Start der 2-wöchigen Schwerpunktkontrollen der Polizei und der MA 60
Wien (rk) - Mehrmals jährlich führt die Wiener Polizei in Zusammenarbeit mit der MA 60 (Veterinärdienste
der Stadt Wien) und der MA 6 (Rechnungs- und Abgabewesen) Schwerpunktkontrollen in Sachen Hundehaltung durch. Am
25. März starten die aktuellen Kontrollen auf der Donauinsel, wo es immer wieder Konflikte zwischen HundehalterInnen
und andern Freizeitsuchenden gibt. Im Rahmen der Aktion werden die HundehalterInnen wieder verstärkt an ihre
Verpflichtungen und die Spielregeln für ein funktionierendes Zusammenleben in der Stadt erinnert. Neu ist
seit 19. Februar 2019 die generelle Maulkorb- und Leinenpflicht für sogenannte Listenhunde im öffentlichen
Raum und ein Alkohol-Limit von 0,5 Promille analog zur Straßenverkehrsordnung.
„Nach dem tragischen Vorfall im Herbst, bei dem der Rottweiler einer betrunkenen Hundehalterin ein Kleinkind tödlich
verletzt hat, haben wir die Bestimmungen verschärft, um solche Vorfälle künftig zu vermeiden. Mir
geht es um die Sicherheit der Menschen, der Kinder, in unserer Stadt und natürlich um das gute Miteinander
von Mensch und Hund. Dieses funktioniert aber nur dann, wenn sich alle an die Spielregeln halten“, so Tierschutzstadträtin
Ulli Sima bei der Kontrollaktion am 25. März. Sie bedankte sich bei der Wiener Polizei für die gute
und jahrelange Zusammenarbeit und natürlich bei den vielen HundehalterInnen, für die die Einhaltung der
Spielregeln längst eine Selbstverständlichkeit ist.
„Mit den Schwerpunktkontrollen setzen wir auf Prävention und Aufklärung. Ziel der Kontrollen ist es,
bei den Hundehaltern ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass die Einhaltung der Vorschriften für ein
friedliches Miteinander in einer Großstadt notwendig ist. Es ist besser, vorbeugend auf die Einhaltung der
Vorschriften zu achten, als Ermittlungen nach einem Hundebiss aufnehmen zu müssen“, so Gerhard Pürstl,
der Wiener Polizeipräsident. Kontrolliert wird in den nächsten Wochen in ganz Wien, Schwerpunkt sind
natürlich Erholungsgebiete wie die Donauinsel, der Donaukanal, der Laaer Berg, aber auch viele Parkanlagen.
Leinen, Maulkorb, Chips und Hundeführscheine werden kontrolliert
Bei den Überprüfungen in den kommenden beiden Wochen steht die Einhaltung der Leinen- bzw. Maulkorbpflicht
im Mittelpunkt, aber auch das verpflichtende Chippen und die Bezahlung der Hundeabgabe wird kontrolliert. Außerdem
wird nachgeprüft, ob die Halter von Listenhunden den Hundeführschein erfolgreich abgelegt haben und ob
die generelle Maulkorbpflicht für Listenhunde beachtet wird. Bislang haben 7.032 Personen den verpflichtenden
Hundeführschein absolviert. Die Regelungen zum verpflichtenden Hundeführschein kontrolliert die Polizei
das ganze Jahr über streng, abgewickelt wird der seit 2010 verpflichtende Hundeführschein von der MA
60. In Wien gibt es 3.300 gemeldete Listenhunde, insgesamt sind in Wien 55.000 Hunde zu Hause.
Leinen- oder Maulkorbpflicht in Wien – was gilt wo für wen?
- In Wien müssen alle Hunde an öffentlichen Orten
– das sind etwa Straßen und Plätze, aber auch öffentlich zugängliche Teile von Häusern,
Höfen oder Lokalen – einen um den Fang geschlossenen Maulkorb tragen ODER an der Leine geführt werden.
- Für Listenhunde gilt Maulkorb- UND Leinenpflicht, ausgenommen
in umzäunten Hundezonen. In Hundeauslaufzonen müssen sie einen Maulkorb tragen, aber natürlich keine
Leine.
- Für HalterInnen von Listenhunden gilt zudem eine 0,5-Promille-Alkoholgrenze.
- In öffentlich zugänglichen Parks müssen alle
Hunde immer an die Leine.
- Maulkorbpflicht herrscht für alle Hunde an öffentlichen
Orten, wo “üblicherweise” viele Menschen anzutreffen sind, etwa in Restaurants oder bei Veranstaltungen.
- In den Öffis herrscht ausnahmslos Maulkorb- und Leinenpflicht.
Kein Sackerl fürs Gackerl? 50 Euro Strafe
Auch die Entfernung der Hinterlassenschaften der Vierbeiner zählt zu den Spielregeln. Der Großteil der
Hundebesitzer halte sich längst an die gesetzlichen Bestimmungen, diese werden von den WasteWatchern das ganze
Jahr über kontrolliert. 50 Euro Strafe werden bei Missachtung fällig. „Unser Angebot für die HundehalterInnen
ist groß, wir haben mittlerweile rund 3.600 Sackerlautomaten mit Gratis-Sackerl in ganz Wien aufgestellt“,
so Sima, rund 100.000 „gefüllte“ Hundekotsackerl landen täglich in den Mistkübeln.
Hundefreundliches Wien: Platz zum Tollen und Baden für die Vierbeiner
- In Wien gibt es klare Regeln, aber natürlich auch ein
breites Angebot für Hund, Herrchen und Frauchen.
- So zum Beispiel attraktive Hundezonen und Hundeauslaufzonen,
konkret sind es aktuell 194 Hundeausläufe und Hundezonen mit rund 1,3 Mio. m2, die den Vierbeinern zur Verfügung
stehen.
- Auch für die heißen Sommertage gibt es ein Top-Angebot
an Hundebadeplätzen: Ein Klassiker für einen Badeausflug für Mensch und Tier ist natürlich
die Donauinsel. Ein rund 14.000 m² großer Hundebadeplatz, der Hundestrand Nord, liegt zwischen Floridsdorfer
Brücke und Nordbrücke direkt am linken Ufer der Donau. Der Hundestrand Süd befindet sich am linken
Ufer der Neuen Donau und ist rund 21.000 m² groß. Er liegt zwischen der Stadlauer Ostbahnbrücke
und der Praterbrücke Auch die Alte Donau eignet sich bestens für Hund, Herrchen und Frauchen: Neben dem
Angelibad, nahe der U6 Station Neue Donau, findet man die Hundebadezone 21., Ferdinand-Kaufmann-Platz auf 14.000
m². Im Seepark, direkt bei der U2-Station Seestadt befindet sich eine fast 3.000 m² große Hundezone
mit Zugang zum See.
- Alle Hundebadeplätze (21./22. und 23. Bezirk) und die
Hundezonen auf: http://www.wien.gv.at/freizeit/baden/natur/hundebadeplaetze.html
Bewusstseinsbildung und Prävention schon bei den Kids
Wien setzt auf Bewusstseinsbildung in Sachen Tiere schon ab dem Kindesalter. So unterstützt die Stadt Wien
„Schulstunden der besonderen Art“ im Zuge der Umweltbildung, im Rahmen von „Sicherheitspädagogische Tage“
in den Volksschulen. Auch in den Kindergärten gibt es Aufklärung zur „Sprache“ der Hunde. Die Kinder
lernen bei beiden Modellen richtiges Verhalten gegenüber Hunden, alles über die Vermeidung von Gefahren-
und Konfliktsituationen und respektvollen und sicheren Umgang mit Hunden.
Damit HundehalterInnen mit ihrem Vierbeiner Alltagssituationen gut meistern können und als Team noch besser
zusammenwachsen, bietet die Tierschutzombudsstelle Wien (TOW) seit vielen Jahren den freiwilligen Hundeführschein
an. Wer die Prüfung erfolgreich absolviert hat, bekommt die Hundeabgabe (EUR 72,--) für ein Jahr erstattet.
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