedler See aus. Das Burgenland hat - anders als die westlichen
Bundesländer - jüngere Gästegruppen aus Deutschland noch nicht richtig angesprochen. Es fehlt noch
an interessanten und attraktiven Angeboten für diese Zielgruppe. Wir hoffen aber mit Produkten wie Genuss-Radfahren
und Genuss-Wandern hier wieder stark aufzuholen. In der Region Neusiedler See werden wir den deutschen Gast nur
durch Qualitätsbetten und gut durchdachte Angebote zurückgewinnen."
Gute Auslastung
Die durchschnittliche Jahresauslastung der angebotenen Betten lag im Vorjahr bei 35,6 % - womit das Burgenland
im Österreich-Vergleich an vierter Stelle rangiert, noch vor Vorarlberg, der Steiermark, Oberösterreich,
Kärnten und Niederösterreich. Im Sommer erreichte die Bettenauslastung sogar den Spitzenwert von 40,5
% (Rang zwei hinter Wien). Übrigens werden drei Viertel aller Nächtigungen im Burgenland in nur 14 Gemeinden
getätigt.
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