Schellhorn besuchte „Testerin“ in Ramingstein – Projekt wird dauerhaft fortgesetzt und ausgeweitet
Ramingstein/Salzburg (lk) - 17 Menschen mit Behinderungen nehmen seit 2017 an dem Pilotprojekt des Landes
zur persönlichen Assistenz im Alltag teil. Claudia Feiel aus Ramingstein ist eine von ihnen. „Persönliche
Assistenz ermöglicht Selbstbestimmung und schafft Lebensqualität“, so Sozialreferent Landeshauptmann-Stellvertreter
Heinrich Schellhorn, der die Lungauerin zu Hause besuchte.
Im Alter von 18 Jahren hatte Claudia Feiel einen schweren Verkehrsunfall und ist seither Rollstuhlfahrerin. „Bis
zu meinem dreißigsten Lebensjahr war ich fix und foxy, ich wollte eigentlich nicht mehr“, erzählt die
heute 36-jährige Ramingsteinerin.
Mut, Lebensfreude und Teilhabe
Mit Unterstützung ihrer Familie und mit Hilfe ihrer persönlichen Assistentin Petra Heinrich hat sie wieder
neuen Mut und Lebensfreude gefunden. Seit Start des Pilotprojekts im Juni 2017 ist die gebürtige Niederösterreicherin
und ausgebildete Behindertenbetreuerin die persönliche Assistentin von Claudia Feiel. Die „Chemie“ zwischen
den beiden hat von Anfang an gestimmt, eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Job, denn wöchentlich
verbringen die beiden Frauen elf Stunden miteinander. „Wir machen Ausflüge, gehen ins Kaffeehaus oder auch
ins Kino“, erzählt Petra Heinrich. Darüber freut sich Feiel besonders „Mir taugt das voll, denn immer
nur zu Hause zu sein, das ist nichts.“
Hohe Zufriedenheit- Land baut aus
„Die Zufriedenheit der Menschen mit Behinderungen durch diese Form der Alltagsunterstützung ist sehr hoch,
deshalb werden wir das Pilotprojekt in ein Regelsystem überführen und auch die persönliche Assistenz
für Menschen mit Behinderungen ausbauen“, so Schellhorn. In den Jahren 2019 und 2020 wird die Möglichkeit
der persönlichen Assistenz um mindestens fünf Plätze pro Jahr ausgeweitet werden können.
Weiterer Schritt für inklusive Gesellschaft
Den positiven Effekt der persönlichen spüren auch die Angehörigen, die durch diese Unterstützung
oft entlastet werden. „Salzburg hatte in der Hilfe für Menschen mit Behinderungen Aufholbedarf. Gerade mit
der persönlichen Assistenz im Alltag schaffen wir einen weiteren Schritt zu einer inklusiven Gesellschaft“,
betont der Landeshauptmann-Stellvertreter.
Auch für Menschen mit psychischen Behinderungen offen
17 Personen haben bisher am Pilotprojekt teilgenommen. Einmalig in Österreich war die Öffnung der persönlichen
Assistenz für Menschen mit kognitiven oder psychischen Behinderungen. „Damit haben wir in Österreich
Neuland betreten“, weiß Landeshauptmann-Stellvertreter Schellhorn. Knapp 1,2 Millionen Euro hat das Sozialressort
des Landes in den vergangenen eineinhalb Jahren für das Projekt zur Verfügung gestellt.
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