Neue Umfrage: Zustimmung zur Windkraft in Regionen mit Windenergie-Erfahrung signifikant
höher
Wien (windkraft) - Eine repräsentative Umfrage zu erneuerbaren Energien zeigt, dass die österreichische
Bevölkerung der Energiewende und den Erneuerbaren – auch der Windkraft – sehr positiv gegenübersteht.
„Diese Ergebnisse bestätigen Erfahrungen bei der Planung von Windparks“, so Stefan Moidl, Geschäftsführer
der IG Windkraft: „Bei Personen, die in der Nähe von Windkraftanlagen wohnen oder umfassend zum Thema Windkraft
informiert sind, ist die Akzeptanz signifikant höher.“
Im aktuellen Stimmungsbarometer „Erneuerbare Energien in Österreich“ untersuchten die Alpen-Adria-Universität
Klagenfurt, die Wirtschaftsuniversität Wien, Deloitte Österreich und Wien Energie die Einstellung der
Österreicherinnen und Österreicher zu diesem Thema. Laut den diesjährigen Ergebnissen liegt die
Zustimmung zur Windkraft bei 72 %. Im Bundesländervergleich gibt es allerdings große Schwankungen. So
stößt im Burgenland die Windkraft mit 88 % auf die höchste Akzeptanz. In Niederösterreich
sehen 78 % der Befragten Windkraft positiv, in Tirol und Vorarlberg hingegen sind es nur rund 65 %. Die Studie
zeigt auch einen interessanten Zusammenhang auf: Mit dem Wissen über Windkraft steigt die Akzeptanz. Auch
mehr Erfahrung mit Windkraft in der Region beeinflusst die Zustimmung zu einem weiteren Ausbau positiv. 85 % derjenigen,
die in der Nähe einer Windkraftanlage wohnen, würden dem Bau einer weiteren Windturbine (eher) zustimmen.
Gute Nachbarschaft mit Windrädern
Die Ergebnisse des aktuellen Stimmungsbarometers decken sich mit allen aktuellen Umfrageergebnissen, die der
IG Windkraft vorliegen. Spannenderweise ist in den Regionen mit Windkraftnutzung die Zustimmung zur Windenergie
als Zukunftstechnologie zur Stromerzeugung höher als im gesamtösterreichischen Panel. „Rund 60 % der
Befragten erwarten durch den weiteren Ausbau der Windkraft keine Auswirkung auf ihre persönliche Lebensqualität,
rund 30 % gehen sogar davon aus, dass sich ihre Lebensqualität verbessern wird“, so Moidl. Auch von den Menschen,
die in direkter Nähe eines Windparks wohnen und sich damit auf Basis konkreter Erfahrungen äußern,
erwarten rund 30 % eine weitere Verbesserung ihrer Lebensqualität. Als besonders positiv wird genannt, dass
mit Windkraft sauberer Strom in der Region erzeugt wird, der keine Umweltbelastung mit sich bringt, und dass mehr
heimischer Windstrom den Import von Kohle- und Atomstrom obsolet macht.
Bevölkerung zeigt den Weg, die Politik muss Taten setzen
„Die Stimmung in der österreichischen Bevölkerung gegenüber erneuerbaren Energien ist traditionell
sehr positiv. Der Weg fu¨r den großflächigen Umbau des Energiesystems ist bereitet. Der Ausbau selbst
hält damit allerdings noch nicht Schritt“, erklärt Nina Hampl, Studienautorin der Universität Klagenfurt
und WU Wien. Auch Moidl sieht dies ähnlich: „Mit dieser Studie wird klar, dass die Bevölkerung den Weg
vorzeigt und die Politik nun handeln muss.“ Aktuell arbeitet die Regierung am neuen „Erneuerbaren Ausbau Gesetz“
(EAG). „Es muss ein Gesetz sein, dass den Namen auch verdient“, so Moidl. „Die wichtigste Anforderung an das geplante
EAG ist, dass es von Anfang an funktionieren muss. Wollen wir die anspruchsvollen Ausbauziele bis 2030 schaffen,
dann haben wir keine Zeit mehr. Es braucht spezifische Förderung jeder Technologie, weil jede ihre eigene
Charakteristik hat. Je detaillierter die Förderung gestaltet wird, desto effizienter wird sie sein. Nur so
können wir das Ziel 100 % erneuerbare Stromversorgung auch erreichen.“
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