Grünes Licht für EU-Abkommen mit Kolumbien,
 Peru, Ecuador und Zentralamerika

 

erstellt am
01. 04. 19
13:00 MEZ

Verstärkte politische Zusammenarbeit mit Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua, Panama - Handelsabkommen mit Kolumbien, Peru und Ecuador
Wien (bmdw) - Seit 2013 wird der Handelsteil des Assoziierungsabkommens zwischen der EU und Zentralamerika bereits vorläufig angewendet jetzt wurde das gesamte Assoziierungsabkommen im Nationalrat beschlossen. Das Abkommen sieht eine verstärkte politische Zusammenarbeit bei Menschenrechten, Konfliktprävention, guter Regierungsführung, regionaler Integration, Armutsreduzierung, Bekämpfung von Ungleichheit und nachhaltiger Entwicklung vor. Weiters sind konkrete Maßnahmen in den Bereichen Wirtschaftsentwicklung, Migration, sozialer Zusammenhalt, Umwelt und Klimaschutz, Kultur, Justiz und Wissenschaft vorgesehen. Auch das Handelsübereinkommen der EU mit Kolumbien und Peru wird bereits seit 2013, das Beitrittsprotokoll mit Ecuador seit Jänner 2017 vorläufig angewendet.

Assoziierungsabkommen der EU mit Zentralamerika
Im Bereich Handel zielt das Abkommen auf die Beseitigung hoher Zölle, den Abbau technischer Handelshemmnisse, die Liberalisierung der Dienstleistungsmärkte, den Schutz wertvoller geografischer Indikatoren der EU, den Zugang zu den öffentlichen Beschaffungsmärkten, die Kooperation im Zusammenhang mit der Umsetzung arbeits- und umweltrechtlicher Normen sowie die Bereitstellung wirksamer und zügiger Streitbeilegungsverfahren, ab. Seit 2013 weist Österreich durchgängig mit den sechs Staaten insgesamt einen Handelsbilanzüberschuss aus: Zuletzt 7,0 Millionen Euro im Jahr 2018 bei einem Warenhandelsvolumen von 136 Millionen Euro, wobei Panama der wichtigste Exportmarkt ist.

Gerade für österreichische KMU ergeben sich als Nischenanbieter mit starkem Technologie-fokus vielfältige Marktchancen in Zentralamerika; der Markt für erneuerbare Energie wird in der nächsten Dekade sehr groß sein. Auch das Projektgeschäft auf dem Infrastruktursektor gewinnt zunehmend an Bedeutung, wie etwa beim Bau von schlüsselfertigen Krankenhäusern, der Lieferung von Ausrüstung für Flughäfen und Häfen bzw. im Brückenbau.

Handelsübereinkommen mit Kolumbien, Peru und Ecuador
Das Übereinkommen bietet der EU Gelegenheit, die Reformen in Kolumbien und Peru zu unterstützen, den Wohlstand dieser Länder zu mehren, ihr Wachstum zu konsolidieren und so die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern. Die Stärkung der Menschen- und Arbeitsrechte in Kolumbien und Peru stellt eines der wesentlichen Ziele des Übereinkommens dar. Wenn die Regierung eines Staates dagegen verstößt, können die Vorteile des Abkommens gegenüber diesem Staat ausgesetzt werden. Auch die Verpflichtung zur wirksamen Umsetzung von Sozial- und Umweltstandards ist vorgesehen.

Das Handelsvolumen Österreichs mit Peru, Kolumbien und Ecuador stieg 2018 mit einem Plus von fast 8 Prozent deutlich über dem weltweiten Durchschnitt von über 5 Prozent. Besonders hoch der Anstieg für Peru: hier konnten österreichische Firmen ihre Exporte um knapp 37 Prozent steigern. Aber auch langfristig entwickelt sich die Region positiv und bietet viel Potential, das durch das Handelsabkommen genutzt werden soll: So konnten die österreichischen Ausfuhren in diese drei Länder in den letzten zehn Jahren um fast 73 Prozent gesteigert werden.

Marktchancen in Kolumbien bestehen für österreichisches Know-how, Dienstleistungen sowie Maschinen und Anlagen in erster Linie in den Bereichen Energiewirtschaft, Bergbau und Medizintechnik. Geplante Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur sowie im Bereich Urban Technologies versprechen ebenfalls gute Geschäftschancen in Kolumbien. Immer mehr österreichische Firmen wählen Kolumbien als Standort für ihre Aktivitäten in Lateinamerika, vor allem für die Andenregion.

In Peru bestehen große Marktchancen im Hinblick auf das zu erwartende Wachstum in der Nahrungsmittel Textil, Metall- und chemischen Industrie, in der Bauwirtschaft, im Bergbau, auf dem Erdöl- und Erdgassektor, im Agrarbereich, aber auch bei Infrastruktur- und Energieprojekten und im Green Tech- Bereich. Peru punktet auch durch verstärkte wirtschaftliche Integration mit den Ländern der Pazifikallianz (Mexiko, Chile, Kolumbien) und wird somit als Standort für Auslandsinvestitionen zunehmend attraktiver.

Ecuador konnte seit 2017 das Abkommen bereits nützen und seine Exporte in die EU steigern, wobei sich bilaterale Warenaustausch um 20 Prozent erhöht hat. Auch österreichische Unternehmen profitieren bereits, so nahmen die Warenexporte nach Ecuador im Jahresvergleich von 2014 bis 2017 um 14 Prozent auf 38,5 Millionen Euro zu.

 

 

 

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