Ergebnisse des NÖ Expertenforums „Mobilität“ 

 

erstellt am
08. 03. 19
13:00 MEZ

LR Schleritzko: Effizient, klimafreundlich und zukunftsorientiert
Wien/St. Pölten (nlk) - Die Ergebnisse eines Expertenforums zum Thema „Mobilität“ präsentierten Landesrat Ludwig Schleritzko und Markus Gansterer vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ) am 8. März bei einer Pressekonferenz in Wien. Das Expertenforum hat am 6. und 7. März mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und NGOs stattgefunden, um über die Ausrichtung der niederösterreichischen Mobilitätspolitik zu beraten.

„Niederösterreich hat die Aufgabe, den Kohlendioxid-Ausstoß im Verkehr deutlich zu reduzieren“, sagte Landesrat Schleritzko und erinnerte an die Klimaverträge von Paris. „Bis 2030 müssen österreichweit 7,8 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart werden. Für Niederösterreich bedeutet das eine notwendige Einsparung von rund 1,2 Millionen Tonnen“, meinte er. Bis zum Jahr 2050 wolle man vollkommen kohlendioxidneutral unterwegs sein, so der Landesrat.

„Niederösterreich forciert die Nutzung klimafreundlicher Antriebe und ist schon jetzt das Bundesland mit den meisten Elektro-Fahrzeugen. Zurzeit stehen wir bei fast 6.000 Elektro-Fahrzeugen in Niederösterreich“, führte Schleritzko weiter aus. „Dieser Trend soll auch im Öffentlichen Verkehr Einzug halten. Mit dem neuen Programm sollen nun drei konkrete Maßnahmen umgesetzt werden. Erstens wird in Testregionen der Einsatz von Elektro-Bussen eingerichtet. Das große Ziel ist, alle Busse auf nachhaltige Antriebe umzustellen. Ab 2030 wollen wir keine Fahrzeuge mehr bestellen, die mit fossilen Brennstoffen angetrieben werden“, kündigte der Landesrat an.

Als zweite Maßnahme werde der Wirtschaftsverkehr ins Rampenlicht gerückt, so Schleritzko. „Um unsere Ziele zu erreichen, müssen wir auch die Wirtschaftsverkehre, den kompletten Bereich der Logistik mitdenken. Das betrifft Logistikunternehmen, Gemeinden, Forschungseinrichtungen und natürlich auch die Länder Niederösterreich und Wien“, unterstrich er. Ein spezieller Teil sei das Thema Citylogistik. Gerade unsere Ballungszentren seien vom Güterverkehr betroffen. „Das gilt sowohl für die Anlieferung von Waren für Unternehmen, aber natürlich auch für die Privathaushalte. Wir setzen darauf, Güterverkehr besser zu lenken, zu bündeln und diesen soweit es geht, zu reduzieren“, fuhr Schleritzko fort. Als Beispiel führte er die Forcierung öffentlicher Paketboxen bei Bahnhöfen an.

Drittens werde ein Infrastruktur-Paket für die Ost-Region auf die Schiene gebracht, so der Landesrat. Schon jetzt gebe es etwa im Verkehrsverbund Ost-Region eine gute Zusammenarbeit. „Eine der jüngsten Erfolge ist die S 7 in Richtung Flughafen. 2017 haben Niederösterreich und Wien die Angebote deutlich ausgebaut und die Fahrtzeiten nochmals verkürzt. Dieses bessere Angebot sorgte für einen Fahrgastzuwachs von 30 Prozent“, hielt er fest. Die Herausforderung liege darin, dass solche Angebotsausweitungen nicht mehr möglich seien. „Grund dafür ist die fehlende Infrastruktur in der Ost-Region. Schon jetzt fahren etwa auf der S-Bahn-Stammstrecke durch Wien die Züge in einem dichteren Intervall als auf den U-Bahn-Strecken. Für die Zukunft bedeutet das: Wir brauchen neue Infrastruktur“, sagte der Landesrat.

Gansterer vom VCÖ meinte: Es brauche klimafreundliche Maßnahmen wie den Ausbau der Bahninfrastruktur und einen Taktfahrplan für ganz Österreich, um die Klimaziele zu erreichen. Der motorisierte Verkehr müsse verlagert bzw. vermieden werden. „Es braucht mehr Kapazitäten für den Öffentlichen Verkehr rund um Wien“, betonte er. Die Mobilitätswende könne nur gelingen, wenn man auch die Gemeinden und die ländlichen Regionen für dieses Thema begeistere. In den ländlichen Regionen müssten die Ortskerne gestärkt werden, „um in den Gemeinden mehr kurze Wege zurücklegen zu können“, so Gansterer.

Beim Forum „Mobilität“ waren mit dabei Expertinnen und Experten aus dem Land Niederösterreich, dem Verkehrsverbund Ost-Region, der NÖVOG und des BMVIT, aber auch Vertreter der Wissenschaft – etwa der TU Wien, der BOKU Wien oder des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung. Wirtschaftsexperten der EcoAustria oder des IHS haben ebenso Inputs geliefert, wie Vertreter von NGOs, wie der ÖAMTC und der VCÖ.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.noel.gv.at

 

 

 

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