Generalvikar Martin Korpitsch sowie die Bischofsvikare Pfarrer Željko Odobašic und Pater Lorenz
Voith begleiteten 135 WallfahrerInnen ist Heilige Land
Eisenstadt (martinus) – Sich auf einen Pilgerweg aufzumachen bedeutet immer, sich einzulassen auf die Möglichkeit
von Begegnungen, die einem ungeplant und unverfügbar widerfahren, den eigenen Horizont ausleuchten, vertiefen
oder gar verwandeln: Eine solche Erfahrung an den Orten des Lebens und Wirkens Jesu, an den Orten des Evangeliums
durfte eine 135-köpfige Pilgerschar im Rahmen einer Reise ins Heilige Land machen. In drei Gruppen, begleitet
von Generalvikar Martin Korpitsch und den Bischofsvikaren P. Lorenz Voith und Željko Odobašic, machten sich die
PilgerInnen von Galiläa über Bethlehem bis nach Jerusalem auf die Spuren des Evangeliums.
Generalvikar: "Nähe des Herrn besonders spürbar"
Generalvikar Martin Korpitsch, der geistlicher Begleiter der Reise war, zeigte sich von der Pilgerfahrt ins
Heilige Land begeistert: "Mit so vielen Pilgern im Land des Herrn unterwegs sein zu dürfen, war für
mich etwas Besonderes. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten auf ihre je persönliche Weise die Nähe
des Herrn besonders spüren. Dazu haben die guten ReiseleiterInnen und das gesamte Vorbereitungsteam wesentlich
beigetragen. Es war ein Segen, dass wir an fast allen Orten innehalten und die Heilige Schrift lesen konnten."
Besonders lobend hob Generalvikar Korpitsch die Organisation und die terminliche Disziplin der gesamten Pilgergruppe
hervor: "Dass wir bei einer so großen Schar die gemeinsam vereinbarten Messtermine reibungslos einhalten
konnten und gemeinsam an diesen besonderen Orten feiern durften, war großartig."
P. Voith: Heiliges Land als besonderes Pilgerziel
Bischofsvikar P. Lorenz Voith hob die spirituelle Tiefendimension der Pilgerfahrt für die Teilnehmenden
hervor: "Eine Pilgerreise – ganz besonders ins Heilige Land – hat immer eine ganz andere Zielrichtung als
eine bloße Besichtigungs- oder Urlaubsreise. In vielen Gesprächen mit meiner Gruppe konnten Fragen nach
Gott, nach dem ‚Hiersein‘, nach der Bedeutung von Jesus von Nazareth für uns Christen heute und für die
Welt angesprochen werden." Israel sei für Christen, Juden und Muslime ein heiliger Boden, wie der Bischofsvikar
betonte: "Dies wurde auch allen Pilgern in der aktuellen Spannung deutlich." Sein Fazit: "Es war
eine schöne, interessante und tiefgehende Reise. Ich empfehle allen einen Besuch im Heiligen Land."
Beschenkt mit unvergesslichen Eindrücken
"Am See Genezareth in Galiläa zu stehen, wo Jesus die Fünftausend speiste, an jener Stelle des
Jordans zu sein, wo sich Jesus taufen ließ, und die vielen anderen Orte seines Lebens und Wirkens unmittelbar
und hautnah zu erfahren, hat mich mit unvergesslichen Eindrücke und Gefühlen beschenkt", erzählt
ein Teilnehmer der Pilgerfahrt.
Bootsfahrt und Petrus-Fischessen am See Genezareth
In Tabgha besuchten die PilgerInnen die Brotvermehrungskirche und hatten Gelegenheit zum Petrus-Fischessen
am See. Sie unternahmen eine Bootsfahrt am See Genezareth und ein Teil feierte die Messe in der Magdalena-Kirche.
In Kafarnaum am Nordufer des Sees Genezareth feierten alle die Messe in der Petrus-Kirche, also an jenem Ort, an
dem sich Jesus nach der Gefangennahme des Johannes zurückzog und aus dem mehrere Apostel, die Brüderpaare
Simon Petrus und Andreas, Jakobus und Johannes, sowie der Zöllner Levi, genannt Matthäus, stammten.
In Kanaa und Nazareth
Die Reisenden besichtigten Kanaa, wo Jesus sein erstes Wunder, die Wandlung von Wasser in Wein bei einer Hochzeit,
wirkte. Sie waren in Nazareth, dem Heimartort Jesu, wo Maria und Josef lebten und der Erzengel Gabriel die Geburt
des Erlösers verkündete. Nach einer Fahrt zum Berg der Seligpreisungen ging es weiter nach Jerusalem.
In der Dormitio-Kirche feierte ein Teil der Wallfahrer die Messe.
Von der Taufstelle Jesu nach Qumran und Masada
Am Jordan machten die Pilgerinnen und Pilger aus dem Burgenland an der Taufstelle Jesu Halt. Qumran, wo die
Schriftrollen vom Toten Meer als älteste bekannte Bibelhandschriften entdeckt wurden, stand ebenso auf dem
Programm wie die ehemalige jüdische Festung Masada, wo im Zuge des Jüdischen Krieges an die 1.000 Frauen,
Männer und Kinder, die hier vor den römischen Belagerern Zuflucht suchten, in den Freitod gingen.
Bethlehem und Jerusalem
Mit großer Dankbarkeit und christlicher Demut, aber auch mit Sorge angesichts der Konflikte und Spannungen
zwischen Israelis und Palästinensern besuchten die Wallfahrer Bethlehem, wo sie in der Katharinen-Kirche die
Messe feierten. Die Pilgerinnen und Pilger waren in Gethsemane, am Fuße des Ölbergs in Jerusalem, wo
Jesus die Nacht vor der Kreuzigung betend verbrachte, bevor er von Judas verraten und von Gesandten des Hohepriesters
verhaftet wurde. Entlang der Via Dolorosa gingen die Reisenden in die Grabes- und Auferstehungskirche, im Österreichischen
Hospiz wurden sie sehr herzlich bewirtet.
"Wir kommen nicht als die Selben zurück"
"Wer das Heilige Land besucht, kann nicht als der Selbe nach Haus zurückkehren. Eine solche Reise
verändert, erneuert: Es ist so, als ob die Heilige Schrift konkrete Gestalt, eine konkrete Welt annimmt",
bringt Bischofsvikar Željko Odobašic eine Erfahrung zum Ausdruck, die von der ganzen Gruppe geteilt wurde.
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