„Diese Stadt ist in Bewegung, diese Region ist in Bewegung, ganz Niederösterreich ist
in Bewegung.“
Wiener Neustadt/St. Pölten (nlk) - „Welt in Bewegung. Stadt. Geschichte. Mobilität.“ - so lautet
der Titel der NÖ Landesausstellung 2019, die am 29. März in Wiener Neustadt durch Landeshauptfrau
Johanna Mikl-Leitner eröffnet wurde. Weitere Ehrengäste des Festaktes waren u. a. Nationalratspräsident
Wolfgang Sobotka, die Botschafterin Kroatiens Vesna Cvjetkovis, Landeshauptmann a. D. Erwin Pröll, Landesrätin
Petra Bohuslav, Landesrat Gottfried Waldhäusl, die dritte Präsidentin des Landtags Karin Renner, der
Wiener Neustädter Bürgermeister Klaus Schneeberger sowie zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der
hohen Geistlichkeit, der öffentlichen Sicherheit, der Wirtschaft, der Kultur, der Wissenschaft und der Medien.
Der heutige Eröffnungstag sei „mit sehr viel Emotion verbunden, weil wir alle die bewegte Geschichte dieser
Stadt kennen“, sagte die Landeshauptfrau in ihrer Festrede: „Eine Stadt, die nach dem 2. Weltkrieg in Schutt und
Asche lag. Eine Stadt, die heute ein pulsierendes und vielfältiges Zentrum einer starken Region ist.“ Wiener
Neustadt habe „den breiten Bogen geschafft von einer großen Vergangenheit in eine große Zukunft“, betonte
sie: „Die verbindende Klammer zwischen dieser großen Vergangenheit und der großen Zukunft sind Bewegung
und Mobilität. Und genau darum soll es auch gehen bei unserer Landesausstellung.“
Im Blick auf die Zukunft hob die Landeshauptfrau die Bedeutung Wiener Neustadts als Wirtschaftsstandort mit innovativen
Unternehmen, als Bildungsstandort mit der ersten Fachhochschule Österreichs und als Forschungsstandort mit
dem „Jahrhundertprojekt“ MedAustron hervor. Und auch für den Gesundheitsstandort Wiener Neustadt habe man
vor wenigen Tagen eine wichtige Entscheidung getroffen: „Wir investieren 535 Millionen Euro in das neue Landesklinikum,
das größte Investitionsprojekt in der 2. Republik in Niederösterreich nach unserer Landeshauptstadt.“
Die Landeshauptfrau weiters: „Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft. All das findet sich in unserer Landesausstellung.
Sorgfältig und exakt aufbereitet. Lebendig, bunt und anschaulich präsentiert“. Seitens des Landes habe
man im Zusammenhang mit der Landesausstellung rund 33 Millionen Euro in der Stadt und in der Region investiert,
sagte sie: „Und ich denke, heute sehen wir: Diese Investitionen haben sich gelohnt. Nicht nur für die Landesausstellung
2019, sondern auch für die Zukunft danach.“ So würden die Kasematten nach der Landesausstellung „zu einem
Veranstaltungszentrum für die Stadt und die gesamte Region“ werden, in St. Peter an der Sperr werde wieder
das Stadtmuseum untergebracht. Abschließend verwies die Landeshauptfrau auch auf die Kooperationspartner
wie die Militärakademie und das Neukloster, auf die vielen Projekte in den Gemeinden, auf das im Industrieviertel
stattfindende Viertelfestival und auf die Projekte in der Buckligen Welt und im Wechselland, in der Welterberegion
Semmering-Rax, im Schneebergland und am Wiener Neustädter Kanal: „Diese Stadt ist in Bewegung, diese Region
ist in Bewegung, ganz Niederösterreich ist in Bewegung.“
Bürgermeister Klaus Schneeberger hob im Gespräch mit der Moderatorin der Eröffnung, Barbara Stöckl,
das „Miteinander von Stadt, Region, Kooperationspartnern und Bevölkerung“ hervor. Als Beispiele nannte er
die Militärakademie und das Neukloster, aber auch die Regionspartner. „Das Herz“ der Landesausstellung seien
die Ausstellungsstandorte St. Peter an der Sperr und die Kasematten. Bei St. Peter an der Sperr sei es gelungen,
„Museum und öffentlichen Raum zu verbinden“, mit den Kasematten habe man „ein Kleinod“ gehoben, betonte er.
Die Landesausstellung sei „eine Trägerrakete für die Stadt und die Region“, zeigte sich Schneeberger
überzeugt.
Weiters kamen im Zuge der Eröffnungsfeier die Verhaltensbiologin Elisabeth Oberzaucher sowie der ehemalige
Weltraumfahrer Franz Viehböck zum Thema „Mobilität der Zukunft“ zu Wort. Oberzaucher sprach sich dafür
aus, mehr Wege zu Fuß zu erledigen: „Mit unserer Muskelkraft tun wir etwas Gutes für das Klima und für
uns selber“. Viehböck wiederum gab Ein- und Ausblicke in die Entwicklung der Weltraumfahrt: „Weltraumtourismus
ist bereits Realität.“
Die beiden Haupt-Ausstellungsstandorte der Niederösterreichischen Landesausstellung 2019 sind die Kasematten
sowie St. Peter an der Sperr. Der Ausstellungsstandort Kasematten – die ehemalige Stadtbefestigung – macht mit
multimedialen Projektionen und historischen Bauelementen das Wachsen der Stadtmauern eindrucksvoll sichtbar. Kuriose
Geschichten und faszinierende Objekte führen in eine begehbare Welt der Regionen um Wiener Neustadt. Vom beschwerlichen
Unterwegs-Sein in der Vormoderne über die Veränderungen durch die Motorisierung bis hin zur Mobilität
der Zukunft erzählen Animationen, Installationen, Filme und Objektinszenierungen. Der Ausstellungsstandort
St. Peter an der Sperr ist ein ehemaliges Dominikanerinnen-Kloster. Hier wird die Geschichte Wiener Neustadts und
seiner Menschen in Beziehung zur Welt gesetzt. Das Wirken von Kaiser Friedrich III. und Maximilian I. rückt
ebenso ins Zentrum wie Matthias Corvinus und Ungarn. Besonders die Handelsbeziehungen im industriellen Zentrum
der Monarchie werden beleuchtet. Eine eindrucksvolle Rauminstallation im Kirchenschiff von St. Peter an der Sperr
lässt bemerkenswerte Menschen aus Wiener Neustadt und der Region erzählen.
Die NÖ Landesausstellung hat ab dem morgigen Samstag, 30. März, bis 10. November täglich von 9 bis
18 Uhr geöffnet. Einlass bis 17 Uhr. Eintrittspreise: Erwachsene 11 Euro, Kinder und Jugendliche von 6 bis
18 Jahren 3,50 Euro, Kinder bis 6 Jahre frei. Familienkarte 20 Euro.
|