Wien (statistik austria) - Der Gesamtwert der Einfuhren von Waren lag im Zeitraum Jänner bis Dezember 2018
laut vorläufiger Ergebnisse von Statistik Austria nominell mit 155,71 Mrd. Euro um 5,5% über dem Vorjahreswert,
die Ausfuhren von Waren stiegen um 5,7% auf 150,0 Mrd. Euro. Das Defizit der Handelsbilanz belief sich auf 5,71
Mrd. Euro, nach 5,60 Mrd. Euro in der Vorjahresperiode. Arbeitstägig bereinigt erhöhten sich die Einfuhren
um 5,5% und die Ausfuhren um 5,4%.
Aus den Mitgliedstaaten der Europäischen Union importierte Österreich 2018 Waren im Wert von 109,97 Mrd.
Euro (+5,2%). Der Wert der in diese Länder exportierten Waren verzeichnete ebenfalls einen Anstieg gegenüber
2017 (+5,9%) und betrug 104,87 Mrd. Euro. Das Handelsbilanzdefizit mit der Europäischen Union verringerte
sich geringfügig von 5,48 Mrd. Euro 2017 auf 5,09 Mrd. Euro. Rund 70 Prozent des österreichischen Außenhandels
(Intra-EU-Importe: 70,6%, Intra-EU-Exporte: 69,9%) wurden mit den EU-Mitgliedstaaten abgewickelt.
Der Außenhandel mit Drittstaaten verzeichnete einen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr: bei den Extra-EU-Importen
um +6,4% auf 45,75 Mrd. Euro und bei den Extra-EU-Exporten um +5,3% auf 45,13 Mrd. Euro. Daraus ergab sich ein
Handelsbilanzpassivum mit Drittstaaten von 0,61 Mrd. Euro.
Maschinen und Fahrzeuge sind Außenhandelsmotor
Die Produktgruppe Maschinen und Fahrzeuge war mit einem Einfuhranteil von 35,1% und einem Ausfuhranteil von
40,1% auch 2018 wieder die bedeutendste im österreichischen Außenhandel. Die Importe legten um 4,2%
auf 54,71 Mrd. Euro zu, die Exporte erhöhten sich um 6,2% auf 60,21 Mrd. Euro. Die weiteren wertmäßig
stärksten Produktgruppen bei den Ausfuhren waren bearbeitete Waren (+6,5% auf 32,92 Mrd. Euro), chemische
Erzeugnisse (+0,3% auf 19,90 Mrd. Euro) und sonstige Fertigwaren (+6,7% auf 16,89 Mrd. Euro). 86,6% der österreichischen
Ausfuhren verteilten sich 2018 auf diese vier Produktgruppen.
Bedeutende Handelspartner: Deutschland und Vereinigte Staaten
Deutschland war auch 2018 mit Abstand Österreichs wichtigstes Partnerland (Einfuhranteil: 35,8%, Ausfuhranteil:
30,2%). Die Entwicklung beider Verkehrsrichtungen lag jedoch unter dem globalen Durchschnitt: Einfuhren +2,3% auf
55,67 Mrd. Euro, Ausfuhren +5,6% auf 45,26 Mrd. Euro.
Seit 2015 stehen die Vereinigten Staaten an zweiter Stelle der österreichischen Exportpartner. Mit einem Exportzuwachs
weit über dem globalen Durchschnitt (+9,7%) wurde 2018 erstmals die Zehn-Milliarden-Euro-Marke überschritten
– die Importe waren hingegen nur rund halb so hoch (5,98 Mrd. Euro). Wie im Vorjahr dominierten auch 2018 Maschinen
und Fahrzeuge (+9,8% auf 5,78 Mrd. Euro) die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten (Exportanteil: 54,6%). Danach
folgten mit großem Abstand die Produktgruppen bearbeitete Waren (14,4%), chemische Erzeugnisse (11,8%) sowie
sonstige Fertigwaren (9,5%). Gemeinsam machten diese vier Produktgruppen rund 90% der Exporte in die Vereinigten
Staaten aus.
Economic Partnership Agreement (EPA) mit Japan
In den vergangenen zehn Jahren war Japan immer unter den wichtigsten 20 Partnerländern Österreichs
zu finden. Mit einem Importanteil von 1,4% (2,24 Mrd. Euro) nahm Japan 2018 Platz 15 ein; der Exportanteil 2018
lag mit 1,53 Mrd. Euro bei 1,0% (Platz 19). Im Vergleich zum Vorjahr erhöhten sich sowohl die Importe (+4,4%)
als auch die Exporte (+10,7%). Die Produktgruppe Maschinen und Fahrzeuge nahm die erste Stelle bei den Importen
(Anteil: 68,9%) und auch bei den Exporten (Anteil: 47,6%) ein. Importseitig folgten chemische Erzeugnisse (+10,0%
auf 0,29 Mrd. Euro) und sonstige Fertigwaren (+15,8% auf 0,24 Mrd. Euro). Über ein Drittel der Exporte verteilten
sich auf bearbeitete Waren, chemische Erzeugnisse sowie sonstige Fertigwaren.
Österreichs bedeutendste Handelspartner – Ranking der Top-20
Mehr als die Hälfte des österreichischen Außenhandels verteilte sich 2018 auf lediglich fünf
Partnerländer, darunter auch die Drittstaaten Schweiz, Vereinigte Staaten und China. Mit den 20 zentralen
Handelspartnern Österreichs wurden 86,3% der Importe und 84,0% der Exporte abgewickelt – insgesamt waren in
diesem Ranking je 14 EU-Länder und sechs Drittstaaten vertreten. Abgesehen von Liechtenstein zählten
alle Nachbarländer Österreichs in beiden Verkehrsrichtungen zu den Top-20-Partnerländern. 2018 war
diese Top-20-Liste import- und exportseitig nicht mehr deckungsgleich: Exportseitig schaffte die Republik Korea
den Sprung ins Ranking (2017: Rang 22) und verdrängte die Türkei auf Platz 21. Verglichen mit 2017 kam
es zusätzlich zu einer Reihe von geringfügigen Rangverschiebungen.
Von den Top-20-Einfuhrpartnern zeigten alle, ausgenommen die Schweiz (-10,8%), eine positive Entwicklung – mehr
als die Hälfte davon mit starker Dynamik. Bei den Importen aus der Russischen Föderation (+19,0%), dem
Vereinigten Königreich (+16,0%), der Slowakei (15,3%), Polen (+10,7%) und Slowenien (+10,4%) konnten zweistellige
Zuwächse verzeichnet werden. Im Top-20-Ranking verbesserte sich Frankreich um zwei Plätze auf Rang 7
und Polen um einen Platz auf Rang 9. Ungarn hingegen fiel um zwei Plätze auf Rang 10 zurück. Die Niederlande
verloren eine Position und belegten Rang 8; Slowenien (16) und Belgien (17) tauschten die Plätze.
Die Rangliste der Top-20-Ausfuhrpartner zeigte ebenfalls ein neues Bild. Zusätzlich zum Sprung der Republik
Korea auf Platz 20 wechselten auch noch die Schweiz (4) und Frankreich (5), die Slowakei (11) und Slowenien (12)
sowie Belgien (16) und die Russische Föderation (17) ihre Plätze. Das Vereinigte Königreich belegte
wie im Vorjahr Platz 9 und war somit, wie immer in den vergangenen 20 Jahren, unter den Top-10-Ausfuhrpartnern
zu finden. 2018 beliefen sich die Importe aus dem Vereinigten Königreich auf 2,86 Mrd. Euro (+16,0%). Die
Versendungen waren beinahe doppelt so hoch (+7,2% auf 4,19 Mrd. Euro), mit Maschinen und Fahrzeugen als bedeutendste
Produktgruppe (Anteil: 50,6%).
Abgesehen von Frankreich (-8,7%) und der Russischen Föderation (-3,7%) zeigten die stärksten 20 Exportpartner
durchgehend positive Wachstumsraten. Belgien (+19,5%), die Niederlande (+14,7%), Rumänien (+11,7%), Polen
(+11,5%) und Japan (+10,7%) entwickelten sich besonders dynamisch. Die Produktgruppe Maschinen und Fahrzeuge war
bei 17 Exportpartnern die bedeutendste mit Exportanteilen zwischen 32,0% (Polen) und 67,5% (Korea, Republik). Lediglich
bei den Ausfuhren nach Italien und Slowenien standen bearbeitete Waren bzw. in die Schweiz chemische Erzeugnisse
an erster Stelle.
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