Starkes Betriebsergebnis, flache Kostenentwicklung und vorteilhaftes
Risikoumfeld - Dividendenvorschlag EUR 1,40 pro Aktie.
Wien (erstegroup) - “Das Jahresergebnis, das sich um mehr als ein Drittel auf knapp 1,8 Milliarde Euro verbessert
hat, ist nicht nur das Beste in unserer Geschichte, sondern auch ein Geburtstagsgeschenk an unsere Gründer,
die vor 200 Jahren ein Geschäftsmodell entwickelt haben, welches die Region, in der wir heute wieder aktiv
sind, stark verändert hat“, zeigt sich Andreas Treichl, Vorstandsvorsitzender der Erste Group Bank AG, zufrieden.
Vor diesem Hintergrund sei vor allem die starke Dynamik auf der Einlagen- wie auch auf der Kreditseite – beide
stiegen um ca. 7 Prozent – sehr erfreulich. „Zeigt sie doch deutlich, dass wir mit unserem regionalen Footprint
weiterhin in der wirtschaftlich dynamischsten Region der EU aktiv sind. Niedrige Arbeitslosenrate, steigende Reallöhne
und zunehmende wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit tragen wesentlich dazu bei, dass Unternehmer in unserer
Region bereit sind Risiko zu übernehmen, zu investieren – und somit Arbeitsplätze zu schaffen“, so Treichl
weiter. Auf der Privatkundenseite spiegle sich die positive Stimmung in der anhaltend starken Nachfrage nach Wohnraum-
und Konsumkrediten wider. „Und das starke Wachstum auf der Einlagenseite unterstreicht das Vertrauen unserer Kunden
in uns als 200-jährige Institution, allerdings auch das Fehlen eines Kapitalmarktes als Alternative zum Sparbuch.
Auf der Passivseite unserer Region stand im Jahr 2018 sicherlich die Tatsache, dass für uns als Unternehmen
das politische Risiko im Moment stärker wiegt als das wirtschaftliche – wobei dies ein Phänomen ist,
das nicht nur auf CEE zutrifft“, erklärte Treichl.
„Unser Geschäftsmodell spielte 2018 seine Stärken voll aus: In einem anhaltend positiven Risikoumfeld,
das zu einer weiteren Verbesserung der NPL-Quote auf nunmehr 3,2 Prozent geführt hat, kommt ein erfreulicher
Anstieg von 5,3 Prozent im Zinsüberschuss und von 3,1 Prozent im Provisionsüberschuss hinzu. Die Kosten
blieben fast unverändert und waren somit ein weiterer wesentlicher Faktor für die deutliche Ausweitung
des Betriebsergebnisses um knapp 9 Prozent. Wir sind mit unserer Liquiditätsausstattung ebenso zufrieden,
wie mit dem Kapital: die harte Kernkapitalquote liegt bei 13,5 Prozent, die Eigenmittelquote bei 18,2 Prozent.
Vor diesem Hintergrund wollen wir unsere Zufriedenheit auch mit den Aktionären teilen und werden der Hauptversammlung
eine auf 1,40 Euro pro Aktie erhöhte Dividende vorschlagen“, kommentierte Treichl das vorläufige Jahresergebnis.
Highlights: GuV-Zahlen: 2018 verglichen mit 2017, Bilanzzahlen: 31. Dezember 2018 verglichen mit 31. Dezember
2017
Der Zinsüberschuss stieg – vor allem in Tschechien und in Rumänien, aber auch in Österreich
– auf EUR 4.582,0 Mio (+5,3%; EUR 4.353,2 Mio). Der Provisionsüberschuss erhöhte sich auf EUR 1.908,4
Mio (+3,1%; EUR 1.851,6 Mio). Anstiege gab es vor allem bei den Zahlungsverkehrsdienstleistungen und in der Vermögensverwaltung.
Während sich das Handelsergebnis mit EUR -1,7 Mio (EUR 222,8 Mio) negativ entwickelte, verbesserte sich gleichzeitig
die Position Gewinne/Verluste aus Finanzinstrumenten, erfolgswirksam zum Fair Value bilanziert, auf EUR 195,4 Mio
(EUR -12,3 Mio). Die Betriebserträge stiegen auf EUR 6.915,6 Mio. (+3,7%; EUR 6.669,0 Mio). Der Verwaltungsaufwand
blieb mit EUR 4.181,1 Mio (+0,5%; EUR 4.158,2 Mio) nahezu stabil. Ausschlaggebend dafür war die Reduktion
der Sachaufwendungen auf EUR 1.234,9 Mio (-5,7%; EUR 1.309,6 Mio), die hier inkludierten Beitragsleistungen in
Einlagensicherungssysteme beliefen sich auf EUR 88,6 Mio (EUR 82,8 Mio). Der Anstieg der Personalaufwendungen auf
EUR 2.474,2 Mio (+3,6%; EUR 2.388,6 Mio) sowie der Abschreibungen (+2,6%) konnte damit fast gänzlich kompensiert
werden. Insgesamt verbesserte sich das Betriebsergebnis auf EUR 2.734,6 Mio (+8,9%; EUR 2.510,8 Mio), die Kosten-Ertrags-Relation
auf 60,5% (62,4%).
Das Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten belief sich aufgrund von Nettoauflösungen bedingt
durch die verbesserte Kreditqualität auf EUR 59,3 Mio bzw. bereinigt um Zuführungen zu Rückstellungen
für Kreditzusagen und gegebene Finanzgarantien auf -14 Basispunkte des durchschnittlichen Bruttokundenkreditbestands
(Nettodotierungen EUR 132,0 Mio bzw. 9 Basispunkte). Der Grund dafür war die deutliche Verbesserung des Saldos
aus der Dotierung bzw. Auflösung von Vorsorgen für das Kreditgeschäft in fast allen Segmenten, insbesondere
in Kroatien und in Österreich. Die NPL-Quote bezogen auf Bruttokundenkredite verbesserte sich weiter auf 3,2%
(4,0%), die NPL-Deckungsquote stieg auf 73,0% (68,8%).
Der sonstige betriebliche Erfolg verbesserte sich auf EUR -304,5 Mio (EUR -457,4 Mio). Darin enthalten sind Aufwendungen
für jährliche Beitragszahlungen in Abwicklungsfonds in Höhe von EUR 70,3 Mio (EUR 65,8 Mio). Die
Banken- und Transaktionssteuern stiegen auf EUR 112,2 Mio (EUR 105,7 Mio). Die sonstigen Steuern wiesen aufgrund
von Einmaleffekten einen positiven Saldo von EUR 1,0 Mio (EUR -37,7 Mio) auf. Im Geschäftsjahr 2017 waren
im sonstigen betrieblichen Erfolg Aufwendungen von EUR 45,0 Mio für Verluste aus Konsumentenkrediten infolge
höchstgerichtlicher Judikatur betreffend negative Referenzzinssätze in Österreich enthalten.
Die Steuern vom Einkommen verringerten sich deutlich auf EUR 332,4 Mio (EUR 410,1 Mio), nachdem Verlustvorträge
werthaltig wurden und dadurch latente Steuererträge verbucht werden konnten. Das den Minderheiten zuzurechnende
Periodenergebnis erhöhte sich auf EUR 369,1 Mio (+5,0%; EUR 351,5 Mio). Das den Eigentümern des Mutterunternehmens
zuzurechnende Periodenergebnis stieg auf EUR 1.793,4 Mio (+36,3%; EUR 1.316,2 Mio).
Das um AT1-Kapital bereinigte gesamte Eigenkapital erhöhte sich auf EUR 17,9 Mrd (EUR 17,3 Mrd). Die Umstellung
auf den neuen Bilanzierungsstandard IFRS 9 zum 1. Jänner 2018 führte zu einer Verringerung des gesamten
bilanziellen Eigenkapitals in Höhe von EUR 0,7 Mrd. Nach Vornahme der in der Eigenkapitalverordnung (CRR)
festgelegten Abzugsposten und Filter belief sich das Harte Kernkapital (CET 1, Basel 3 aktuell) auf EUR 15,5 Mrd
(+5,3%; EUR 14,7 Mrd), die gesamten regulatorischen Eigenmittel (Basel 3 aktuell) auf EUR 20,9 Mrd (EUR 20,3 Mrd).
Das Gesamtrisiko (die risikogewichteten Aktiva), das Kredit-, Markt- und operationelles Risiko (Basel 3 aktuell)
inkludiert, stieg auf EUR 114,6 Mrd (EUR 110,0 Mrd). Die Harte Kernkapitalquote (CET 1, Basel 3 aktuell) lag bei
13,5% (13,4%), die Eigenmittelquote (Basel 3 aktuell) bei 18,2% (18,5%).
Die Bilanzsumme stieg auf EUR 236,8 Mrd (+7,3%; EUR 220,7 Mrd). Während sich auf der Aktivseite Kassenbestand
und Guthaben auf EUR 17,5 Mrd (EUR 21,8 Mrd) verringerten, erhöhten sich Kredite an Banken auf EUR 19,1 Mrd
(EUR 9,1 Mrd). Die Kundenkredite stiegen auf EUR 149,3 Mrd (+7,0%; EUR 139,5 Mrd). Passivseitig gab es einen
Zuwachs sowohl bei den Einlagen von Kreditinstituten auf EUR 17,7 Mrd (EUR 16,3 Mrd) als auch erneut bei
Kundeneinlagen – und zwar in allen Märkten der Erste Group – auf EUR 162,6 Mrd (+7,7%; EUR 151,0 Mrd). Das
Kredit-Einlagen-Verhältnis lag bei 91,8% (92,4%).
Ausblick
Der Ausblick basiert auf anhaltend soliden Makro-Werten in der Region der Erste Group: Das reale Wirtschaftswachstum
wird in CEE mit rund 3% und in Österreich mit über 2% prognostiziert. Die Löhne sollten real steigen
und somit die Inlandsnachfrage treiben. Die weitere Entwicklung der öffentlichen Finanzen sollte die positive
wirtschaftliche Entwicklung unterstützen.
Basierend auf einem angenommenen Kreditwachstum im mittleren einstelligen Bereich werden die Erträge 2019
stärker wachsen als die Kosten. Die Risikokosten dürften steigen, bleiben aber auf einem unverändert
niedrigen Niveau (10-20 Basispunkte).
Die Bankensteuer in Rumänien wird sich im sonstigen betrieblichen Erfolg niederschlagen.
Basierend auf den niedrigen durchschnittlichen Steuerquoten in CEE wird die entsprechende Quote der Erste Group
2019 weiterhin bei unter 20% erwartet.
Basierend auf diesen Annahmen wird ein ROTE von über 11% prognostiziert.
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