Anerkennung und Auszeichnung für Schlafforscherin Birgit Högl der Medizin Uni Innsbruck
– Welttag des Schlafes 2019: Gesunder Schlaf = Gesundes Altern
Vancouver/Innsbruck (med-uni) - Guter Schlaf ist eine wichtige Voraussetzung für die Gesundheit. Schlafmangel
kann zu gravierenden Erkrankungen führen und verhindert ein gesundes Altern. Eine der renommiertesten Schlafforscherinnen
weltweit ist Birgit Högl. Die Leiterin des Schlaflabors an der Innsbrucker Univ.-Klinik für Neurologie
wird im September 2019 erste österreichische Präsidentin der Welt-Schlaf-Gesellschaft.
Weltweit wird immer vor dem Wochenende, an einem Freitag im März, auf die hohe Bedeutung der Schlafqualität
für die Gesundheit aufmerksam gemacht. Der Welt-Schlaf-Tag findet 2019 am 15. März statt. Die weltweite
Kampagne steht diesmal unter dem Motto „Gesunder Schlaf = Gesundes Altern“. Schlafstörungen sind eine globale
Herausforderung: Rund 45 Prozent der Weltbevölkerung haben Schlafprobleme. „Den meisten Schlafstörungen
kann vorgebeugt werden oder sie sind behandelbar, aber nicht einmal ein Drittel der Betroffenen nimmt professionelle
Hilfe in Anspruch, wie aktuelle Umfragen zeigen“, erklärt Birgit Högl, Leiterin des Schlaflabors an der
Univ.-Klinik für Neurologie (Direktor: W. Poewe).
Im September wird Birgit Högl zur Präsidentin ernannt
Das Schlaflabor in Innsbruck zählt zu den modernsten in Europa. Rund 4.000 PatientInnen werden an der von
Birgit Högl geleiteten Einrichtung pro Jahr stationär und ambulant behandelt. Högl und ihr Team
haben sich so schon um den Schlaf vieler Menschen verdient gemacht, jetzt erhält die Universitätsprofessorin
für Neurologie mit dem Schwerpunkt Schlafmedizin auch eine große internationale Anerkennung. Auf dem
Jahreskongress der „World-Sleep-Society“ im September in Vancouver (20.-25. September 2019) wird sie zur Präsidentin
ernannt. Eine große Auszeichnung für die renommierte Ärztin und Forscherin, die mit über 250
Publikationen dazu beigetragen hat, das Verständnis und die Behandlung von Schlafstörungen weltweit zu
verbessern. Die World Sleep Society (WSS) wurde 2016 durch die Vereinigung zweier Organisation gegründet und
setzt weltweite Aktivitäten, um auf die Bedeutung der Schlafgesundheit aufmerksam zu machen.
Zusammenhang zwischen verfrühter Zellalterung und schlechter Schlafqualität
Ein Drittel ihres Lebens verbringen Menschen mit Schlaf. Jetzt zeigen aktuelle Forschungsergebnisse zum obstruktiven
Schlafapnoesyndrom (OSA), welche gravierenden Folgen Schlafmangel haben kann. Die Betroffenen dieser Erkrankungen
haben eine schlafbezogene Atmungsstörung, es kommt zu Atemaussetzern in der Nacht. Rund vier Prozent der erwachsenen
Bevölkerung sind betroffen. Aktuelle Studien zeigen, dass das obstruktive Schlafapnoesyndrom zu einer DNA-Veränderung
führt.
Die Chromosomenenden sind durch Telomere geschützt. Wenn diese Proteine verkürzt sind, führt dies
zu einer frühzeitigen Zellalterung und auch das Risiko an Krebs zu erkranken, ist erhöht. Eine Studie
mit PatientInnen mit obstruktivem Schlafapnoesyndrom hat jetzt gezeigt, dass bei ihnen die Telomer-Länge verkürzt
ist. „Wir gehen davon aus, dass die Schlafapnoen dazu beitragen, dass Zellen schneller altern“, erklärt Birgit
Högl. In einem Schlaflabor kann die Erkrankung diagnostiziert werden und mittlerweile stehen auch gute Behandlungsmethoden
zur Verfügung, betont die Expertin.
Zur Person
Birgit Högl ist seit 20 Jahren an der Univ.-Klinik für Neurologie in Innsbruck tätig. Nach ihrem
Studium in München brachte ein Forschungsstipendium des „Deutschen Akademischen Austauschdienstes“ die 56-Jährige
zunächst nach Südamerika. Sie verbrachte mehrere Jahre in Buenos Aires, wo sie im Rahmen eines „Movement
Disorders Fellowship“ zum ersten Mal mit der Arbeit im Schlaflabor in Kontakt kam. Über das Max-Planck-Institut
für Psychiatrie in München führte sie ihr Weg dann schließlich 1999 nach Innsbruck.
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