Maßnahmen angesichts des gravierenden Fachkräftemangels längst überfällig
– Generalsekretär Kopf: Behördenvollzug in der Praxis soll verbessert werden
Wien (pwk) - „Der Fachkräftemangel ist bereits zu einem schwerwiegenden Problem für die österreichische
Wirtschaft geworden. Da es ohne ausländische Fachkräfte nicht gehen wird, ist die Weiterentwicklung der
Rot-Weiß-Rot-Karte ein notwendiger Schritt in die richtige Richtung“, kommentiert WKÖ-Generalsekretär
Karlheinz Kopf die am 27. Feber im Ministerrat beschlossene Reform.
Vor allem dass nicht länger bereits bei der Antragstellung ein Wohnsitz in Österreich nachgewiesen werden
muss, sorge für wesentlich mehr Praxisnähe. „Dieser Nachweis war ein großes Hemmnis für unsere
Betriebe bei der Suche nach Fachkräften. Denn welcher Vermieter schließt mit einem Drittstaatsangehörigen
einen Mietvertrag ab, wenn noch gar nicht klar ist, ob diese Person den Aufenthaltstitel überhaupt bekommen
wird?“, fragt Kopf.
Verfahrensdauer muss kürzer werden
Den Verbesserungen der gesetzlichen Bestimmungen müssen Kopf zufolge nun aber auch Schritte beim Behördenvollzug
folgen. „Viele Mitgliedsbetriebe der Wirtschaftskammer-Organisation berichten von einem zunehmend restriktiven
Vollzug der Rot-Weiß-Rot–Karte. Dazu kommt, dass die Verfahren derzeit viel zu lang dauern. Das wird dem
akuten Bedarf der Betriebe nicht gerecht“, kritisiert der WKÖ-Generalsekretär. „Da gibt es noch Optimierungsmöglichkeiten.
Hier hoffen wir, dass die von der Regierung geplante Digitalisierung der Verfahren einiges bewirken wird, sodass
der Vollzug der Rot-Weiß-Rot-Karte künftig unbürokratischer und rascher erfolgen kann“, sagt Kopf.
WKÖ für Monitoring-System bei Behörden
Außerdem schlägt die Wirtschaftskammer zur Beschleunigung und Verbesserung der Verfahren eine Art Monitoring-System
vor. Kriterien der Bewertung könnten unter anderem Verfahrensdauer und Zufriedenheit der Antragsteller sein.
„Bis dato war die Rot-Weiß-Rot-Karte ein gut gemeintes Instrument, dessen Potential in der Praxis nicht ausreichend
genutzt wurde. Durch die nun geplanten Maßnahmen und einen besseren Behördenvollzug kann die Rot-Weiß-Rot-Karte
endlich zum Ermöglichungs-Instrument werden und dem Fachkräftemangel etwa bei Technikern und Programmierern
oder im Tourismus die Spitze nehmen“, so der Generalsekretär der Wirtschaftskammer.
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