Städtepartnerschafts-Jubiläum: "Kleiner Bruder" des Lindwurms steht nun
in Dachau
Dachau/Klagenfurt (magistrat) - Seit 45 Jahren verbindet die Landeshauptstadt Klagenfurt und die Kreisstadt
Dachau eine aktive, gelebte Städtepartnerschaft. Das Jubiläum wurde vergangenes Wochenende mit einem
Festakt und zahlreichen Aktivitäten in Dachau gefeiert. "Auf die Frage, ob Städtepartnerschaften
heute noch zeitgemäß sind, kann ich aus voller Überzeugung sagen: städtepartnerschaftliche
Aktivitäten stellen nicht nur eine Bereicherung für alle Beteiligten dar, sie sind eine wichtige Basis
für ein friedliches Miteinander, für die gegenseitige Verständigung und für den Abbau von Vorurteilen.
Das ist in der heutigen Zeit wichtiger denn je" - mit diesen Worten unterstrich Bürgermeisterin Dr. Maria-Luise
beim Festakt in Dachau die große Bedeutung von städtepartnerschaftlichen Verbindungen. Als sichtbares
Zeichen der 45 Jahre dauernden Freundschaft der beiden Städte wurde auf dem Klagenfurter Platz eine Miniatur
des Klagenfurter Lindwurms aufgestellt, was den Dachauer Oberbürgermeister Florian Hartmann mit Freude und
Stolz erfüllte: "Mögen hier auch in Zukunft die Menschen aus unseren beiden Städten gemeinsam
feiern, sich begegnen und diese großartige Städtepartnerschaft weiter vertiefen und mit Leben erfüllen".
Im Anschluss an die Enthüllung des Lindwurms trug sich Bürgermeisterin Dr. Mathiaschitz im Beisein
von Vizebürgermeister Wolfgang Germ, Stadtrat Markus Geiger und Stadtrat Frank Frey in das Goldene Buch der
Kreisstadt Dachau ein. Umrahmt wurde der Festakt von der Bundesbahner Stadtkapelle Klagenfurt, die heuer ihr 100jähriges
Vereinsjubiläum feiert.
Bürgermeisterin Dr. Mathiaschitz und Oberbürgermeister Hartmann zeigten sich erfreut über die Jahrzehnte
lange Verbindung der beiden Städte: "Das Schöne an dieser Städtepartnerschaft war und ist:
Von Anfang an entwickelten sich sofort zahlreiche Kontakte und Freundschaften zwischen Vereinen, Austauschprogramme
wurden umgesetzt und Veranstaltungen ins Leben gerufen: im Brauchtum, in der Kultur, im Sport, zwischen Rathausmitarbeitern
und in vielen Bereichen, in den letzten Jahren auch verstärkt in der Erinnerungsarbeit", so Hartmann.
Klagenfurt und Dachau haben in den letzten 45 Jahren bewiesen, dass gelebte Städtepartnerschaft ein ausgesprochen
bewährtes Werkzeug für die Aufarbeitung der Vergangenheit und für echte Freundschaft und gegenseitigen
Respekt ist. Die Stadt Dachau hatte jahrzehntelang große Identifikations- probleme mit ihrem ungewollten
KZ-Erbe. Auch die Stadt Klagenfurt war durch die in der Nazi-Zeit errichteten Außenlager des KZ-Mauthausen
historisch belastet. "Aus der Geschichte lernen, sich der Aufarbeitung der grauenhaften Vergangenheit der
Nazi-Zeit widmen, durch gemeinsame Manifestationen bei Gedenkveranstaltungen, bei Begegnungen mit Überlebenden
und Zeitzeugen, bei Holocaust-Gedenktagen, bei Stolpersteinen, bei Jugendbegegnungen alle Formen von Intoleranz
in unserer Gesellschaft entgegentreten - das ist und bleibt unsere Aufgabe", betont Bürgermeisterin Mathiaschitz.
Dachau ist Kreisstadt, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Mittelpunkt des Dachauer Landes. Von der bayrischen
Hauptstadt München ist es nur wenige Kilometer entfernt. Dachau liegt direkt an der Amper, die südlich
der Altstadt vorbei fließt. Das Stadtgebiet umfasst rund 135 Quadratkilometer, an die 48.000 Bürgerinnen
und Bürger leben hier. Ab Mitte des 19. bis zu den 30er- Jahren des 20. Jahrhunderts war Dachau bedeutende
Künstlerstadt und wurde oft in einem Atemzug mit den Worpswede und Barbizon genannt. Untrennbar mit der Stadtgeschichte
verbunden sind bekannte Künstlernamen wie Carl Spitzweg, Max Liebermann, Lovis Corinth oder Adolf Hölzel.
Mit dem Ersten Weltkrieg verarmte die Stadt und bald kamen noch schlimmere Zeiten. 1933 errichteten die Nationalsozialisten
hier das erste Konzentrationslager, heute ist es Gedenk- und Mahnstätte sowie Erinnerungsort. Die Stadt hat
es sich zur Aufgabe gemacht mit aktiver Erinnerungsarbeit dem Vergessen entgegenzuwirken.
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