Erste Group mit EUR 1,8 Mrd Nettogewinn

 

erstellt am
28. 02. 19
13:00 MEZ

Starkes Betriebsergebnis, flache Kostenentwicklung und vorteilhaftes Risikoumfeld - Dividendenvorschlag EUR 1,40 pro Aktie.
Wien (erstegroup) - “Das Jahresergebnis, das sich um mehr als ein Drittel auf knapp 1,8 Milliarde Euro verbessert hat, ist nicht nur das Beste in unserer Geschichte, sondern auch ein Geburtstagsgeschenk an unsere Gründer, die vor 200 Jahren ein Geschäftsmodell entwickelt haben, welches die Region, in der wir heute wieder aktiv sind, stark verändert hat“, zeigt sich Andreas Treichl, Vorstandsvorsitzender der Erste Group Bank AG, zufrieden.

Vor diesem Hintergrund sei vor allem die starke Dynamik auf der Einlagen- wie auch auf der Kreditseite – beide stiegen um ca. 7 Prozent – sehr erfreulich. „Zeigt sie doch deutlich, dass wir mit unserem regionalen Footprint weiterhin in der wirtschaftlich dynamischsten Region der EU aktiv sind. Niedrige Arbeitslosenrate, steigende Reallöhne und zunehmende wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit tragen wesentlich dazu bei, dass Unternehmer in unserer Region bereit sind Risiko zu übernehmen, zu investieren – und somit Arbeitsplätze zu schaffen“, so Treichl weiter. Auf der Privatkundenseite spiegle sich die positive Stimmung in der anhaltend starken Nachfrage nach Wohnraum- und Konsumkrediten wider. „Und das starke Wachstum auf der Einlagenseite unterstreicht das Vertrauen unserer Kunden in uns als 200-jährige Institution, allerdings auch das Fehlen eines Kapitalmarktes als Alternative zum Sparbuch. Auf der Passivseite unserer Region stand im Jahr 2018 sicherlich die Tatsache, dass für uns als Unternehmen das politische Risiko im Moment stärker wiegt als das wirtschaftliche – wobei dies ein Phänomen ist, das nicht nur auf CEE zutrifft“, erklärte Treichl.

„Unser Geschäftsmodell spielte 2018 seine Stärken voll aus: In einem anhaltend positiven Risikoumfeld, das zu einer weiteren Verbesserung der NPL-Quote auf nunmehr 3,2 Prozent geführt hat, kommt ein erfreulicher Anstieg von 5,3 Prozent im Zinsüberschuss und von 3,1 Prozent im Provisionsüberschuss hinzu. Die Kosten blieben fast unverändert und waren somit ein weiterer wesentlicher Faktor für die deutliche Ausweitung des Betriebsergebnisses um knapp 9 Prozent. Wir sind mit unserer Liquiditätsausstattung ebenso zufrieden, wie mit dem Kapital: die harte Kernkapitalquote liegt bei 13,5 Prozent, die Eigenmittelquote bei 18,2 Prozent. Vor diesem Hintergrund wollen wir unsere Zufriedenheit auch mit den Aktionären teilen und werden der Hauptversammlung eine auf 1,40 Euro pro Aktie erhöhte Dividende vorschlagen“, kommentierte Treichl das vorläufige Jahresergebnis.

Highlights: GuV-Zahlen: 2018 verglichen mit 2017, Bilanzzahlen: 31. Dezember 2018 verglichen mit 31. Dezember 2017
Der Zinsüberschuss stieg – vor allem in Tschechien und in Rumänien, aber auch in Österreich – auf EUR 4.582,0 Mio (+5,3%; EUR 4.353,2 Mio). Der Provisionsüberschuss erhöhte sich auf EUR 1.908,4 Mio (+3,1%; EUR 1.851,6 Mio). Anstiege gab es vor allem bei den Zahlungsverkehrsdienstleistungen und in der Vermögensverwaltung. Während sich das Handelsergebnis mit EUR -1,7 Mio (EUR 222,8 Mio) negativ entwickelte, verbesserte sich gleichzeitig die Position Gewinne/Verluste aus Finanzinstrumenten, erfolgswirksam zum Fair Value bilanziert, auf EUR 195,4 Mio (EUR -12,3 Mio). Die Betriebserträge stiegen auf EUR 6.915,6 Mio. (+3,7%; EUR 6.669,0 Mio). Der Verwaltungsaufwand blieb mit EUR 4.181,1 Mio (+0,5%; EUR 4.158,2 Mio) nahezu stabil. Ausschlaggebend dafür war die Reduktion der Sachaufwendungen auf EUR 1.234,9 Mio (-5,7%; EUR 1.309,6 Mio), die hier inkludierten Beitragsleistungen in Einlagensicherungssysteme beliefen sich auf EUR 88,6 Mio (EUR 82,8 Mio). Der Anstieg der Personalaufwendungen auf EUR 2.474,2 Mio (+3,6%; EUR 2.388,6 Mio) sowie der Abschreibungen (+2,6%) konnte damit fast gänzlich kompensiert werden. Insgesamt verbesserte sich das Betriebsergebnis auf EUR 2.734,6 Mio (+8,9%; EUR 2.510,8 Mio), die Kosten-Ertrags-Relation auf 60,5% (62,4%).

Das Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten belief sich aufgrund von Nettoauflösungen bedingt durch die verbesserte Kreditqualität auf EUR 59,3 Mio bzw. bereinigt um Zuführungen zu Rückstellungen für Kreditzusagen und gegebene Finanzgarantien auf -14 Basispunkte des durchschnittlichen Bruttokundenkreditbestands (Nettodotierungen EUR 132,0 Mio bzw. 9 Basispunkte). Der Grund dafür war die deutliche Verbesserung des Saldos aus der Dotierung bzw. Auflösung von Vorsorgen für das Kreditgeschäft in fast allen Segmenten, insbesondere in Kroatien und in Österreich. Die NPL-Quote bezogen auf Bruttokundenkredite verbesserte sich weiter auf 3,2% (4,0%), die NPL-Deckungsquote stieg auf 73,0% (68,8%).

Der sonstige betriebliche Erfolg verbesserte sich auf EUR -304,5 Mio (EUR -457,4 Mio). Darin enthalten sind Aufwendungen für jährliche Beitragszahlungen in Abwicklungsfonds in Höhe von EUR 70,3 Mio (EUR 65,8 Mio). Die Banken- und Transaktionssteuern stiegen auf EUR 112,2 Mio (EUR 105,7 Mio). Die sonstigen Steuern wiesen aufgrund von Einmaleffekten einen positiven Saldo von EUR 1,0 Mio (EUR -37,7 Mio) auf. Im Geschäftsjahr 2017 waren im sonstigen betrieblichen Erfolg Aufwendungen von EUR 45,0 Mio für Verluste aus Konsumentenkrediten infolge höchstgerichtlicher Judikatur betreffend negative Referenzzinssätze in Österreich enthalten.

Die Steuern vom Einkommen verringerten sich deutlich auf EUR 332,4 Mio (EUR 410,1 Mio), nachdem Verlustvorträge werthaltig wurden und dadurch latente Steuererträge verbucht werden konnten. Das den Minderheiten zuzurechnende Periodenergebnis erhöhte sich auf EUR 369,1 Mio (+5,0%; EUR 351,5 Mio). Das den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnende Periodenergebnis stieg auf EUR 1.793,4 Mio (+36,3%; EUR 1.316,2 Mio).

Das um AT1-Kapital bereinigte gesamte Eigenkapital erhöhte sich auf EUR 17,9 Mrd (EUR 17,3 Mrd). Die Umstellung auf den neuen Bilanzierungsstandard IFRS 9 zum 1. Jänner 2018 führte zu einer Verringerung des gesamten bilanziellen Eigenkapitals in Höhe von EUR 0,7 Mrd. Nach Vornahme der in der Eigenkapitalverordnung (CRR) festgelegten Abzugsposten und Filter belief sich das Harte Kernkapital (CET 1, Basel 3 aktuell) auf EUR 15,5 Mrd (+5,3%; EUR 14,7 Mrd), die gesamten regulatorischen Eigenmittel (Basel 3 aktuell) auf EUR 20,9 Mrd (EUR 20,3 Mrd). Das Gesamtrisiko (die risikogewichteten Aktiva), das Kredit-, Markt- und operationelles Risiko (Basel 3 aktuell) inkludiert, stieg auf EUR 114,6 Mrd (EUR 110,0 Mrd). Die Harte Kernkapitalquote (CET 1, Basel 3 aktuell) lag bei 13,5% (13,4%), die Eigenmittelquote (Basel 3 aktuell) bei 18,2% (18,5%).

Die Bilanzsumme stieg auf EUR 236,8 Mrd (+7,3%; EUR 220,7 Mrd). Während sich auf der Aktivseite Kassenbestand und Guthaben auf EUR 17,5 Mrd (EUR 21,8 Mrd) verringerten, erhöhten sich Kredite an Banken auf EUR 19,1 Mrd (EUR 9,1 Mrd). Die Kunden­kredite stiegen auf EUR 149,3 Mrd (+7,0%; EUR 139,5 Mrd). Passivseitig gab es einen Zuwachs sowohl bei den Einlagen von Kredit­instituten auf EUR 17,7 Mrd (EUR 16,3 Mrd) als auch erneut bei Kundeneinlagen – und zwar in allen Märkten der Erste Group – auf EUR 162,6 Mrd (+7,7%; EUR 151,0 Mrd). Das Kredit-Einlagen-Verhältnis lag bei 91,8% (92,4%).

Ausblick
Der Ausblick basiert auf anhaltend soliden Makro-Werten in der Region der Erste Group: Das reale Wirtschaftswachstum wird in CEE mit rund 3% und in Österreich mit über 2% prognostiziert. Die Löhne sollten real steigen und somit die Inlandsnachfrage treiben. Die weitere Entwicklung der öffentlichen Finanzen sollte die positive wirtschaftliche Entwicklung unterstützen.

Basierend auf einem angenommenen Kreditwachstum im mittleren einstelligen Bereich werden die Erträge 2019 stärker wachsen als die Kosten. Die Risikokosten dürften steigen, bleiben aber auf einem unverändert niedrigen Niveau (10-20 Basispunkte).

Die Bankensteuer in Rumänien wird sich im sonstigen betrieblichen Erfolg niederschlagen.

Basierend auf den niedrigen durchschnittlichen Steuerquoten in CEE wird die entsprechende Quote der Erste Group 2019 weiterhin bei unter 20% erwartet.

Basierend auf diesen Annahmen wird ein ROTE von über 11% prognostiziert.

 

 

 

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