Zweites Josef Ressel Zentrum an der FH Technikum Wien eröffnet – Forschung an mikroelektronischen
Hightech-Bauelementen – gemeinsame Finanzierung durch BMDW und die Unternehmen Elektrobit, Kapsch, Oregano Systems.
Wien (technikum wien) - Am 7. März 2019 fand an der FH Technikum Wien die offizielle Eröffnung
des nunmehr zweiten Josef Ressel Zentrums der Fachhochschule statt. Fünf Jahre lang wird in Kooperation mit
Unternehmen aus der Branche an „Innovativen Plattformen für Elektronische Systeme“ geforscht. Die Finanzierung
des Josef Ressel Zentrums trägt das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW)
gemeinsam mit den beteiligten Unternehmen.
„Innovative Hardware ist eine der Voraussetzung der Digitalisierung“, sagt Margarete Schramböck, Bundesministerin
für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort. „Flexible, reprogrammierbare Hardware wird viele Bereiche weiter
voranbringen, darunter elektronische Mautsysteme, autonom Fahrzeuge und Industrie 4.0. Dieses JR-Zentrum wird dazu
einen wertvollen Beitrag leisten und stärkt damit gleichzeitig wichtige österreichische Unternehmen und
die österreichische Forschungslandschaft.“
„Wir freuen uns über das bereits zweite Josef Ressel Zentrum an der FHTW“, sagte Rektor Fritz Schmöllebeck
im Rahmen der Eröffnung. „Es unterstreicht sowohl die Qualität unserer Forschung im Bereich Embedded
Systems and Cyber-Physical Systems als auch das Vertrauen von Fördergeber und Industrie in unsere Kompetenz.“
Standortfaktor: Komplexe Mikroelektronik mit verringerten Kosten
Das neue Josef Ressel Zentrum beschäftigt sich mit sogenannten Field-Programmable Gate Arrays (FPGAs). Dabei
handelt es sich um mikroelektronische Bauelemente, mit denen heute ganze Multiprozessor-Systeme auf einem Chip
realisiert werden können. Das macht FPGAs zu hochinnovativen Plattformen für elektronische Systeme. Als
Bauelemente kommen sie etwa in der Telekommunikation, aber auch in Bereichen wie Fahrzeug- oder Unterhaltungselektronik
zur Anwendung. Marktstudien sehen einen weiter steigenden Bedarf nach diesen hochentwickelten Komponenten in den
nächsten Jahren. Gerade für KMU-dominierte Länder wie Österreich eröffne die FPGA-Technologie
die Möglichkeit zur Realisierung komplexer Elektronik, unter Vermeidung der in diesem Bereich mittlerweile
exorbitanten Einmalkosten bei der Herstellung anwendungsspezifischer Schaltkreise (sogenannten „ASICs). Darüber
hinaus kann das Josef Ressel Zentrum an aktuelle österreichische Initiativen wie „Silicon Austria Labs“ oder
„Silicon Alps" im Bereich der „Electronic Based Systems“ anknüpfen.
Wirtschaftsministerium fördert: Anwendungsfälle in Telekom, Industrie 4.0 und AI
Im Forschungszentrum werden etwa neue Entwurfsmethoden, Möglichkeiten zur Stromverbrauchsminimierung oder
Aspekte bei der Realisierung sicherheitskritischer Systeme mittels FPGAs untersucht – stets anwendungsnahe und
an konkreten Applikationen der Unternehmenspartner Elektrobit Austria GmbH, Kapsch TrafficCom AG und Oregano Systems
Design & Consulting GmbH. Die Anwendungsfelder umfassen Automobilelektronik und -diagnose Automatisierungstechnik,
elektronische Mautsysteme und den Bereich der hochgenauen Uhrensynchronisation. „Auch für viele Anwendungen
im Bereich der Artificial Intelligence, Industrie 4.0 oder des Internet-of-Things stellen moderne elektronische
Systeme wesentliche Basisplattformen dar“, sagt Dr. Peter Rössler, Leiter des Josef Ressel Zentrums. „Der
rasche technologische Fortschritt der Mikroelektronik macht es notwendig, sich permanent mit den neuesten Entwicklungen
in diesem Bereich zu beschäftigen. Geförderte Projekte wie die Josef Ressel Zentren schaffen eine sehr
gute Möglichkeit, sich als Hochschule gemeinsam mit Industriepartnern durch anwendungsnahe Forschung dieser
Entwicklungen anzunehmen und diese auch in einem gewissen Rahmen mitzugestalten.“
Josef Ressel Zentren: Internationale Best-Practice, offen für weitere Unternehmen
In Josef Ressel Zentren wird anwendungsorientierte Forschung auf hohem Niveau betrieben, hervorragende ForscherInnen
kooperieren dazu mit innovativen Unternehmen. Für die Förderung dieser Zusammenarbeit gilt die Christian
Doppler Forschungsgesellschaft international als Best-Practice-Beispiel. Josef Ressel Zentren werden vom Bundesministerium
für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) und den beteiligten Unternehmen gemeinsam finanziert. Durch
das flexible Fördermodell können sich während der fünfjährigen Laufzeit des Zentrums auch
weitere interessierte Unternehmen an der Kooperation beteiligen. Das neue Josef Ressel Zentrum ist die zweite solche
Einrichtung in Wien und zugleich das zweite Josef Ressel Zentrum an der FH Technikum Wien: Von 2013 bis 2018 wurde
hier mit der Verifikation eingebettete Computersysteme bereits in einem eng verknüpften Bereich geforscht.
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