Generalvikar Martin Korpitsch, Vorsitzender der St. Martinus-Gemeinschaft Eisenstadt, lud Entscheidungsträger
aus Ungarn, Deutschland und Österreich zum Ideenaustausch ein
Eisenstadt (martinus) - Der Martinusweg zählt zu den bedeutendsten Pilgerwegen Europas. Seit 2005 ist
die "via sancti Martini" eine eingetragene Kulturstraße des Europarates. Die seit September 2016
bestehende Mittelroute beginnt in Szombathely, der Geburtsstadt des Heiligen Martin, und verläuft durch Österreich,
Deutschland, Luxemburg, Belgien bis ins französische Tours, wo Martin als Bischof wirkte. Der Vorsitzende
der St. Martinus-Gemeinschaft Eisenstadt, Generalvikar Martin Korpitsch von der Diözese Eisenstadt, lud kürzlich
zu einem international besetzten Treffen von Martinusweg-Verantwortlichen, darunter Experten aus Ungarn, Deutschland
sowie Kollegen aus den österreichischen Diözesen, nach Eisenstadt ein.
Dabei sind die Ausgangslagen für die öffentlichkeitswirksame Förderung des Martinusweges in den
einzelnen Ländern durchaus unterschiedlich: Während in Ungarn und Deutschland die Arbeiten zu Markierungen,
Karten, Informationsfoldern, Angebote zu einem themen- oder zielgruppenspezifischen Pilgern usw. bereits weit fortgeschritten
sind, ist Österreich erst seit dem Vorjahr Teil der St. Martinus-Gemeinschaften.
"1. Burgenländische Pilger(wege)karte"
Doch gerade im Burgenland werden ambitionierte Schritte zur Förderung des Pilgerwesens und der Pilgerwege
gesetzt. So wurde letzte Woche die "1. Burgenländische Pilger(wege)karte" präsentiert, die
den Jakobs-, den Marien- und eben den Martinusweg erschließt und dabei kulturhistorische Gebäude entlang
der Routen vorstellt. "Die neue Pilger(wege)karte bietet einen genauen Überblick über die Pilger-
bzw. Wanderwege im Land und soll als kleine Unterstützung und zur Orientierung dienen", sagte Landeshauptmann
Hans Niessl bei der Präsentation gemeinsam mit Generalvikar Martin Korpitsch, Initiator Franz Renghofer und
dem Geschäftsführer von Burgenland Tourismus, Hannes Anton. Neben den bedeutenden Pilgerstätten
und Wallfahrtsorten wurden dabei die kulturhistorischen Besonderheiten der Regionen in die Routen einbezogen. Die
"1. Burgenländische Pilger(wege)karte" enthält nicht nur Informationen für Fußwallfahrten,
sondern auch zu Angeboten für Radfahrer und Busgruppen. Ziel ist es, die Pilgerwege künftig grenzüberschreitend
verstärkt zusammenzuführen und zu vernetzen.
Pläne für einen internationalen Pilgerführer
Bei der internationalen Tagung wurde die Idee eines gemeinsamen Martinusweg-Pilgerführers für Ungarn
und Österreich, von Szombathely bis nach Passau, angedacht. Ein solches Angebot wird in Deutschland gerade
ins Leben gerufen. Besprochen wurde auch die Initiative "Pilgern für ein offenes Europa im Geiste des
Heiligen Martin" von Bischof Gebhard Fürst (Diözese Rottenburg-Stuttgart), die im Mai vor der Europawahl
stattfinden wird.
Pilgerreiseam Martinusweg in Deutschland
Die St. Martinus-Gemeinschaft arbeitet aktuell an dem Pilgerprojekt "Wir gehen auf Tour(s)", das
im Rahmen des 60-Jahr-Jubiläums der Diözese Eisenstadt (2020) starten soll. Ein diesjähriger Schwerpunkt
für die St. Martinus-Gemeinschaft Eisenstadt ist die vom 12. bis 17. Mai geplante Pilgerreise auf dem Martinusweg
in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. "Der Martinusweg ist mehr als ein Wanderweg. Er ist eine Einladung,
sich mit dem Leben und Glaubenszeugnis des heiligen Martin auseinanderzusetzen und sich dadurch auf die Spuren
Gottes in unserem eigenen Leben einzulassen", so Generalvikar Martin Korpitsch, der die Pilgerreise aus diesem
zentralen Abschnitt der Mittelroute "via sancti Martini" begleiten wird. Die Pilgerroute wird dabei von
Hechingen über Rottenburg am Neckar, Oberndorf und Herrenberg bis nach Böblingen führen.
Zum Startschuss des neuen Pilgerjahres, der traditionell auf den Samstag vor dem Palmsonntag fällt, soll im
Burgenland eine Wallfahrt von Pamhagen nach Frauenkirchen veranstaltet werden.
"via sancti Martini": 2.500 Kilometer Wegenetz
Seit 2005 ist die "via sancti Martini" eine eingetragene Kulturstraße des Europarates. Die
Südroute verläuft von Szombathely, über Slowenien, Kroatien, Italien, Frankreich nach Tours. Dieser
Weg orientiert sich an den Wirkungsstätten des heiligen Martin in Südeuropa. Eine Nordroute führt
über Utrecht (Niederlande) und Erfurt. Seit September 2016 verläuft mit der Mittelroute ein weiterer
Martinuspilgerweg "via sancti Martini" durch Europa. Der Weg beginnt in Szombathely (Ungarn), der Geburtsstadt
des heiligen Martin, und verläuft durch Österreich, Deutschland, Luxemburg, Belgien und Frankreich bis
nach Tours, wo Martinus Bischof war. Das Wegenetz umfasst insgesamt über 2.500 Kilometer. Auf diesem Pilgerweg
werden sowohl Kirchen und Einrichtungen verbunden, die unter dem Patronat des heiligen Martin stehen, wie auch
ab Worms Orte, an denen Martinus zu Lebzeiten gewirkt hat. Der Pilgerweg ist in Teilstücken bereits ausgeschildert.
Das gelbe Martinskreuz und der "Pas de St. Martin" (Fußabdruck des heiligen Martin) leiten die
Pilger auf ihrem Weg.
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