Wien/Linz (öbb) - Die ÖBB investieren heuer 251 Millionen € in die oberösterreichische Bahninfrastruktur.
Schwerpunkte sind der viergleisige Ausbau der Westseite Linz Hbf., die Fortsetzung der Bahnhofsoffensive, die Ausweitung
des Park&Ride-Angebotes sowie Modernisierungsarbeiten entlang wichtiger Bahnstrecken. Mit den Investitionen
schaffen die ÖBB in Oberösterreich die Basis für modernes, umweltbewusstes Reisen.
Die ÖBB investieren 2019 in 251 Millionen € in die Leistungsfähigkeit und Attraktivierung der Bahninfrastruktur.
Die ÖBB betreiben in Oberösterreich ein Streckennetz von 862 Kilometern sowie 223 Bahnhöfe und Haltestellen.
In der Finanzierungsperiode von 2018 bis 2023 werden knapp 1,7 Milliarden investiert. Das Investitionsprogramm
ist im aktuellen Rahmenplan des Verkehrsministeriums dargestellt.
Eines der grössten Projekte ist der viergleisige Ausbau der Westseite von Linz Hbf. („Westkopf“), weiters
werden Bahnhöfe und Haltestellen barrierefrei, attraktiv und kundenfreundlich gestaltet. Auch der Ausbau von
Parkflächen steht auf dem Programm. „Mit den Investitionen bestätigen die ÖBB die Bedeutung eines
modernen Bahnnetzes für Oberösterreich. Investitionen in moderne Strecken, Bahnhöfe und Park&Ride
und Bike&Ride-Anlagen steigern die Attraktivität und Qualität des Reisens mit der Bahn. Auch die
oberösterreichische Wirtschaft profitiert davon – als Kunde im Güterverkehr und als Auftragnehmer bei
Bauprojekten,“ sagt Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender ÖBB-Holding.
Landeshauptmann Thomas Stelzer: „Investitionen in den Öffentlichen Verkehr sind nachhaltige Zukunftsinvestitionen.
Daher begrüßen wir die Investitionen der ÖBB als unseren größten Mobilitätsdienstleister.
Oberösterreich braucht als wirtschaftlich starkes Bundesland auch ein starkes Infrastrukturnetzwerk, das den
steigenden Anforderungen aus dem Güter- und Personenverkehr entspricht. Auch die Mittel aus dem oberösterreichischen
Budget im Jahr 2018 und Jahr 2019 für den Öffentlichen Verkehr sind erstmals höher als jene für
den Individualverkehr.“
Infrastrukturlandesrat Günther Steinkellner: „Das Infrastrukturressort setzt auf den Ausbau des Öffentlichen
Verkehrs. Deshalb ist es wichtig das wir zielgerichtete Investitionen in die Erhaltung und besonders in die Erweiterung
der Schieneninfrastruktur tätigen.“
Mit den Investitionen legen die ÖBB in Oberösterreich die Basis für modernes, umweltbewusstes
Reisen
- Investitionen in die Schieneninfrastruktur zahlen sich aus:
Mehr als die Hälfte der österreichischen Fahrgäste hat laut VCÖ-Test 2018 ihre Wege vom Auto
auf die Bahn verlagert. Ihr Motiv ist neben der nutzbaren Zeit das verbesserte Angebot im öffentlichen Verkehr.
Auch in der hohen Kundenzufriedenheit und den auf hohem Niveau stabilen Pünklichkeitswerten zeigt sich, dass
die Investitionen Früchte tragen. Die Fahrgastzahlen in Oberösterreich bestätigen, dass die ÖBB
mit den Investitionen auf dem richtigen Weg sind: Nachdem 2017 im Personennahverkehr eine Steigerung der Reisenden
um 630.00 auf 16,85 Millionen Fahrgäste erzielt wurde (=plus 3,8 Prozent), wurde diese Zahl im Vorjahr nocheinmal
um 620.000 auf 17,47 Millionen Fahrgäste getoppt (= plus 3,7 Prozent). Besonders stark waren die Zuwächse
bei der S-Bahn mit plus 6,1 Prozent im Jahr 2017 bzw. plus 3,9 Prozent im Jahr 2018.
- Wir gestalten mit unseren Investitionen nicht nur das Mobilitätsverhalten
der Österreicherinnen und Österreicher, sondern nehmen auch unsere Verantwortung gegenüber den kommenden
Generationen wahr: Die ÖBB sind ein wichtiger Player bei der Reduktion von Treibhausgasen.
- 2018 haben wir unseren Betrieb auf 100 Prozent grünen
Bahnstrom umgestellt. Die Bahn ist Vorreiter bei klimafreundlicher Mobilität. Schon jetzt ersparen die ÖBB
der Umwelt jährlich 3,5 Millionen Tonnen CO2. Das entspricht ungefähr der CO2-Wirkung eines Waldes in
der Größe von Vorarlberg.
Vorschau auf die Bauvorhaben im Jahr 2019
- Viergleisiger Ausbau der Westseite Linz Hbf.: Der viergleisige
Ausbau der Westseite Linz Hbf. („Westkopf“) ist Teil des viergleisigen Ausbau zwischen Wien und Wels. Dieser ist
bis kurz vor Linz bereits fertiggestellt. Bei den Arbeiten am Westkopf handelt es sich um eines der größten
ÖBB-Bauprojekte der kommenden Jahre und zugleich um einen wichtigen Schritt in Richtung viergleisiger Ausbau
bis Wels. Bis 2027 werden 250,6 Millionen € auf der Westseite Linz Hbf. investiert. Es werden neue Gleise verlegt
sowie Weichenverbindungen erneuert. Matthä: „Der „Westkopf“ am Linzer Hbf. wird damit fit für die steigenden
Anforderungen aus dem Güter- und Personenverkehr gemacht.“
-
- Der nächste Schritt ist dann bereits der viergleisige
Ausbau Linz-Wels, der 2020 mit dem Bauarbeiten zum viergleisigen Ausbau Linz-Marchtrenk starten soll. Der viergleisige
Ausbau der Weststrecke zwischen Linz und Wels ist dringend nötig, um Kapazitäten für den steigenden
Personen- und Güterverkehr zu schaffen. Es handelt sich um den letzten wichtigen Abschnitt des viergleisigen
Ausbaus Wien-Wels mit enormer Bedeutung für den oö. Zentralraum. Für den Abschnitt Linz – Marchtrenk
(Investitionsvolumen 775,8 Millionen €) liegt seit März 2018 ein Umweltverträglichkeitsprüfungs
(UVP)-Bescheid vor. Gegen diesen wurden Einsprüche beim Bundesverwaltungsgericht eingebracht, von dem ein
Gerichturteil im Laufe des Jahres 2019 erwartet wird. Die Planungen laufen jedoch indessen auf Hochtouren. Das
Projekt befindet sich seit 2018 im eisenbahnrechtlichen sowie materienrechtlichen Genehmigungsverfahren. Für
den Abschnitt Marchtrenk – Wels ist die UVP/EB-Einreichung 2019 vorgesehen. Hier sind Investitionen von weiteren
225,9 Millionen € vorgesehen. Ziel ist eine Inbetriebnahme der vier neuen Gleise zwischen Linz und Wels im Jahr
2026.
-
- 2019 wird zudem ein neu errichtetes Elektronisches Stellwerk
am Linzer Hbf. in Betrieb genommen und gleichzeitig in die Betriebsführungszentrale Nord eingebunden. Das
ist ein Meilenstein für den weiteren Weststreckenausbau. Dafür ist eine Streckensperre am Linz Hbf. von
9. bis 18. August 2019 erforderlich. Auswirkungen gibt es für Fahrgäste auf der Summerauer,- und Pyhrnstrecke
(Schienenersatzverkehr) sowie Weststrecke (Regionalzüge aus dem Salzkammergut enden in Attnang-Puchheim).
Von der Sperre ist auch die Lilo (Linzer Lokalbahn) betroffen.
- Bahnhofsoffensive: Die ÖBB-Infrastruktur AG führt
2019 ihre Bahnhofsoffensive in Oberösterreich weiter fort. Unter anderem werden auf den Bahnhöfen Wernstein,
Braunau, Lungitz, Gaisbach-Wartberg und Ternberg umfangreiche Modernisierungsarbeiten durchgeführt. Auf der
Pyhrnstrecke werden die Bahnhöfe Neuhofen a. d. Krems, Kematen a. d. Krems und Rohr-Bad Hall fertiggestellt.
Allein für die Projekte Wernstein und Braunau werden 43,9 (Wernstein) bzw. 31 Millionen € (Braunau) investiert
(gesamte Bauzeit).
- Park&Ride-Offensive: Die ÖBB und das Land Oberösterreich
schaffen mit dem Ausbau von Park+Ride (P&R)- bzw. Bike+Ride (B&R)-Plätzen eine optimale Schnittstelle
zwischen Individual- und öffentlichem Verkehr. 2019 entstehen in OÖ rund 1.100 neue Stellplätze,
davon über 500 für PKW und etwa 600 für Fahrräder. P&R sowie B&R-Anlagen sind geplant
in Ternberg, Reichraming, Losenstein, Pregarten, Kematen-Piberbach, Kirchdorf a.d. Krems, Neuhofen a.d. Krems,
Lengau, Taufkirchen a. d. Pram, Bad Schallerbach-Wallern, Linz Urfahr (100 Räder), Braunau, Enns und Perg.
- Linz Verschiebebahnhof Stadthafen: Der Bahnhof Linz Verschiebebahnhof
(Vbf.) Stadthafen ist ein zentraler Güterumschlagplatz im Linzer Industriegebiet. Die ÖBB starten im
Frühjahr mit umfangreichen Modernisierungsmassnahmen, die bis 2022 dauern. Das Investitionsvolumen beträgt
43 Millionen €, wobei 11,2 Millionen € durch die Linz Service GmbH getragen werden.
- Rail&Drive in OÖ: Mit dem Angebot ÖBB Rail&Drive
bieten die ÖBB die Möglichkeit zur Anschlussmobilität für jene, die zu einem Ziel müssen,
das nicht mit der Bahn erreichbar ist. Mit 1. März stehen österreichweit in 23 Städten an 26 Standorten
264 Fahrzeuge zur Verfügung.
- In Oberösterreich besteht derzeit an drei Standorten
(Linz, Wels und Attnang-Puchheim) die Möglichkeit, Rail&Drive-Fahrzeuge zu mieten. Die Fahrzeuge stehen
auch ohne Bahnticket zur Verfügung. Bedingung ist eine Registrierung unter www.railanddrive.at sowie eine
Führerschein-Validierung an einem Schalter.
- Elektromobilität liegt im Trend: Stressfrei und bequem
mit dem Zug reisen, während das E-Auto auflädt: ÖBB-Kundinnen und- Kunden profitieren enorm vom
Ausbau der E-Ladeinfrastruktur bei Bahnhöfen. 2019 werden in Oberösterreich gleich mehrere E-Ladestationen
in Neuhofen a.d. Krems, Neumarkt-Kallham, Steyr, Wels Hbf, Enns in Betrieb genommen. Insgesamt planen die ÖBB
noch heuer österreichweit 50 E-Ladestationen mit 100 Strom-Ladepunkten.
- Mobilfunk und WLAN: Der Mobilfunkausbau auf der Weststrecke
Wien-Linz-Salzburg ist bereits fertiggestellt. 2019 arbeiten die ÖBB am Ausbau an der Südstrecke Richtung
Kärnten sowie an der weiteren Weststrecke Richtung Tirol. Die Fertigstellung ist für 2019 geplant. Zusammen
mit den Mobilfunkbetreibern werden insgesamt 1.500 Bahnstrecke mit Mobilfunk ausgerüstet, wofür 100 Millionen
Euro investiert werden. Damit können 95 Prozent der ÖBB-KundInnen Mobilfunk nutzen. Der Ausbau von Hochleistungs-WLAN
an den 75 größten Bahnhöfen Österreichs wird in den kommenden Wochen abgeschlossen. In Oberösterreich
gibt es an folgenden Bahnhöfen bereits Hochleistungs-WLAN: Linz Hauptbahnhof, Attnang Puchheim, Wels, Ried/Innkreis,
Steyr und Vöcklabruck. Anfang 2020 folgt Braunau.
- Laufende Erhaltungsmaßnahmen im Streckennetz: Die
ÖBB überprüfen ihre Bahnstrecken regelmäßig und unterziehen sie bei Bedarf einer Rundumerneuerung.
2019 fließen in OÖ mehr als 73 Millionen € beispielsweise in Gleis- und Weichenneulagen auf der West,-
Pyhrn,- und Summerauerstrecke sowie Bautätigkeiten auf der Donaubrücke Steyregg, zwischen Freistadt und
Summerau (Brückenbauten) und der Donauuferbahn (Brücke). Für die Sanierung der Bahnstrecken sind
zum Teil Streckensperren nötig. Die ÖBB bitten um Verständnis.
|