Land Kärnten und Geschichtsverein
 vergaben Preis für hochkarätige Arbeit

 

erstellt am
28. 03. 19
13:00 MEZ

3.000 Euro Preisgeld für als ausgezeichnet beurteilte Masterarbeit zur Geschichte des Stiftes Griffen – LH Kaiser übergab Preis an Griffener Mathias Kuchernig
Klagenfurt (lpd) - Der Preis des Geschichtsvereins für Kärnten und des Landeshauptmanns von Kärnten wird seit 1997 Studentinnen und Studenten zuerkannt, die eine als ausgezeichnet beurteilte Dissertation oder eine gleichwertige wissenschaftliche Arbeit zur Kärntner Landesgeschichte verfasst haben.

Am 27. März wurde der Preis im Rahmen der Mitgliederversammlung bzw. der Generalversammlung des Geschichtsvereins von LH Peter Kaiser und der Direktorin des Vereins, Claudia Fräss-Ehrfeld, im Kärntner Landesarchiv vergeben. Mathias Kuchernig aus Griffen erhielt im Zuge der Versammlung für seine Masterarbeit zum Thema „Die Geschichte des Stiftes Griffen. Von der Gründung 1236 bis zu dessen Aufhebung 1786“ das Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro, das der Verein und das Land Kärnten jeweils zur Hälfte tragen. Auf wissenschaftlicher Ebene liegt nun mit der Arbeit Kuchernigs ein Werk vor, dass mit der gründlichen Darstellung der Geschichte des Stiftes Griffen die poetische Beschreibung um die faktisch-nüchterne ergänzt, zum Nutzen des Gesamtbildes der Kärntner Kulturlandschaft.

Landeshauptmann Peter Kaiser gratulierte Kuchernig zum Preis, aber vor allem zu seiner „großartigen Leistung“. Kaiser: „Ich wünsche Ihnen noch viele weitere wissenschaftliche Arbeiten und viel Erfolg dabei!“ Mit seiner Arbeit habe Kuchernig laut Kaiser nicht alleine die Auflassung des Klosters Griffen beleuchtet, sondern die Gesellschaftsgeschichte dahinter betrachtet.

„Ich danke Herrn Kuchernig, dass er so viele Jahrhunderte später diese Gesellschaftsgeschichte, die mit der Auflassung eines Klosters einhergeht, in den Mittelpunkt gerückt hat. Denn die Schließung des Klosters hat der gesamten Region Probleme gebracht, hat Verunsicherung bedeutet. Und so wie der Griffener Peter Handke die Strömungen, die Verunsicherungen, dieser Region immer wieder aufgenommen hat, rückt Griffen mit dieser Arbeit einmal mehr in den Fokus, dank der wissenschaftlichen Aufbereitung“, betonte Kaiser.

In seiner Arbeit spannt Kuchernig einen Bogen von der Gründung bis zur Aufhebung des Stiftes, wobei letztere im Zentrum seiner Untersuchungen steht. Dazu hat der Student die Klosteraufhebungsakten aus dem Kärntner Landesarchiv erstmals einer gründlichen Auswertung unterzogen und untersucht, welche Themenbereiche in diesen Akten abgehandelt sind. Fazit der Arbeit: Nach 550 Jahren seines Bestandes wurde das Stift Griffen im Rahmen der Klosteraufhebungswelle von Joseph II. im Jahr 1786 aufgelöst. Die meisten der ausgewerteten Akten weisen auf wirtschaftliche Gründe hin.

Laudator Univ.-Prof. Reinhard Stauber lobte in seiner Laudation Mathias Kuchernig als „seinen besten Studenten“. „Ich gratuliere Herrn Kuchernig zu seinen fleißigen Recherchen, der ausgezeichneten Arbeit und vor allem zur mühevollen, langen Kleinarbeit. Er hat die Geschichte des Stiftes Griffen in einen größeren Zusammenhang gestellt“, erklärte Stauber.

Der Geschichtsverein für Kärnten wurde 1844 gegründet und ist eine der ältesten Institutionen dieser Art in Europa und auf Grund seiner rund 2.900 Mitglieder einer der größten historischen Vereine in Österreich. „Im September 2019 wird der Geschichtsverein sein 175jähriges Bestehen im Wappensaal des Landhauses feiern“, kündigte Fräss-Ehrfeld in der Begrüßung der heutigen Versammlung an. Auch sie gratulierte Mathias Kuchernig, der der 25. Preisträger in einer langen Reihe ist. Das Motto des Vereines lautet „Alles für Kärnten“. Im Fokus steht die Pflege der Geschichte und Kulturgeschichte des Landes, insbesondere die Bewusstseinsbildung für das Werden der historischen Einheit Kärntens und die Stärkung der Zusammengehörigkeit aller Kärntner.

Der Verlag des Geschichtsvereines für Kärnten ist seit 1849 aktiv und der älteste kontinuierlich tätige wissenschaftliche Verlag im Land. Neben der jährlich erscheinenden Vereinszeitschrift „Carinthia I“ dienen auch die halbjährlich herausgegebenen Bulletins und die im Verlag erscheinenden Bücher der Verbreitung von landeskundlich-historischen Forschungsergebnissen.

 

 

 

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