Bundesregierung lud heimische Fußball-Szene zur Gesprächsrunde rund um die Liste
der gesellschaftspolitisch relevanten Ereignisse ins Bundeskanzleramt
Wien (bka) - "Wir haben heute Vertreter des österreichischen Fußballs zum Gedankenaustausch
eingeladen, um uns die unterschiedlichsten Meinungen und Positionen anzuhören. Ziel ist es, jene Veranstaltungen
zu identifizieren, die dazu beitragen, die rot-weiß-rote Identität zu erhalten und einem breiten Publikum
zugänglich zu machen", sagte Vizekanzler und Sportminister Heinz-Christian Strache am 14. März
im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundesminister Gernot Blümel und Bundesliga-Vorstand Christian
Ebenbauer nach der Gesprächsrunde im Bundeskanzleramt.
Sportminister Strache betonte dabei auch, dass die Rechte der Bezahlsender keinesfalls eingeschränkt werden
würden. Die derzeit gültigen Verträge seien auch wichtig für die wirtschaftliche Grundlage
der Bundesliga und deren Vereine. "Es gilt, den öffentlich-rechtlichen Auftrag zu betonen und gleichzeitig
die wirtschaftlichen Interessen der Vereine und der Pay-TV-Anbieter zu berücksichtigen", so der Vizekanzler.
Gespräche als Grundlage für neue Fernseh-"Schutzliste"
Medienminister Gernot Blümel erinnerte an den Beginn der Debatte im Zusammenhang mit dem neuen Vertrag der
Bundesliga, wodurch die Liga-Spiele "beinahe vollständig hinter Bezahlschranken verschwunden sind".
Das habe eine Debatte über die gesellschaftspolitische Bedeutung von Ereignissen angestoßen. Das Fernsehexklusivrechtegesetz
von 2001 sieht eine Liste von Ereignissen vor, die von erheblicher gesellschaftlicher Relevanz sind. Als Beispiele
nannte der Bundesminister die Übertragung von Schiweltmeisterschaften und Finalspielen des österreichischen
Fußballcups.
"Vieles hat sich in den letzten 20 Jahren weiterentwickelt. Die Digitalisierung im globalen Raum macht eine
Abgrenzung zwischen Österreichisch und Nicht-Österreichisch kaum mehr möglich. Unsere Aufgabe ist
es, uns Gedanken zu machen, wie wir österreichische Identität auch weiterhin aufrechterhalten und fördern
können", so Gernot Blümel.
Der Bundesregierung sei es heute um einen vertraulichen Meinungsaustausch gegangen, dem weitere Diskussionen, etwa
mit dem ÖSV und Stakeholdern aus dem Kunst- und Kulturbereich folgen werden. "Diese Gespräche stellen
einen wichtigen Schritt für die Erstellung einer neuen Liste dar, die in weiterer Folge – zur Bewertung hinsichtlich
einer möglichen Markteinschränkung – an die Europäische Kommission ergehen wird", skizzierte
der Medienminister die weitere Vorgehensweise.
Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer hielt in seinem Statement fest, dass er stolz sei, dass Fußball einen
derart hohen Stellenwert in Österreich genieße. Die Liga habe ein Interesse daran, in allen Belangen
erfolgreich zu sein. Wenngleich jede Einschränkung die Wettbewerbsfähigkeit beeinflusse, sei es wichtig,
dass eine breite Öffentlichkeit den österreichischen Fußball konsumieren könne.
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