ÖBB bleiben bei den Regionalbahnen
 in Niederösterreich an Bord

 

erstellt am
11. 03. 19
13:00 MEZ

Wien/St. Pölten (nöwpd) - Die ÖBB werden ihre Regionalbahnen in Niederösterreich nicht an das Land oder einen anderen Interessenten abstoßen, sondern weiter selber betreiben. „Wir bleiben an Bord“, sagte ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä auf eine entsprechende Anfrage des NÖ Wirtschaftspressedienstes im Klub der Wirtschaftspublizisten in Wien. Angesichts der steigenden Fahrgastzahlen in den Ballungsräumen sowie der ambitionierten Klimaziele, die die Bundesregierung ausgerufen hat, rechne er damit, dass „der schienengebundene Verkehr in Zukunft an Bedeutung gewinnen und eine Renaissance feiern wird.“

Man dürfe den Wert der Regionalbahnen nicht nur anhand wirtschaftlicher Kennzahlen messen. „Für einen Euro, den wir zum Betrieb der Züge auf den Nebenstrecken ausgeben, kommen weniger als zehn Cent wieder herein“, rechnet Matthä vor. Aber die Zahl der Personen, die mit der Bahn zwischen Wohn- und Arbeitsort pendeln, wachse und die ÖBB hätten auch eine gesellschaftliche Verpflichtung: „Wir sind es der nächsten Generation schuldig, mit aller Kraft an der Verkehrswende zu arbeiten. Dass wir das können, zeigt sich jeden Tag. Schon heute sparen wir jährlich 3,5 Millionen Tonnen CO2 – und sind damit das größte Klimaschutzunternehmen Österreichs.“

Behalten werden die ÖBB in Niederösterreich u.a. die eingleisige Kamptalbahn, die auf einer Länge von 44 Kilometern zwischen Sigmundsherberg und Hadersdorf/Kamp verkehrt, die Weinviertler Nebenbahn von Korneuburg nach Ernstbrunn, auf der in der warmen Jahreszeit der Tourismuszug „NostalgieExpress Leiser Berge“ fährt, sowie das sogenannte „Schweinbarther Kreuz“, eine Regionalbahn mit zwei Ästen zwischen Bad Pirawarth, Groß-Schweinbarth und Obersdorf bzw. Bad Pirawarth, Groß-Schweinbarth und Gänserndorf. „Beim Schweinbarther Kreuz sind wir in Gesprächen mit dem Land Niederösterreich, wie wir die Strecke bestmöglich weiterentwickeln können“, sagt Matthä.

Auch zur Zukunft des Personenverkehrs auf der Franz-Josefs-Bahn und deren möglicher Auferstehung als internationaler Schienenstrang in Richtung Prag und Budweis hat der ÖBB-Chef Stellung bezogen: „Was die grenzüberschreitenden Züge vom Waldviertel nach Tschechien betrifft, sind wir von den verkehrspolitischen Konzepten im Nachbarland abhängig. Derzeit ist es so, dass die Tschechen eher die Bahnachse zwischen Prag, Budweis und Linz forcieren.“

 

 

 

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