Innsrbuck (lk) - Die Tiroler Landesregierung hat am 12. März eine komplette Neukonzeption der Landesjagd
Pitztal weg von einem reinen Jagdgebiet hin zu einem Vorzeigeprojekt für nachhaltige Wildbewirtschaftung beschlossen.
Dafür wurden die Pachtverträge für die insgesamt fünf Jagdgebiete um weitere zehn Jahre verlängert.
„Die Landesjagd wird neu aufgestellt und soll künftig sowohl als Vorzeigeprojekt für nachhaltige Wildbewirtschaftung
als auch als Motor für die Entwicklung des Pitztals fungieren“, heben LH Günther Platter und der für
Jagdwesen zuständige LHStv Josef Geisler hervor.
Um gemeinsam mit den Systempartnern vor Ort touristische und regionalwirtschaftliche Möglichkeiten und Potenziale
auszuloten und konkrete Maßnahmen für das Pitztal zu entwickeln, wurde bereits ein Beteiligungsprozess
in der Region gestartet, der bis Ende des Jahres abgeschlossen sein soll. Organisatorisch hat das Land Tirol die
Weichen ebenfalls gestellt: Die Jagdverwaltung wird an die Landwirtschaftliche Lehranstalt verlegt, die Jagdleitung
wird lokal konzentriert und in die Hände des langjährigen Bezirksjägermeisters Nobert Krabacher
gelegt. Zu seinen Aufgaben gehört nicht nur die Jagdleitung im klassischen Sinn, sondern auch die Vernetzung
in der Region. Dies beziehe auch die Kooperation mit dem Naturpark Kaunergrat mit ein: „Im Fokus des neuen Konzeptes
steht auch die Zusammenarbeit mit lokalen Verantwortungsträgern – insbesondere dem Naturpark Kaunergrat. In
enger Abstimmung soll es darum gehen, auch für das Wild Ruhegebiete zu erhalten – die Jagdverantwortlichen
sind dabei wichtige Partner“, betont LHStvin Ingrid Felipe.
Zahlreiche Ideen für Landesjagd Pitztal
Konkrete Ideen gibt es bereits für die Vermarktung des Wildfleischs aus dem Pitztal. So soll in Jerzens ein
Zentrum für die Wildbretverarbeitung entstehen. Auch das Angebot an Freizeit- und Tourismusaktivitäten
soll mithilfe des Steinbockzentrums und des Naturparks Kaunergrat weiter ausgebaut werden. Hier reichen die Vorschläge
von Wildtierführungen bis zu Fotowochen. Bereits jetzt dient die Landesjagd als Schauplatz für wildökologische
Forschung und jagdliche Ausbildung. Auch dieser Bereich soll ausgebaut werden.
„Wir haben mit der Landesjagd Pitztal nicht nur die mit Abstand größte Jagd in Tirol und die größte
Population an Steinböcken im Ostalpenraum. Wir haben auch die Chance zu zeigen, welche Impulse für die
gesamte Region von einer solchen Einrichtung ausgehen können“, erklären LH Platter und LHStv Geisler.
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