Stadt und Land Salzburg feiern Internationalen Frauentag
Salzburg (lk) - Die Einführung des allgemeinen, gleichen Wahlrechts ohne Unterschied des Geschlechts
am 12. November 1918 ist ein Meilenstein in der Geschichte Österreichs. Er wurde über lange Jahre hart
erkämpft. Frauen konnten nun abstimmen und selber in politische Funktionen gewählt werden. Stadt und
Land Salzburg feiern den internationalen Frauentag 2019 daher am 8. März gemeinsam ganz im Zeichen des 100-Jahr-Jubiläums
– mit Blick auf die Gegenwart und Zukunft.
„Eigenständige Existenzsicherung ist die beste Voraussetzung für ein selbstbestimmtes, unabhängiges
Leben. Besonderes Augenmerk müssen wir daher auf eine gerechtere Aufteilung der bezahlten und unbezahlten
Arbeit lenken“, betont Landesrätin Andrea Klambauer anlässlich des internationalen Frauentages und sie
fügt hinzu: „Die Jungen haben hier schon ein völlig neues Verständnis und leben das vermehrt. Genau
das will ich unterstützen. Kinderbetreuung, Teilzeitarbeit oder die Vereinbarkeit von Beruf und Familie dürften
nicht mehr nur mit Fokus auf Frauen diskutiert werden. Väter-Beteiligung muss dabei immer mitgedacht werden.“
Junge Wähler sehr engagiert
„Das Bewusstsein über den Wert des Wahlrechts und über politisches Handeln in einer Demokratie können
wir nicht genug betonen. 100 Jahre Frauenwahlrecht ist eine gute Brücke zum Mitreden und Mitbestimmen. Junge
Menschen sind alles andere als politikverdrossen, sie reagieren sensibel auf gesellschaftliche Probleme, engagieren
sich für die Umwelt und für ihre Mitmenschen. Dieses Bewusstsein will ich stärken“, ist Anja Hagenauer,
Bürgermeister-Stellvertreterin in der Stadt Salzburg, überzeugt. Und sie nennt gleich ein Beispiel: Unter
dem Motto „Dua ned sudern, geh‘ wählen“ haben HTL-Schülerinnen und -schüler heuer eine Kampagne
für junge Wahlberechtigte gestaltet.
Starke Frauen
„Auch heute treten Frauen für Dinge ein und lassen sich nicht aufhalten. Malala Yousafzai hat sich als 15-Jährige
nicht einmal von einem Attentat und einem Schuss in den Kopf davon abhalten lassen, sich für Bildung von Mädchen
und Frauen in Afghanistan einzusetzen. Auch die 16-jährige Greta Thunberg scheut keine Kritik bei ihrem Engagement
für Klimapolitik in Europa und darüber hinaus“, unterstreichen Karoline Brandauer und Alexandra Schmidt,
Frauenbeauftragte von Land und Stadt Salzburg.
Großes Fest und Wanderausstellung zu Frauenwahlrecht
Das Fest am Abend des Internationalen Frauentags, Freitag 8. März, Beginn 18.30 Uhr, ist Teil der Tagung „100
Jahre Frauenwahlrecht – Salzburg und Österreich im europäischen Vergleich“ am Haus der Stadtgeschichte,
Glockengasse 8. Seit Anfang November 2018 zeigen zwei Wahlzellen als Wanderausstellungsobjekte die Geschichte des
Frauenwahlrechts an verschiedenen Orten in der Stadt Salzburg. Am Frauentag steht die Wahlzelle im Haus der Stadtgeschichte.
Sie zeigt Frauenwahlrechtsbewegungen, Ereignisse im Jahr 1848, Republiksgründung, Einführung des Frauenwahlrechts,
Wahlpraxis, Frauen als Wählerinnen und politische Akteurinnen und das Aussetzen demokratischer Wahlen im Austrofaschismus
und Nationalsozialismus.
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