FH St. Pölten, Siemens und Wels Strom entwickeln Warnsystem
St. Pölten (fh) - Im Zuge der Einführung intelligenter Stromnetze, um die Stromversorgung effizienter
zu gestalten und den Service für NutzerInnen zu erhöhen – Stichwort Smart Grid, werden die zugehörigen
Automatisierungsnetze immer komplexer. Mit der dadurch massiv zunehmenden Datenkommunikation ergeben sich auch
Fragen der IT-Sicherheit und neue Angriffsmöglichkeiten auf kritische Infrastrukturen. In einem Forschungsprojekt
haben die Siemens AG Österreich, die Wels Strom GmbH und die Fachhochschule St. Pölten ein Warnsystem
entwickelt.
Umspannwerke und Ortsnetzstationen sind wesentliche Teile des Energieversorgungsnetzes und damit auch einer kritischen
Infrastruktur. Der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien in diesen Anlagen ist mittlerweile
Stand der Technik.
„Dadurch ergibt sich ein beträchtliches Gefährdungspotential durch Cyber-Angriffe. Dies haben entsprechende
Vorfälle in der jüngsten Vergangenheit bereits gezeigt“, sagt Paul Tavolato, Forscher am Institut für
IT Sicherheitsforschung der FH St. Pölten.
Tavolato hat gemeinsam mit Partnern der Siemens AG Österreich und Wels Strom GmbH ein Überwachungssystem
für das Automatisierungsnetz in Umspannwerken erforscht und auf dessen Durchführbarkeit untersucht.
Mit künstlicher Intelligenz Angriffe erkennen
Das System erlernt mit Hilfe von Methoden der künstlichen Intelligenz das Normalverhalten des Datenverkehrs
in einem Umspannwerk und nutzt dieses Wissen zur Überwachung des laufenden Betriebs. „Das System erkennt dann
Abweichungen zum Normalbetrieb in Echtzeit und kann Alarm schlagen. Dadurch wird die Sicherheit des Kommunikationsnetzes
im Umspannwerk erhöht“, erklärt Tavolato.
Auf Basis der Projektergebnisse will die Siemens AG Österreich in weiterer Folge ein Warnsystem zur Produktreife
entwickeln, um die Sicherheit der Energieversorgung zu verbessern.
Projekt Substation Security
Das Projekt Substation Security wurde vom Österreichischen Klima- und Energiefonds im Rahmen des Programms
Energieforschung gefördert. Projektpartner waren die Siemens AG Österreich und Wels Strom GmbH.
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