Landeshauptmann hat neun Landes- und zwei Bundesauszeichnungen verliehen
Bregenz (vlk) – Traditionell hat Landeshauptmann Markus Wallner am 19. März, dem Josefitag, als
Fest des Vorarlberger Landespatrons zum Anlass genommen, um an mehrere verdiente Mitbürgerinnen und Mitbürger
Landes- und Bundesauszeichnungen zu verliehen. Insgesamt sind elf Persönlichkeiten geehrt worden. Die Anerkennung
sei Ausdruck der Wertschätzung und Dankbarkeit, die dem vielfältigen Wirken in allen wichtigen Lebensbereichen
entgegengebracht wird, erklärte Wallner beim Festakt im Montfortsaal in Anwesenheit von Landtagspräsident
Harald Sonderegger.
Jahr für Jahr ehrt das offizielle Vorarlberg am Tag des Landespatrons Persönlichkeiten, die sich in besonderer
Weise um die Gesellschaft verdient gemacht haben. Seinen Dank sprach Landeshauptmann Wallner auch den Angehörigen
und Familienmitgliedern aus: "Außerordentliches Engagement ist immer auch mit außerordentlichem
Zeiteinsatz verbunden. Es verdienen auch diejenigen unseren Dank und unsere Wertschätzung, die dafür
Verständnis aufbringen", betonte Wallner.
Elf Geehrte
Mit dem Silbernen Ehrenzeichen des Landes, der zweithöchsten in Vorarlberg zu vergebenden Ehrung, ist der
Bürgermeister von Mäder, Rainer Siegele, ausgezeichnet worden. Große Verdienstzeichen des Landes
gingen an Sabine Haag (Wien), Marlies Müller (Bregenz), Leo Walser (Lorüns) und Klaus Zitt (Ludesch).
Mit einem Verdienstzeichen des Landes wurden Annelies Bleil aus Bregenz, Barbara Füssinger aus Hard, Hartmut
Dünser aus Kennelbach und Erich König aus Lustenau geehrt. Bei den Bundesauszeichnungen sind Irmgard
Simma aus Bregenz und Alfons Dür aus Buchs mit dem Berufstitel "Professorin" bzw. "Professor"
ausgezeichnet worden.
Silbernes Ehrenzeichen
Rainer Siegele steht der Gemeinde Mäder seit beinahe 26 Jahren als Bürgermeister vor. In dieser Zeit
hat er viele für die Gemeindeentwicklung wichtige Projekte angestoßen und umgesetzt. Dazu gehört
etwa der Neubau des Gemeindesaals ("Johann-Josef-Ender-Saal"), ebenso die ÖKO-Mittelschule mit Doppelturnhalle,
der Ausbau des Kindergartenangebots mit einem zweiten Kindergarten, die neue Volksschule oder auch die Sanierung
des Vereinsheims. Unter Siegele hat sich Mäder außerdem zu einer Vorzeigegemeinde im Energiebereich
entwickelt.
Große Verdienstzeichen
Seit dem Jahr 2009 steht die aus Bregenz stammende Kunsthistorikerin Sabine Haag dem Kunsthistorischen Museum Wien
(KHM) als Generaldirektorin vor. Davor war sie Direktorin der Kunstkammer sowie der Weltlichen und Alten Geistlichen
Schatzkammer. Seit Ende 2017 ist sie Präsidentin der österreichischen UNESCO-Kommission. Im Vorjahr ist
Haag mit dem Preis "Vorarlberger/in des Jahres z'Wian" geehrt worden.
Über drei Jahrzehnte ist Marlies Müller bereits bei der Katholischen Frauenbewegung Vorarlberg ehrenamtlich
aktiv. Interimistisch stand sie für kurze Zeit sogar an der Spitze der Vereinigung. Als Patin der VN-Sozialaktion
"Ma hilft" – diese Aufgabe übernahm Müller im April 2014 – setzt sie sich mit ganzer Kraft
dafür ein, dass notleidende Mitmenschen unbürokratisch und rasch Hilfe und Unterstützung erhalten.
Für sein jahrelanges Engagement um den Erhalt von Kulturgut und für das kulturelle Gemeinwohl wurde der
frühere Bezirkshauptmann Leo Walser geehrt. Von ihm wurde der Kulturlandschaftsfonds Montafon mitbegründet.
Seit 2010 gehört Walser dem Kulturbeirat des Landes an. Im Heimatpflegeverein Großes Walsertal und beim
Heimatschutzverein Montafon wurde ihm bereits die Ehrenmitgliedschaft verliehen.
Vom Mediziner Klaus Zitt ging 1990 die Initiative zur integrierten Altenpflege aus, die mittlerweile europaweit
als Vorzeigemodell gilt. Von 1994 bis 1998 stand er dem Arbeitskreis für Vorsorge und Sozialmedizin (aks)
als Präsident vor. Zeitgleich nahm er die Agenden des medizinischen Geschäftsführers wahr. Im September
2016 ist Zitt von seiner Heimatgemeinde Ludesch bereits mit dem Ehrenring ausgezeichnet worden.
Verdienstzeichen
Mit großem persönlichem Engagement hat Annelies Bleil am Ausbau der heimischen Hospiz- und Palliativversorgung
mitgewirkt. Als Mitarbeiterin von Hospiz Vorarlberg stieß sie wichtige Initiativen an. Von Juli 1998 bis
November 2017 koordinierte sie das Ehrenamtlichen-Team in Bregenz. Zudem wirkte sie ab Herbst 2006 beim Aufbau
und der Koordination des Hospizteams für Kinder (HOKI) federführend mit.
Mit einer Vielzahl von Initiativen und Aktivitäten leistet Barbara Füssinger seit vielen Jahren soziale
Hilfestellung, wo diese benötigt wird. Ein Vierteljahrhundert organisierte sie mit anderen Helferinnen und
Helfern Oster- und Weihnachtsbasare. Der Erlös ging jeweils an Sozialprojekte. Sie wirkte zudem bei Flohmärkten
mit, im Kostnix-Laden, der Flüchtlingshilfe und der Gemeindepartnerschaft Hard – Bagnoli di Sopra.
Hartmut Dünser engagiert sich seit dem Jahr 2000 beim Verein "Tin Sedi" (Wir richten uns auf) in
der Region Diapago in Burkina Faso. Jährlich weilt Dünser für rund drei Monate vor Ort, um seinen
Partner Louis Tankoano bei der Arbeit im Bildungszentrum und bei den zahlreichen Wasser- und Landwirtschaftsprojekten
zu unterstützen. Seine engagierte Hilfe trägt bei, die Lebenssituation der Bevölkerung spürbar
zu verbessern.
Seit über 30 Jahren leistet Erich König als Obmann des Krankenpflegevereins Lustenau ehrenamtlich tausende
Einsatzstunden. Unter seiner umsichtigen Führung verzeichnete der KPV Lustenau eine starke Zunahme der Mitglieder.
Ihre Zahl liegt derzeit bei mehr als 3.500 Personen. König war von 1993 bis 2017 auch im Vorstand des Landesverbands
der Hauskrankenpflege tätig.
Berufstitel "Professorin" bzw. "Professor"
Die Medizinerin Irmgard Simma hat sich als Pionierin der ganzheitlichen Zahnmedizin auf dem Gebiet der Zahn-, Mund-
und Kieferheilkunde große Verdienste erworben. Sie verbindet die Erfahrungen in ihrer Praxis seit vielen
Jahren mit ihrer Forschungs- und Lehrtätigkeit an verschiedenen Universitäten.
Der frühere Landesgerichtspräsident Alfons Dür ist seit 1993 – zunächst neben seiner beruflichen
Laufbahn, verstärkt aber seit dem Übertritt in den Ruhestand – forschend und publizierend tätig.
Rund 25 Werke, darunter fünf Monographien in Buchform, zur Justiz-, Rechts- und Sozialgeschichte im Land stehen
auf Dürs persönlicher Literaturliste.
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