FH Burgenland lässt Kinder das Gebäude als Lebensraum entdecken – Kaskadenprojekt
macht Schüler zu Peer Tutoren für Jüngere
Pinkafeld/Oberschützen/Eisenstadt (fh) - Warum kann ich mich nach dem Lüften eigentlich besser
konzentrieren? Wie laut ist zu laut? Wie hell ist hell genug? Die FH Burgenland lässt Kinder im Projekt „Wie
wollen wir wohnen?“ Gebäude und Räume wie zum Beispiel das eigene Klassenzimmer als Lebensraum erforschen.
In altersgerechten Experimenten lernen Schülerinnen und Schüler aus fünf burgenländischen Schulen
und einem Kindergarten Zusammenhänge und Gestaltungsmöglichkeiten rund um Heizen, Kühlen, Luftqualität
und Sonneneinstrahlung/Licht kennen. Angeleitet werden sie dabei von Expertinnen und Experten der FH Burgenland,
Department Energie-Umweltmanagement. „Kinder und Jugendliche sollen Forschungsthemen und mögliche Berufe rund
um die Themen Gebäude, Energie und Umwelt erleben“, erklärt Projektleiterin Hildegard Gremmel-Simon das
Ziel des FFG geförderten Projekts, das noch bis August 2020 im Burgenland laufen wird.
Energie- und Umweltmanagement Studierende vermitteln Wissen
Vier Volksschüler sitzen heute ausnahmsweise unter dem Tisch anstatt dahinter. Die darübergebreitete
Folie reicht bis zum Boden. Nach anfänglichem Gekicher herrscht nun höchste Konzentration unter den Achtjährigen.
Der FH Burgenland Student Laurenz Petek hat ihnen ein sensibles Messgerät anvertraut, das nicht zum Spielen
da ist. Denn in der 2. Klasse wird heute nicht gespielt, es wird geforscht. Lange bevor den kleinen Gebäudeexperten
von morgen schwummerig wird, schlägt der Sensor aufgrund des steigenden CO2 Gehalts in der Luft unter dem
Tisch Alarm und sie kommen stolz herausgekrochen. „Diese und andere Experimente vermitteln den Kindern ein Bewusstsein
dafür, welche Faktoren für unsere Behaglichkeit in Räumen verantwortlich sind“, so Petek. Er selbst
hat den Bachelorstudiengang Energie- und Umweltmanagement an der FH Burgenland abgeschlossen, in dem sich Studierende
mit Themen wie diesen beschäftigen. Sich aktiv am Projekt „Wie wollen wir wohnen“ zu beteiligen, macht ihm
viel Spaß und er ist überzeugt, dass die Kinder daraus etwas mitnehmen und dass in der Klasse in Zukunft
vielleicht sogar öfter gelüftet wird.
Forscherkiste als spannende Leihgabe
Ein zweites Experiment macht Lautstärke sichtbar. Frischhaltefolie wird über ein Glas gespannt, darauf
Salz gestreut. Und dann drehen die Schüler der dritten Klasse der NMS Oberschützen die Musik so richtig
laut auf. So lange, bis die Salzkörner tanzen. „Wir verfolgen in unserem Projekt den Ansatz des Kaskadenworkshops“,
erklärt die FH Burgenland Lehrende Hildegard Gremmel-Simon. Zuerst wurden Schüler und Schülerinnen
der HTL Pinkafeld eingeschult. Diese coachten dann Schüler der NMS, die wiederum Schüler der Volksschule
und zu guter Letzt kommen Kindergartenkinder in den Genuss des abwechslungsreichen Workshops. So wird ein altersübergreifender
Wissenstransfer möglich. Nach den Workshops gab es noch eine spannende Leihgabe für die teilnehmenden
Klassen. „In unserer Forscherkiste finden die Kinder spannende Materialien und Geräte zum Auffrischen der
gemeinsam erarbeiteten Themen.“
Projekt- und Forschungspartner sind
Pädagogische Hochschule Burgenland, LUMITech GmbH, Kardea, HTL Pinkafeld, NMS Oberwart, VS Wolfau, NMS
Oberschützen, VS Oberschützen, Kindergarten Oberschützen
Facts zum Bachelorstudiengang Energie- und Umweltmanagement
Bachelorstudium – 6 Semester – Vollzeit (DI bis FR) oder berufsbegleitend (alle zwei Wochen: Freitag halbtags,
Samstag ganztags) oder verlängert berufsbegleitend (um zwei Semester länger mit dadurch geringerer Semesterbelastung)
– Akademischer Grad „Bachelor of Science Engineering, BSc“ – Studienort Campus Pinkafeld – Zugang: Matura, Studienberechtigungs-
oder Berufsreifeprüfung, Vorbereitungslehrgang mit Zusatzqualifikationsprüfung
Anmeldefrist für den Studienstart im Herbst 2019: 31. März 2019
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