Kaufpreise von Häusern und
 Wohnungen stiegen im Jahr 2018 um 4,7%

 

erstellt am
27. 03. 19
13:00 MEZ

Wien (statistik austria) - Der Häuserpreisindex (HPI) weist für das Jahr 2018 laut Statistik Austria eine Preissteigerung von 4,7% im Vergleich zum Vorjahr auf. Damit liegt er deutlich über der allgemeinen Teuerungsrate von 2,0%, aber unter der durchschnittlichen jährlichen Teuerung seit Beginn der HPI-Berechnung im Jahr 2010 von 5,7%. Auch im Vergleich zu 2017 (+5,3%) ist der Preisanstieg von Häusern und Wohnungen leicht zurückgegangen.

Der Indexstand des HPI (Basis 2010) liegt für 2018 bei 155,79 und erreichte im 4. Quartal 159,09 Punkte. Grundlage der Erhebung sind die von Privathaushalten getätigten Käufe von neuen und bestehenden Häusern sowie Wohnungen, wobei die tatsächlichen Transaktionspreise erfasst und quartalsweise ausgewertet werden.

Stärkere Dynamik bei bestehendem Wohnraum
Die Preise für bestehenden Wohnraum stiegen im Jahr 2018 um 5,3%. Dieser Teilindex des HPI wird aus den Indizes für bestehende Wohnungen und bestehende Häuser gebildet. Darunter legten die Preise für bestehende Wohnungen 2018 um 6,4% zu, während sich bei bestehenden Häusern der Preisanstieg mit +3,9% nach den überdurchschnittlich hohen Steigerungen der Vorjahre (2017: +8,2%, 2016: +7,4%) eingebremst hat. Der Teilindex "Kauf von neuem Wohnraum", der die Preisentwicklung von neuen Wohnungen und Fertighäusern abbildet, stieg im Jahr 2018 um 3,2% gegenüber 2017.

Preisindex für selbstgenutzten Wohnraum um 4,2% gestiegen
Der Preisindex für selbstgenutzten Wohnraum (Owner Occupied Housing, kurz: OOH) stellt eine Erweiterung zum Häuserpreisindex dar. Er enthält neben der Beschaffung von neuem und bestehendem Wohnraum auch Ausgaben, die mit der Anschaffung und dem Eigentum von Wohnraum anfallen, z. B. Gebühren des Erwerbs, Versicherungen sowie Kosten für Reparaturen und Renovierungen. Er stieg im Jahr 2018 um 4,2% (2017: +2,8%, 2016: +1,8%) und wies auf Basis 2010 einen Indexstand von 127,98 Punkten auf. Der Teilindex für die Preise der Anschaffung des Wohnraums zeigte mit +5,8% eine stärkere Preisdynamik als in den Vorjahren (2017: +3,5%, 2016: +2,5%). Die Preise der Aufwendungen für den Erhalt selbstgenutzten Wohnraums erhöhten sich im Jahr 2018 um 1,8% (2017: +1,8%, 2016: +1,0%).

Regionaler Vergleich: größte Preisanstiege in Vorarlberg, Häuserpreisrückgang in Kärnten
Den größten Anstieg der Häuserpreise gegenüber dem Vorjahr verzeichnete Vorarlberg mit +16,2%, gefolgt von Wien mit +10,8% und der Steiermark mit +7,7%. Die Veränderungsraten der Indizes für Tirol und Salzburg fielen mit +5,9% und +3,2% gemäßigter aus. Die geringste Dynamik zeigte Kärnten mit einem moderaten Rückgang der Häuserpreise von -1%, gefolgt von Oberösterreich mit +1,4%. In Niederösterreich und dem Burgenland stiegen die Preise um 4,9% und 3,2%.

Bei den Wohnungen verzeichnete das Bundesland Salzburg mit +10,1% den größten Preisanstieg, gefolgt von Tirol (+9,5%) und Vorarlberg (+9,0%). Am moderstesten waren die Preiserhöhungen in Kärnten (+3,1%), Niederösterreich (+3,8%) und Oberösterreich (+5,6%). In den Großstädten stiegen die Preise von Wohnungen am stärksten in Linz (+8,7%) und in Innsbruck (+7,1%). In der Bundeshauptstadt Wien legte der Index um 6,2% im Vergleich zum Vorjahr zu, in Graz um 5,7%.

Österreichische Wohnimmobilienpreise liegen international im Mittelfeld
Im europäischen Vergleich lag der österreichische Häuserpreisindex im Durchschnitt der ersten drei Quartale 2018 (das 4. Quartal wird international erst im April 2019 veröffentlicht) mit einer Preissteigerung von 4,7% im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres über der durchschnittlichen HPI-Teuerungsrate des Euroraums (+4,4%) und der Europäischen Union (+4,4%). Im Vergleich mit den sechs EU-Nachbarländern waren die Häuserpreisindexveränderungen nur in Italien geringer (-0,6%). In Deutschland stiegen die Häuserpreise im Vergleich der ersten drei Quartale um 5,2%. Am höchsten war der Preisanstieg in Slowenien (+14,0%), gefolgt von Ungarn (+9,6%) und Tschechien (+8,1%). Die internationalen Vergleichswerte sind vorläufig und können noch revidiert werden.

Weitere Informationen zum Häuserpreisindex finden Sie hier >

 

 

 

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