Entwicklung und Aufschwung für strukturschwache Region
Golubac/Wien (ada - Arbeitslosigkeit, Abwanderung, schrumpfendes Bevölkerungswachstum: Durch die Renovierung
ihrer geschichtsträchtigen Festung hat die Bevölkerung der Gemeinde Golubac und der umliegenden Bezirke
Aussicht auf neue Perspektiven für die Zukunft gewonnen. Davon ist Martin Ledolter, Geschäftsführer
der Austrian Development Agency (ADA), der Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, überzeugt:
Mit der Rehabilitierung der Festung Golubac unterstützen wir Serbien im strategischen Aufbau von Tourismusstrukturen.
Aber wichtiger noch: Wir legen den Grundstein für spürbare und nachhaltige Verbesserungen der Lebensbedingungen
für die Menschen vor Ort. Durch gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit und die Schaffung neuer Arbeitsplätze
in der Region erfüllt diese Initiative genau jene Erwartungen, die sich die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit
seit jeher als Zielvorgaben steckt. Insgesamt profitieren über 8.000 Menschen davon.
Kulturgut kurbelt Wirtschaft an
Die denkmalgeschützte Burg Golubac aus dem 14. Jahrhundert gilt als eine der eindrucksvollsten und am besten
erhaltenen mittelalterlichen Festungen entlang der Donau. Sie befindet sich unmittelbar am Eingang zur Felsschlucht
des Eisernen Tores sowie des Nationalparkes Ðerdap, der, reich an Natur- und Kulturdenkmälern, selbst
zu einem wichtigen touristischen Anziehungspunkt zählt.
Das Potenzial der Festung für die serbische Wirtschaft und den Tourismus in der äußerst strukturschwachen
Region ist enorm. Um dieses Potenzial vollends auszuschöpfen und mehr Aufschwung und Beschäftigung im
Donauraum Serbiens zu generieren, starteten die Europäische Kommission und die ADA im September 2014 die großangelegte
Renovierung der Burgruine. Insgesamt wurden mehr als 8 Millionen Euro in den Ausbau und die Rehabilitierung des
Festungsgeländes investiert 7,5 Millionen Euro leistete die EU, rund 600.000 Euro finanzierte die ADA. Ihr
wurde mit einem eigens geschaffenen Projektteam von der EU die Abwicklung des Projekts anvertraut. Gemeinsam schaffen
die EU und die Austrian Development Agency damit die Basis für nachhaltig verbesserte Lebensbedingungen in
einer von großer sozioökonomischer Ungleichheit geprägten Region.
Unter Anwesenheit von Botschafter Sem Fabrizi, Leiter der EU-Delegation in Belgrad, und des österreichischen
Botschafters Nikolaus Lutterotti sowie den Botschafterinnen und Botschaftern der jeweiligen EU-Mitgliedsstaaten
in Serbien eröffneten EU-Kommissar Johannes Hahn und der serbische Präsident Aleksandar Vucic heute die
renovierte Festung.
Internationales Tourismusziel im serbischen Donauraum
Sie ist seit Beginn der Bauarbeiten kaum wiederzuerkennen. Neun Türme, ein zweistöckiges Palastgebäude
und neun Befestigungswälle wurden vollständig rekonstruiert. Ein neues Besucherzentrum mit angeschlossenem
Archäologiepark zählt nun zu den Attraktionen der Festung, das angrenzende Donauufer wurde befestigt
und um Fahrrad- und Gehwege erweitert. Ein eigens angelegter Wanderweg ermöglicht das Erkunden der umliegenden
Berge, und die ehemals befahrene Landstraße, die ursprünglich durch die Burganlage führte, gibt
es nicht mehr passierende Autos werden ab sofort durch einen Tunnel und eine Umfahrungsstraße umgeleitet.
Auch internationale Reiseveranstalter haben die touristische Destination der Festung Golubac für sich entdeckt.
Eine neue Bootsanlegestelle ermöglicht Schiffsreisenden aus aller Welt den Besuch der Festung. 45 Flusskreuzfahrt-
schiffe haben 2018 hier bereits ihren Anker geworfen für 2019 wurde alleine in den ersten drei Monaten des
Jahres das Anlegen weiterer 80 Schiffe genehmigt.
Auch während der Renovierungsarbeiten bestätigte sich die bedeutende Rolle der Festung für den lokalen
Tourismus und die wirtschaftliche Entwicklung des serbischen Donauraumes: 2018 verzeichneten Besucherstatistiken
86.000 Touristinnen und Touristen. Die Bauarbeiten erfolgten in enger Abstimmung mit der serbischen Archäologiebehörde
und dem nationalen Denkmalschutz und führten zu der Entdeckung zahlreicher Fundgegenstände und Bauten
aus verschiedenen Epochen, die bis in die Keltenzeit zurückreichen. Dazu zählen unter anderem ein römisches
Haus, ein türkischer Hammam, mittelalterliche Waffen und frühmittelalterliche Wandmalereien.
Austrian Development Agency
Die Austrian Development Agency, die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, unterstützt
Länder in Afrika, Asien, Südost- und Osteuropa bei ihrer nachhaltigen Entwicklung. Gemeinsam mit öffentlichen
Einrichtungen, Nichtregierungsorganisationen und Unternehmen setzt die ADA derzeit Projekte und Programme mit einem
Gesamtvolumen von 500 Millionen Euro um.
|