Generationswechsel an der Spitze des Landes Burgenland
Eisenstadt (blms) - Der morgige 28. Februar steht ganz im Zeichen des Generationswechsels an der Spitze
des Landes Burgenland. „Es freut mich sehr, dass sich Hans Peter Doskozil bereit erklärt hat, diese Verantwortung
zu übernehmen. Ich bin fest davon überzeugt, dass er gemeinsam mit seinem neuen Team einen eigenen Weg
gehen und dass er ausgezeichnete Arbeit für das Burgenland, für die Menschen in diesem Land, leisten
wird. Für mich ist der morgige Tag nicht mit Wehmut verbunden. Ich blicke auf mehr als 18 Jahre Landeshauptmann
mit Dank und Demut zurück, denn diese 18 Jahren standen ganz im Zeichen von massiven Veränderungen, von
vielen Herausforderungen und von großartigen Leistungen“, so Landeshauptmann Hans Niessl am 27. Feber
in seiner Abschluss-Pressekonferenz im Landhaus in Eisenstadt.
Für den designierten Landeshauptmann Mag. Hans Peter Doskozil ist der Wechsel an der Spitze des Landes ein
besonderer Moment: „Hans Niessl hat mit Selbstdisziplin und einem enormen Arbeitspensum das Burgenland geprägt.
Durch ihn hat dieses Land einen Weg eingeschlagen, der Österreichweit, aber auch auf europäischer Ebene
herzeigbar ist. Er hat in diesen 18 Jahren als Landeshauptmann eine Basis geschaffen, auf der wir das Burgenland
weiterentwickeln können. In meinen verschiedenen Funktionen war es aber auch immer wichtig, von Persönlichkeiten,
von politischen Weggefährten, wie Hans Niessl, auf die man sich verlassen kann, einen Rückhalt im Burgenland
zu verspüren, denn man kommt als Politiker nicht auf die Welt, sondern man wird geformt und gefordert. Für
mich persönlich ist es deshalb eine ehrenvolle Aufgabe, dieses Amt des Landeshauptmannes bekleiden zu dürfen.“
Das Burgenland ist in der Ära von Landeshauptmann Hans Niessl mit der EU-Erweiterung im Jahr 2004 endgültig
von einer Randlage in das Zentrum eines neuen Europas gerückt. Als einzige Region, die an 3 neue EU-Länder
angrenzt, war das für das Burgenland eine ganz große Chance, aber auch eine große Herausforderung
– vor allem was den Arbeitsmarkt und das Thema Sicherheit betrifft. Das Burgenland hat sich zur wachstumsstärksten
Region entwickelt. Seit dem Jahr 2000 gibt es um 30 % mehr Arbeitsplätze und um 30 % mehr Nächtigungen
im Tourismus. Das Burgenland ist aber auch das sicherste Bundesland. „Das zeigt, dass wir diese besonderen Herausforderungen
einer Grenzregion gut bewältigt und die Chancen dieser Veränderung auch gut genutzt haben“, so Niessl.
Ein weiterer Schwerpunkt war der Ausbau der erneuerbaren Energie. Im Jahr 2000 hat das Burgenland 3 % des Strombedarfs
selbst erzeugt, heute sind es über das Jahr gerechnet 150 %. Ein Wert, den man durch den Ausbau der Windkraft
erreichen konnten. 2013 ist im Burgenland die Energiewende gelungen und man ist heute Europameister bei der Nutzung
erneuerbarer Energie. Ein Bereich, der für den scheidenden Landeshauptmann am Wesentlichsten ist und in dem
sich das Burgenland ebenfalls zur Modellregion entwickeln konnte, ist die Bildung - mit der höchsten Maturantenquote,
bei der Kinderbetreuung, mit den kleinsten Volkschulklassen, mit dem Ausbau der Fachhochschule.
„Ich war in diesen 18 Jahren aber auch Wohnbaureferent. Es war mir stets wichtig, dass Wohnen im Burgenland in
höchster Qualität leistbar bleibt. Von 2000 bis 2018 hat es aus der Wohnbauförderung insgesamt Förderungen
in der Höhe von 3,84 Milliarden Euro gegeben. Diese Förderungen sind in Summe in fast 72.000 Wohneinheiten
geflossen. Wir haben im vergangenen Jahr mit der ‚Wohnbauförderung Neu‘ weitere deutliche Verbesserungen geschaffen
– mit höheren Einkommensgrenzen bzw. höheren Förderungen und merken bereits eine steigende Anzahl
bei den Förderanträgen“, betonte Niessl.
Eine OECD-Studie bestätigt, dass das Burgenland im Zeitraum 2000 bis 2016 das wachstumsstärkste Bundesland
war. Die Zahl der Unternehmensgründungen hat sich verdoppelt. Bei den Einkommen gibt es ein Plus von 47,4
%. Das ist der stärkste Zuwachs aller Bundesländer. Niessl dazu: „Diese Zahlen zeigen, dass sich das
Burgenland besser entwickeln konnte, als andere Bundesländer. Das Burgenland ist heute in vielen Bereichen
eine Modellregion in Österreich, aber auch in Europa! Daher empfinde ich ganz großen Dank. Mein besonderer
Dank gilt in diesem Zusammenhang auch den Sozialpartnern, die immer ganz wichtige Mitstreiter für das Land
waren. Das hat sich besonders im Jahr 2008 gezeigt, als wir in der Finanz- und Wirtschafskrise ein Kraftpaket für
das Burgenland geschnürt haben, für die heimische Wirtschaft, für die Sicherung von Arbeitsplätzen
im Burgenland. Ich bin davon überzeugt, dass dieses Miteinander, dieses sozialpartnerschaftliche Modell auch
Zukunft hat, weil große Aufgaben nur gemeinsam und durch Zusammenhalt gelöst werden können. Ich
danke vor allem aber den Burgenländerinnen und Burgenländern, die diesen Aufstieg und diesen Erfolg des
Landes durch ihren Einsatz möglich gemacht haben.“
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