Der Leiter der Gruppe V/B im Innenministerium, Johann Bezdeka, und der Direktor der italienischen
Grenz- und Fremdenpolizei, Massimo Bontempi, trafen in Wien.
Rom/Wien (bmi) - "Italien ist ein wichtiger strategischer Partner für Österreich, daher ist
uns eine gute Zusammenarbeit ein besonderes Anliegen", sagte Gruppenleiter Johann Bezdeka beim Arbeitsgespräch
mit dem Direktor der italienischen Grenz- und Fremdenpolizei, Massimo Bontempi, am 26. März 2019 im Innenministerium.
Es bestünden schon seit Jahrzehnten gute Kooperationen zwischen den Polizeieinheiten Österreichs und
Italiens, insbesondere der Grenzpolizei, sagte Bezdeka. "Diese Zusammenarbeit wollen wir intensivieren."
Italien und Österreich würden im Migrationsbereich am gleichen Strang ziehen, sagte der Gruppenleiter.
Leider zeigt aber die individuelle Betroffenheit mancher Staaten Mängel auf, die der Lösung beim Problem
der irregulären Migration nicht förderlich sind. "Italien hat gute Maßnahmen ergriffen, die
irreguläre Migration zu drosseln", sagte Bezdeka.
Für Österreich sei vor allem die Balkanroute, beginnend in der Türkei, besorgniserregend. "Griechenland
bringt derzeit viele Personen auf das Festland. Man muss daher das Augenmerk auf diese Region richten, da sich
momentan rund 3,6 Millionen Syrer in der Türkei aufhalten", sagte Bezdeka.
Gegenwärtig würde man im Bereich der irregulären Migration lediglich Symptome bekämpfen, sagte
der Gruppenleiter. "Es sollte daher eine europäische Vision entwickelt werden, die auch die Fluchtursachen
in den Herkunftsländern zu bekämpfen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Europa in manchen Bereichen sogar
für Fluchtursachen mitverantwortlich ist", sagte Bezdeka.
Die afrikanischen Staaten dürfen keine Problemstaaten werden. "Nordafrika und in der Folge auch der Süden
brauchen die Unterstützung Europas. So sucht beispielsweise die neu geschaffene Sektion V im Innenministerium
die Kooperation für Projekte in Nordafrika", sagte Bezdeka.
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