LH Kaiser: 69 Musikschulstandorte ab Schuljahr 2019/20 sichern hochwertige, ressourceneffiziente
musikalische Ausbildung
Klagenfurt (lpd) - Kärnten hat sich in den letzten Jahren als Bildungsstandort konsequent weiterentwickelt,
aktuellen und zukünftigen An- und Herausforderungen Rechnung getragen und das Bildungsangebot qualitativ weiterentwickelt.
Mit dem Bildungs- und Schulstandortekonzept, das die Einrichtung von modernen Bildungsstätten übergreifenden
und so mehrfach nutzbaren Campussen beinhaltet, wurden und werden zukunftsweisende Weichenstellungen vorgenommen.
„Nach anfänglicher Skepsis, wird die Überzeugung, damit im Sinne der Zukunft unserer Kinder den richtigen
Weg eingeschlagen zu haben, immer größer – sowohl bei Eltern als auch bei Lehrern“, erklärt Bildungsreferent
Landeshauptmann Peter Kaiser, der diesen Weg fortsetzen und auch auf andere Bereiche ausdehnen will. „Was für
die Pflichtschulen gut und richtig ist, ist auch für die Kärntner Musikschulen gut und richtig!“ Daher
kündigt Kaiser für die Regierungssitzung am kommenden Dienstag den Beschluss eines Musikschulstandortekonzeptes
an. „Unsere Experten, angeführt vom Leiter des Kärntner Musikschulwesens, Gernot Ogris, haben in den
letzten Monaten unsere Musikschulen genau analysiert, und darauf basierende Vorschläge zur Verbesserung des
Angebotes erarbeitet“, so Kaiser. Als zentrale pädagogische Parameter für einen gelingenden Musikschulunterricht
gelten demnach eine funktionierende Klassenstruktur (Anzahl der Schülerinnen und Schüler, Durchmischung
im Bezug Alter und Ausbildungsniveau, Möglichkeit zum gemeinsamen Musizieren innerhalb der Klasse), eine gewisse
„kritische Masse“ an Schülerinnen und Schülern pro Standort, ohne die fächerübergreifende Projekte
in der Praxis nicht umsetzbar sind, sowie daraus resultierend eine entsprechende Nachfrage nach Ergänzungsfächern
(Musikkunde, Orchester; Ensembles) vor Ort.
„Von den 75 Musikschulstandorten in Kärnten erfüllen sechs die fachlichen Kriterien, die für einen
im Interesse der Kinder qualitativ hochwertigen Unterricht nötig sind, nicht mehr“, erklärt Ogris. Den
Standorten Bad Bleiberg, Bad Kleinkirchheim, Feistritz im Rosental, Gurk, Kraig und Poggersdorf gemeinsam ist Ogris
zufolge die seit Längerem stark rückläufige Schülerzahl, damit verbunden das kleine Fächerangebot
und die kleine Klassenstruktur sowie daraus resultierend das weitgehende Fehlen von Ergänzungsfächern.
Die Schülerinnen und Schüler dieser Standorte erhalten ab dem Schuljahr 2019/20 die Möglichkeit,
ihre musikalische Ausbildung in einer nahegelegenen, maximal sieben bis acht Kilometer entfernten, Bildungseinrichtung
weiter in Anspruch nehmen zu können.
Konkret: In Bad Bleiberg, wo die Zahl der Musikschüler von 39 im Schuljahr 2016/17 auf aktuell 16 gesunken
ist, wird die musikalische Früherziehung in Kooperation mit der Volkschule oder der Neuen Mittelschule fortgeführt.
In Bad Kleinkirchheim gab es ebenfalls einen Schülerrückgang von 30 auf 16. Die musikalische Früherziehung
wird in Form einer Kooperation mit der Volksschule fortgesetzt. In Feistritz im Rosental wird der Unterricht wie
schon im laufend Schuljahr auch im kommenden an den Standorten St. Jakob und Maria Elend fortgeführt. Die
Schülerzahl betrug im Vorjahr nur mehr 11 gegenüber 29 im Schuljahr 2013/14. Die 14 Schüler des
Standortes Gurk können ihre musikalische Ausbildung ab dem kommenden Schuljahr in den umliegenden Musikschulen
fortführen. Darüber hinaus soll es mittelfristig ein Angebot der musikalischen Früherziehung im
Kindergarten geben. Was den Standort der Musikschule in Heiligenblut betrifft, so sank dort die Schülerzahl
seit 2010 von 42 auf aktuell 25, jedoch lassen die Geburtsjahrgänge dort den Schluss einer stabilen Entwicklung
von etwa 30 zu erwartenden Schülern zu. Daher wird die Entwicklung des Standortes vorerst in den nächsten
beiden Jahren weiter beobachtet. Die 19 verbleibenden Schüler der Musikschule Kraig (2012/13 waren es noch
50) können ab dem kommenden Schuljahr ihre Ausbildung in einer der umliegenden Musikschulen fortführen.
Gleiches gilt für die Schüler der Musikschule Poggersdorf, wo die Zahl der Schüler von 76 im Schuljahr
2011/12 auf aktuell zehn gesunken ist. Ähnlich wie in Gurk soll auch in Poggersdorf mittelfristig ein Angebot
der musikalischen Früherziehung im Kindergarten erarbeitet werden.
Das Musikschulwesen des Landes Kärnten ist seit dem Schuljahr 2012/2013 in Form von regionalen Musikschulen
organisiert. 27 Direktionen inklusive der Slovenska glasbena šola dežele Koroške betreuen 75 Standorte in 74 Gemeinden
sowie 155 Unterrichtsorte, an denen überwiegend Fächer der elementaren Musikpädagogik angeboten
werden. Das aktuelle Budget für die Kärntner Musikschulen beläuft sich auf 32,9 Millionen Euro.
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