Frühlingshafter Geburtstagsgruß für Innsbruckerin Wilhelmine Seeber
Innsbruck (ikm) - Am 18. März 1918 erblickte Wilhelmine Seeber das Licht der Welt. Knapp 101 Jahre
später stattete Vizebürgermeister Franz X. Gruber der rüstigen Dame in ihrem Stammlokal einen Besuch
ab und überreichte ihr mit den besten Wünschen der Stadt einen Frühlingsblumenstrauß. Seit
mehr als 30 Jahren ist die Innsbruckerin im Gasthaus Goldenes Dachl in der Altstadt beinahe täglich anzutreffen.
„Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag. Ich bewundere Ihre Geselligkeit, Frau Seeber“, gratulierte Vizebürgermeister
Gruber der Jubilarin. „Ich mag es einfach unter Menschen zu sein und mit ihnen zu ratschen“, entgegnete das Geburtstagskind
mit einem Lächeln.
Beim Zusammensitzen im Gasthaus erzählte die 1918 Geborene über ihr bewegtes Leben und war um keinen
„Schmäh“ verlegen: In einem Heim aufgewachsen arbeitete sie als Dienstmädchen und später in einer
Fabrik. Abends besuchte sie die Handelsschule und erlangte anschließend durch ihre Fertigkeiten eine Stelle
bei den damaligen Innsbrucker Nachrichten.
63 Jahre verbunden
In den Kriegsjahren als Schreibkraft tätig, verschlug es Wilhelmine Seeber nach Brüssel, Mailand
und Verona. Ihr Mann, den sie 1938 kennenlernte und zwei Jahre später heiratete, wurde eingezogen und kämpfte
in Norwegen an der Front. Nach drei Jahren in russischer Gefangenschaft kehrte ihr geliebter Mann wieder zurück.
„Sie haben auch die schwierige Zeit im und nach dem Krieg gemeistert und sehr viel erlebt und durchgemacht“, zeigte
sich Gruber vom Optimismus und der Lebensbejahung der 101-Jährigen angetan.“
Fortan konnten die beiden viele schöne Jahre genießen. Seebers Ehemann übte den Beruf des Tischlers
aus und sie war daraufhin als Buchhalterin über viele Jahre tätig. Gemeinsam gingen die beiden 1978 in
den wohlverdienten Ruhestand. „Er war ein feiner Mann, sonst wären wir nicht 63 Jahre verheiratet gewesen“,
erinnerte sich die 101-Jährige an ihren bereits verstorbenen Gatten. „Frau Seeber, ich wünsche Ihnen
alles Gute und bitte behalten Sie Ihren Humor. Ich hoffe wir sehen uns nächstes Jahr wieder“, verabschiedete
sich Innsbrucks Vizebürgermeister.
|