LR Schleritzko: Effizient, klimafreundlich und zukunftsorientiert
Wien/St. Pölten (nlk) - Die Ergebnisse eines Expertenforums zum Thema „Mobilität“ präsentierten
Landesrat Ludwig Schleritzko und Markus Gansterer vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ) am 8. März bei
einer Pressekonferenz in Wien. Das Expertenforum hat am 6. und 7. März mit Vertretern aus Wirtschaft,
Wissenschaft und NGOs stattgefunden, um über die Ausrichtung der niederösterreichischen Mobilitätspolitik
zu beraten.
„Niederösterreich hat die Aufgabe, den Kohlendioxid-Ausstoß im Verkehr deutlich zu reduzieren“, sagte
Landesrat Schleritzko und erinnerte an die Klimaverträge von Paris. „Bis 2030 müssen österreichweit
7,8 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart werden. Für Niederösterreich bedeutet das eine notwendige
Einsparung von rund 1,2 Millionen Tonnen“, meinte er. Bis zum Jahr 2050 wolle man vollkommen kohlendioxidneutral
unterwegs sein, so der Landesrat.
„Niederösterreich forciert die Nutzung klimafreundlicher Antriebe und ist schon jetzt das Bundesland mit den
meisten Elektro-Fahrzeugen. Zurzeit stehen wir bei fast 6.000 Elektro-Fahrzeugen in Niederösterreich“, führte
Schleritzko weiter aus. „Dieser Trend soll auch im Öffentlichen Verkehr Einzug halten. Mit dem neuen Programm
sollen nun drei konkrete Maßnahmen umgesetzt werden. Erstens wird in Testregionen der Einsatz von Elektro-Bussen
eingerichtet. Das große Ziel ist, alle Busse auf nachhaltige Antriebe umzustellen. Ab 2030 wollen wir keine
Fahrzeuge mehr bestellen, die mit fossilen Brennstoffen angetrieben werden“, kündigte der Landesrat an.
Als zweite Maßnahme werde der Wirtschaftsverkehr ins Rampenlicht gerückt, so Schleritzko. „Um unsere
Ziele zu erreichen, müssen wir auch die Wirtschaftsverkehre, den kompletten Bereich der Logistik mitdenken.
Das betrifft Logistikunternehmen, Gemeinden, Forschungseinrichtungen und natürlich auch die Länder Niederösterreich
und Wien“, unterstrich er. Ein spezieller Teil sei das Thema Citylogistik. Gerade unsere Ballungszentren seien
vom Güterverkehr betroffen. „Das gilt sowohl für die Anlieferung von Waren für Unternehmen, aber
natürlich auch für die Privathaushalte. Wir setzen darauf, Güterverkehr besser zu lenken, zu bündeln
und diesen soweit es geht, zu reduzieren“, fuhr Schleritzko fort. Als Beispiel führte er die Forcierung öffentlicher
Paketboxen bei Bahnhöfen an.
Drittens werde ein Infrastruktur-Paket für die Ost-Region auf die Schiene gebracht, so der Landesrat. Schon
jetzt gebe es etwa im Verkehrsverbund Ost-Region eine gute Zusammenarbeit. „Eine der jüngsten Erfolge ist
die S 7 in Richtung Flughafen. 2017 haben Niederösterreich und Wien die Angebote deutlich ausgebaut und die
Fahrtzeiten nochmals verkürzt. Dieses bessere Angebot sorgte für einen Fahrgastzuwachs von 30 Prozent“,
hielt er fest. Die Herausforderung liege darin, dass solche Angebotsausweitungen nicht mehr möglich seien.
„Grund dafür ist die fehlende Infrastruktur in der Ost-Region. Schon jetzt fahren etwa auf der S-Bahn-Stammstrecke
durch Wien die Züge in einem dichteren Intervall als auf den U-Bahn-Strecken. Für die Zukunft bedeutet
das: Wir brauchen neue Infrastruktur“, sagte der Landesrat.
Gansterer vom VCÖ meinte: Es brauche klimafreundliche Maßnahmen wie den Ausbau der Bahninfrastruktur
und einen Taktfahrplan für ganz Österreich, um die Klimaziele zu erreichen. Der motorisierte Verkehr
müsse verlagert bzw. vermieden werden. „Es braucht mehr Kapazitäten für den Öffentlichen Verkehr
rund um Wien“, betonte er. Die Mobilitätswende könne nur gelingen, wenn man auch die Gemeinden und die
ländlichen Regionen für dieses Thema begeistere. In den ländlichen Regionen müssten die Ortskerne
gestärkt werden, „um in den Gemeinden mehr kurze Wege zurücklegen zu können“, so Gansterer.
Beim Forum „Mobilität“ waren mit dabei Expertinnen und Experten aus dem Land Niederösterreich, dem Verkehrsverbund
Ost-Region, der NÖVOG und des BMVIT, aber auch Vertreter der Wissenschaft – etwa der TU Wien, der BOKU Wien
oder des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung. Wirtschaftsexperten der EcoAustria oder des IHS
haben ebenso Inputs geliefert, wie Vertreter von NGOs, wie der ÖAMTC und der VCÖ.
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