Inbetriebnahme für 2028 geplant
Wiener Neustadt/St. Pölten (nlk) - Um rund 535 Millionen Euro wird in Wiener Neustadt ein neues Landesklinikum
errichtet werden. Das haben Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und der Wiener
Neustädter Bürgermeister Klaus Schneeberger am 26. März bekannt gegeben. Die Inbetriebnahme
ist für das Jahr 2028 geplant.
Aufgrund der Investitionssumme sei das neue Landesklinikum Wiener Neustadt „das größte Investitionsprojekt
in der 2. Republik in Niederösterreich neben dem Regierungsviertel“, sagte die Landeshauptfrau im Zuge der
Pressekonferenz im NÖ Landhaus. „Wir wollen damit optimale Bedingungen für die Patientinnen und Patienten
sowie optimale Rahmenbedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schaffen“, betonte sie. Das Investment
sei „ein Turbo für ganz Niederösterreich, für die Region und für die Stadt“, hielt sie fest.
Bis zur Eröffnung des neuen Klinikums werden darüber hinaus 28 Millionen Euro am bestehenden Standort
investiert, um den hohen Standard halten zu können.
„Unser Gesundheitssystem in Niederösterreich ist im europaweiten und weltweiten Vergleich eines der besten
überhaupt“, zeigte sich Mikl-Leitner überzeugt. Das Land investiere mehr als die Hälfte des gesamten
Landesbudgets und damit 4,5 von 8 Milliarden Euro in die Bereiche Gesundheit, Pflege und Soziales. Ein wichtiger
Schritt sei in diesem Zusammenhang auch die neue Landesgesundheitsagentur. „Wir verstehen die Bereiche Gesundheit
und Pflege als eine gemeinsame Herausforderung. Darum wollen wir diese Bereiche unter einem Dach denken, planen
und steuern“, so die Landeshauptfrau.
Die Landeskliniken seien eine „ganz zentrale und tragende Säule der Gesundheitsversorgung, und sie sind auch
ein wichtiger Wirtschaftsfaktor“, sprach Mikl-Leitner einen weiteren Aspekt an. So lösten die Landes- und
Universitätskliniken eine Wertschöpfung von rund 2,7 Milliarden Euro pro Jahr aus, davon blieben 1,4
Milliarden Euro direkt in den Regionen. „Seitens der Landeskliniken werden rund 46.000 Arbeitsplätze abgesichert.
21.500 direkt in den Kliniken, 24.500 über die Umwegrentabilität“, betonte sie.
In den vergangenen Jahren seien in Niederösterreich im Bereich der Landeskliniken rund zwei Milliarden Euro
in Neu-, Um- und Zubauten investiert worden, informierte die Landeshauptfrau weiters. Abgeschlossen seien etwa
die Neubauten in Neunkirchen, Baden, Mödling und Mistelbach oder auch umfangreiche Umbauten und Erweiterungen
wie in St. Pölten, Lilienfeld, Mauer und Zwettl. Für die Zukunft gibt es neben Wiener Neustadt viele
weitere Vorhaben, als Beispiele nannte Mikl-Leitner u. a. das Haus D im Universitätsklinikum St. Pölten,
die technische Sanierung im Landesklinikum Gmünd oder den Neubau der Krankenpflegeschule in Zwettl.
„Unsere Landeskliniken leisten Gesundheitsversorgung auf höchstem Niveau, und das in allen Regionen Niederösterreichs“,
betonte auch LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf. Das bestätigten auch Umfragen, die Patientenzufriedenheit
liege im Schnitt bei weit über 90 Prozent, meinte er. Das Landesklinikum Wiener Neustadt sei „ein Top-Standort“
und „Vorreiter, wenn es um neue medizinische Methoden geht“, betonte Pernkopf, der auch auf die Entwicklung des
Standortes verwies: „Das Landesklinikum Wiener Neustadt wurde 1889 eröffnet. Damals gab es 150 Betten, im
Neubau werden es 680 Betten sein. Damals wurden 525 Patientinnen und Patienten behandelt, heute zählen wir
40.000 stationär aufgenommene und 430.000 ambulant behandelte Patientinnen und Patienten.“
Der Wiener Neustädter Bürgermeister Klaus Schneeberger zeigte sich überzeugt, „dass dieses Projekt
ein Vorzeigeprojekt wird“. Man werde die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter intensiv einbinden, kündigte er
an. Mit dem neuen Klinikum wird gemeinsam mit MedAustron „ein Gesundheitscluster entstehen“, freute sich der Bürgermeister,
der noch auf einen weiteren Aspekt verwies: „Das jetzige Areal umfasst eine Fläche von 12,7 Hektar. Das heißt,
wir werden in zehn Jahren einen Bereich von rund 12 Hektar mitten in der Stadt zur Stadtentwicklung zur Verfügung
haben.“ Um diese Chance zu nutzen, werde es einen europäischen Planungswettbewerb geben, so Schneeberger,
der von einem „Meilenstein für die Stadt und die gesamte Region“ sprach.
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