Wien (öaw) - Der Mediziner erhält die erstmals von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
vergebene und mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung. Weitere von der Johann Wilhelm Ritter von Mannagetta-Stiftung
finanzierte Preise gehen an die Mediziner/innen Elisabeth Salzer und Bernd Boidol sowie an den Medizinhistoriker
Carlos Watzka.
Für seine herausragenden Leistungen bei der Erforschung von angeborenen Störungen der Immunabwehr wird
der Mediziner Kaan Boztug von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) mit dem Johann Wilhelm
Ritter von Mannagetta-Preis für Medizin ausgezeichnet. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und wird am 21.
März 2019 zum ersten Mal an der Akademie vergeben. Er richtet sich an Wissenschaftler/innen bis 45 Jahre,
die zu Krankheiten des Immunsystems forschen.
Kaan Boztug studierte Medizin in Düsseldorf, Freiburg und London und machte sein Doktorat am Scripps Research
Institute in La Jolla, USA. Als PostDoc absolvierte er eine klinische Ausbildung an der Medizinischen Hochschule
Hannover. Seit 2011 forscht er am CeMM – Forschungszentrum für Molekulare Medizin der ÖAW ist und Associate
Professor an der Medizinischen Universität Wien. Er ist Leiter des Vienna Center for Rare and Undiagnosed
Diseases der MedUni sowie des Jeffrey Modell Diagnostic and Research Center Vienna am St. Anna Kinderspital. Seit
2016 ist Kaan Boztug zudem Direktor des Ludwig Boltzmann Institute for Rare and Undiagnosed Diseases.
Förderpreise für Nachwuchs in der Medizin
Neben dem Preis für Medizin vergibt die ÖAW auch zwei mit jeweils 4.000 Euro dotierte Förderpreise.
Sie gehen an Wissenschaftler/innen, die hervorragende Publikationen im Bereich der medizinischen Forschung vorweisen
können und deren Promotion nicht mehr als vier Jahre zurückliegt. Ausgezeichnet werden heuer Elisabeth
Salzer, PostDoc am Ludwig Boltzmann Institute for Rare and Undiagnosed Diseases, für ihre Arbeiten auf dem
Gebiet der angeborenen Immundefizienzen, sowie Bernd Boidol, PostDoc an der MedUni Wien, für seine Forschungen
auf dem Gebiet der Hämatologie.
Preis für Medizingeschichte
Den Johann Wilhelm Ritter von Mannagetta-Preis für die Geschichte der Medizin schließlich erhält
der Soziologe und Medizinhistoriker Carlos Watzka von der Universität Graz. Die mit 7.000 Euro dotierte Auszeichnung
wird ihm in Anerkennung seiner Forschungsarbeiten zur Sozialgeschichte der Medizin der Frühen Neuzeit verliehen.
Die Namen der Preise gehen auf Johann Wilhelm Ritter von Mannagetta (1588–1666) zurück. Der Mediziner war
mehrmaliger Rektor der Universität Wien und Leibarzt von Ferdinand II., Ferdinand III. sowie Leopold I. Sein
Grab befindet sich im Wiener Stephansdom. Im Jahre 1661 richtete er eine Stiftung ein, die bis heute besteht. Die
Johann Wilhelm Ritter von Mannagetta-Stiftung unterstützt die ÖAW bei der Finanzierung von Preisen in
der Medizin sowie Stipendien in den Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften.
|