Katholisches Bildungswerk, Katholische Frauenbewegung, Referat Ehe und Familie sowie die Bildungshäuser
"Haus der Begegnung" und "Haus St. Stephan" präsentierten ihren gemeinsamen Jahresbericht
2018
Eisenstadt (martinus) - "Bildung schafft Beziehung und ist deswegen für die katholische Kirche
eine Überlebensfrage. Kirche lebt von Beziehung, denn nur der Kontakt mit Menschen ermöglicht die Weitergabe
des Glaubens": Das betont Pastoralamtsdirektor Richard Geier, Bischöflicher Beauftragter für Erwachsenenbildung
in der Diözese Eisenstadt, im Zuge der Veröffentlichung des Jahresberichts 2018, den das Forum Katholischer
Erwachsenenbildung der Diözese Eisenstadt erstellte. Wie intensiv die Bemühungen der Katholischen Erwachsenenbildung
sind, verdeutlichen bereits die "nackten" Zahlen: 303 Kurzveranstaltungen, 134 Seminare und 39 Lesungen,
Reisen und Konzerte wurden im Jahr 2018 angeboten. Insgesamt nahmen dieses Angebot 12.556 Menschen an.
"Erwachsenenbildung ist Beziehungsarbeit"
"Hinter jeder einzelnen nackten Zahl, die dieser Jahresbericht reichlich anbietet, stehen viele Beziehungen.
Erwachsenenbildung ist Beziehungsarbeit. Sie ermöglicht gerade auch den Kontakt zu Menschen, die sonst wenig
mit Kirche zu tun haben", sagt Pastoralamtsdirektor Richard Geier. Eine solche Beziehungsarbeit dürfe
"nicht als Rekrutierung von potentiellen Kirchenmitgliedern oder Gottesdienstbesuchern missverstanden werden.
Katholische Erwachsenenbildung ist geprägt von der Wertschätzung für jeden Menschen, wohl wissend,
dass Respekt und wertungsfreie Begegnung der Schlüssel sind für eine dauerhafte Beziehung", so Geier.
Beeindruckende Quantität und Qualität
Das Katholische Bildungswerk bot 2018 101 Kurzveranstaltungen, 39 Seminare und 21 Lesungen bzw. Reisen oder
Konzerte an. 3.683 Personen nahmen dieses Bildungsangebot in Anspruch. Die Katholische Frauenbewegung konnte 4.752
TeilnehmerInnen an 114 Kurzveranstaltungen und 6 Seminaren verbuchen. 668 Personen besuchten die insgesamt 43 Seminare
des Referats Ehe und Familie. Beeindruckend ist neben der Vielzahl an Angeboten auch die thematische Breite und
Tiefe des Veranstaltungsangebots: Abgedeckt werden die Bereiche Glaube und Theologie, Persönlichkeitsbildung,
Gesellschaft und Politik, Schwerpunkte zu Familie und Senioren, musische und kulturelle Angebote sowie weitere
Themen.
Prämierte und zertifizierte Bildungsarbeit
Johann Artner, Leiter des Katholischen Bildungswerks der Diözese Eisenstadt: "In der Erwachsenenbildung
gilt immer mehr ‚Qualität vor Quantität‘. Umso mehr können wir stolz sein auf die Anerkennung durch
die externe Qualitätsüberprüfung, etwa durch das Qualitätszertifikat Ö-Cert. Unsere Arbeit
wird auch von anderen – öffentlichen – Stellen gewürdigt und geschätzt, was etwa durch die Verleihung
des ‚Burgenländischen Integrationspreises 2018‘ zum Ausdruck kam."
Haus der Begegnung: Begegnung mit KünstlerInnen
In das Eisenstädter Haus der Begegnung (HdB) kamen 1.495 Personen zu den 37 eigenen Veranstaltungen, 12
Seminaren und 6 Lesungen bzw. Konzerten. Das HdB stellte seine Räumlichkeiten auch anderen Veranstaltern zur
Verfügung: Bei diesen 277 Veranstaltungen und 157 Seminaren, die nicht hauseigen organisiert wurden, waren
7.177 Menschen im Haus der Begegnung. HdB-Direktor Engelbert Marakovits: "Bei den hauseigenen Veranstaltungen
haben wir etwa gute Erfahrungen mit Outdoor-Veranstaltungen, wie der Orgelwanderung oder dem Umweltforum Oberberg,
gemacht. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich auch die Gesprächskreise zu Themen der Philosophie, der Arbeit
mit älteren Menschen und der Theologie. Seit mehr als zehn Jahren ist der Aktionstag Schöpfung ein Höhepunkt
im Veranstaltungskalender. Dabei wird auch deutlich, dass Vernetzung mit anderen Organisationen sowie Angebote
für Kinder und Jugendliche ganz wesentlich sind."
Besonders geschätzt werde von den Gästen die Möglichkeit zur Begegnung mit KünstlerInnen,
die im Haus der Begegnung Werke ausstellen oder Konzerte geben: "Die offene Umgebung fördert die Begegnung",
so Marakovits, der auch die guten Beziehungen zur Freistadt Eisenstadt und das Engagement des HdB im Bereich der
Kultur- und Stadtviertelarbeit am Eisenstädter Oberberg – das Filmprojekt "Orgellandschaft am Oberberg"
ist ein aktuelles Beispiel für diese Arbeit – hervorhob.
Haus St. Stephan: Mut zu längeren Bildungsformaten
Das Bildungshaus "Haus St. Stephan" in Oberpullendorf hatte 51 Kurzveranstaltungen, 34 Seminare und
12 Lesungen bzw. Konzerte und dabei insgesamt 1.959 Teilnehmende. Hinzu kommen noch 156 Veranstaltungen und 89
Seminare von jeweils anderen Anbietern mit 4.298 Teilnehmenden. "Haus St. Stephan"-Geschäftsführerin
Barbara Buchinger beobachtet einen Trend zu längeren, zeitlich aufwendigeren Angeboten: 2016 verbuchte das
Haus St. Stephan noch 4.726 Arbeitseinheiten, 2017 waren es bereits 8016 und 2018 sogar 12.054 Arbeitseinheiten:
"Wer sich für Weiterbildung interessiert, ist auch bereit, längere Seminare oder Lehrgänge
zu besuchen. Wir haben auch den Mut, solche längeren Formate anzubieten, die von den Menschen gerne angenommen
werden. Das zeigt etwa das Interesse am Lehrgang für Ehrenamtliche, der nun schon seit vier Jahren durchgeführt
wird", so Barbara Buchinger vom Haus St. Stephan.
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