Wien (dielebensmittel) - Im Zuge der dieswöchigen EU-Kreislaufwirtschaftskonferenz in Brüssel meldet
sich der Verband der Getränkehersteller Österreichs zum Thema der ökologischen Vorteile von Mehrweggebinden
gegenüber Einweg PET-Gebinden zu Wort und unterstreicht die Notwendigkeit eines gemeinsamen Zusammenwirkens
von Wissenschaft, Wirtschaft und Konsument im Sinne einer ökologisch sowie ökonomisch sinnvollen nachhaltigen
europäischen Kreislaufwirtschaft. Das aktuell von mancher Seite geforderte Pfandsystem lehnt die Getränkewirtschaft
als kurzfristig gedachten Schnellschuss ab.
Keine Vor- oder Nachteile von Glas-MW gegenüber PET-EW in Österreich
Eine Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (IFEU) bzw. die Gesamtbetrachtung der
österreichischen Gegebenheiten für Mineralwasser und Limonaden hat gezeigt, dass in Summe keine ökologischen
Vor- oder Nachteile von Glas-Mehrweggebinden gegenüber PET-Einweggebinden gegeben sind.
Ausschlagend hierfür ist das hohe Sammel- und Recyclingniveau einschließlich der Bottle-to-Bottle
Verwertung von PET-Gebinden in Österreich. 8 von 10 PET-Flaschen werden hierzulande bereits in der getrennten
Sammlung erfasst und können dadurch zu hochwertigem Sekundärrohstoff für neue PET-Gebinde verarbeitet
werden. Dieses wird höchsten Ansprüche der österreichischen Lebensmittelindustrie gerecht. Zudem
wird der Recyclatanteil bei neuen PET-Flaschen laufend erhöht.
Österreichs Kreislaufwirtschaft-Vorzeigemodell: Nachhaltigkeitsagenda für Getränkeverpackungen
Bereits 2004 wurde in Österreich die Nachhaltigkeitsagenda für Getränkeverpackungen als erfolgreiche
Kooperation von Verpackungsherstellern, Abfüllern, Handel sowie Sammel- und Verwertungssystemen ins Leben
gerufen. Während auf europäischer Ebene noch über das Kreislaufwirtschaftspaket nachgedacht wurde,
haben wir in Österreich bereits gehandelt. Von Anfang an standen im Rahmen dieser freiwilligen Selbstverpflichtung
die Optimierung von Stoffkreisläufen, die Verbesserung von Materialeffizienz und der Einsatz von neuen innovativen
Umwelttechnologien im Zentrum der umfangreichen Maßnahmen. Nur diese gemeinsamen Anstrengungen entlang der
gesamten Wertschöpfungskette garantieren eine nachhaltige Entwicklung im Sinne einer ökologisch und ökonomisch
sinnvollen Kreislaufwirtschaft und stärken durch laufende Forschung und Entwicklung den Wirtschaftsstandort
Österreich. Ein angedachtes Pfandsystem ist kontraproduktiv und hat als singuläre Maßnahme keine
großen Erfolgschancen. Große Wirksamkeit zeigten vielmehr die gemeinsamen Bemühungen im Bereich
der Nachhaltigkeitsagenda: Seit 2004 wurden durch eine Vielzahl an Maßnahmen über eine Million Tonnen
CO2-Äquivalente eingespart, so Johann Brunner, Experte des Getränkeverbandes.
Gerade im Bereich PET-Recycling hat die österreichische Getränkewirtschaft bereits vor 12 Jahren mit
der PET to PET Recycling Österreich GmbH ein internationales Best-Practice Beispiel der Kreislaufwirtschaft
geschaffen. Bei PET to PET werden die angelieferten PET-Flaschen nach händischer Begutachtung und Sortierung
in einer Mühle zu Flakes zerkleinert und im Anschluss gewaschen. Danach kommen die aktuell modernsten Aufbereitungsverfahren
zum Einsatz. In zwei verschiedenen Verarbeitungslinien produziert man entweder PET-Flakes oder PET-Granulat jeweils
in höchster lebensmitteltauglicher Qualität. Beide Recyclatformen werden je nach spezifischen Produktionsanforderungen
und um einen möglichst hohen Recyclatanteil zu erreichen bei der Herstellung neuer PET-Getränkeflaschen
verwendet.
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